Lava und Ich / Jay Kopelman

Vielleicht ist der kleine Scheißer ja schon tot. Oder sie sind nicht durchgekommen, und er streut nun verlassen durch die Straßen von Bagdad, und fragt sich, wohin alle verschwunden sind. Ich bete, dass Lava, falls sie durchgekommen ist, irgendwo in Bagdad eine Leiche findet, die ihn wenigstens einen Tag länger am Leben hält. (Zitat S. 167 zum Stil)



Kennt ihr den Moment, wenn ihr ein Buch seht, und die Hoffnung habt, dass es nicht ganz so schlecht wird? Diesen Moment hatte ich bei dem Buch, welches ich euch nun vorstellen möchte. Meine Mutter hat sich in das Cover verliebt und nachdem sie das Buch gelesen hat, bekam ich es geschenkt. Meist ist unser Geschmack sehr ähnlich, diesmal leider so gar nicht.

'''o0o OPTK o0o'''
Optisch ist das Buch definitiv zauberhaft. Ein kleiner Welpe mit putzigem Gesicht und im Hintergrund eine trockene Landschaft.

'''o0o FIGUREN o0o'''
Jay Kopelman – Soldat im Irak Einsatz
Anne – Reporterin im Irak-Krieg

'''o0o INHALTLICHE FAKTEN o0o'''
Ort: Irak
Zeit: Gegenwart
Perspektive: Ich-Perspektive Jay

'''o0o WORUM GEHT ES? o0o'''
Falludschah, Irak: In einem verlassen Haus wurde für die Soldaten ein Unterschlupf eingerichtet, und da sich dort ein kleiner Welpe befand, wurde er als Inventar einfach behalten. Im ersten Moment fühlt sich Jay Kopelman von dem Wollknäuel bedroht, später akzeptiert er ihn und einige Zeit später schließt er ihn sogar in sein Herz. Obwohl es den Soldaten strengstens verboten ist, sich mit Tieren anzufreunden, macht ihn der Gedanke krank, den kleinen Lava zurückzulassen. Es entsteht der Wunsch diesen treuen Begleiter mit in die USA zu nehmen und es beginnt selbst für einen Lava Dog, wie die Einheit der Soldaten heißt, eine komplizierte Rettungsaktion.

'''o0o WIE HAT ES MIR GEFALLEN? o0o'''
„Lava und Ich“ ist ein Buch, dass anders ist als ich erwartet habe. In diesem Fall nicht unbedingt im positiven Sinne. Der Klappentext und die Tatsache, dass es sich um einen Welpen handelt, lassen hoffen, dass diese biographische Geschichte sich mit dem Alltag des Welpen im Irak befasst. Eine aufmunternde, witzige und trotzdem berührende Geschichte.

Der Einstieg beginnt mit der Ankunft in Falludschah und der Leser bekommt live mit, wie sich Jay und der kleine Lava sich langsam anfreunden. Tatsächlich nimmt der Teil im Irak, wo es um Menschlichkeit und die Erlebnisse geht, nur einen winzigen Anteil ein. Viel mehr erfährt man über den Irak-Krieg an sich. Zahlen, Fakten und die eine oder andere Geschichte. Leider ist alles sehr neutral geschrieben und dadurch kommen keine Emotionen herüber. Neben diesen Irak-Geschichten, die trotzdem informativ und in gewissem Maß auch lehrreich sind, geht es aber hauptsächlich um die Ausreiche von Lava. Sein Weg von Falludschah in die USA.

Es ist zwar süß und Tierliebhaber werden mitfiebern und hoffen, dass der Hund heil in die USA kommt, aber ehrlich gesagt empfand ich das Buch, obwohl ich selbst mal eine Katze gerettet und sie auch nach 11 Jahren noch immer bei uns ist, total langweilig. Die Geschichte wird nicht mal durch niedliche Fotos interessanter gestaltet.

Während ich das Buch am Liebsten nach 50 Seiten abgebrochen hätte, fand meine Mutter das Buch einfach zauberhaft. Sie haben die kleinen Anekdoten rund um Lava, die versteckt im Irak-Krieg vorkommen, sehr gefallen. 


So verschieden sind also Geschmäcker.


'''o0o BUCHFAKTEN o0o'''
Autor: Jay Kopelman
Titel:  Lava und ich: Ein Welpe, ein Soldat und ein Stück Menschlichkeit im Irak-Krieg
Gebundene Ausgabe: 198 Seiten
Verlag: Weltbild; Auflage: 1., Aufl. (September 2007)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3440110990
ISBN-13: 978-3440110997
Preis: € 1,00
Genre: Tatsache, Tier
Gelesen in: 3 Stunden

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