Die Moortochter / Karen Dionne

Braucht ein Buch so viel Kampagnen?

Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich hinten las, dass das Buch in der Brigitte und Laviva angepriesen wird, aber gleichzeitig auch Social-Media und Blogger Kampagnen geplant werden. Verkauft sich ein gutes Buch nicht mehr von selbst? Nun gut dank meines persönlichen Lese-Exemplares, kann ich euch die Frage beantworten. Danke dafür lieber Goldmann Verlag.


FAKTEN ZUM BUCH 
Autor: Karen Dionne
Titel: Die Moortochter
Broschiert: 384 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (24. Juli 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442205352
ISBN-13: 978-3442205356

Originaltitel: The Marsh King's Daughter
Preis: € 12,99
Genre: Thriller, Entführung, Hinterwäldler
Gelesen in: 2 Tagen

WORUM GEHT ES IN DEM BUCH 
Helena ist eine verheiratet, Mutter von zwei tollen Töchtern und steht mit beiden Beinen im Leben. Aus heiterem Himmel erfährt sie über das Radio, dass ihr Vater aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Der Mann, der ihre Mutter entführte, sie vergewaltigte und über 14 Jahre lang in einer einsamen Hütte gefangen hielt. Helena ist klar, dass nur einer diesen Wilden schnappen kann, und das ist sie. All die Jahre, bevor sie die Wahrheit erfuhr, hat er ihr alles beigebracht, um in der Wildnis zu überleben. Kurzentschlossen nutzt sie die Zeit, als ihr Mann mit den Kindern zu seinen Eltern fährt und macht sich auf die gefährliche Suche nach diesem geisteskranken Mann. 

WICHTIGE FIGUREN
Helena - Mutig, kampflustig,eher Junge als Mädchen
Jacob - Einsamer Indianer, der von seinen Eltern zur Stränge erzogen wurde

DAS COVER
Das Cover gefällt mir sehr gut. Ein einsames Haus, welches auf der anderen Seite eines Gewässers steht. Der Blick durch das Schilf und die grünliche Farbe. Es passt, wirkt düster und ist perfekt. 

SARAHS LESEEINDRÜCKE
"Die Moortochter" war eins der Bücher, die ich unbedingt lesen wollte. Nein musste, nachdem ich das Cover und die Inhaltsangabe entdeckt habe. Live in meinen Händen hätte ich am Liebsten sofort angefangen, hätte ich nicht schon ein anderes Buch begonnen. 

Jetzt, nachdem ich es gelesen habe, verstehe ich, warum ein Buch, dessen Rechte an so viele Länder verkauft wurde, extrem in Szene gesetzt werden muss. Zumindest in diesem Fall. Denn ich kann Karin Slaughter nicht zustimmen. Das Buch hat mir beim Lesen weder Gänsehaut bereitet, noch empfand ich die Umsetzung als spannend.

Neben der eigentlichen Geschichte, wird das Märchen "Die Tochter des Moorkönigs" erzählt. Für mich persönlich ist dieser Teil des Buches das Highlight. Spricht das für ein Buch? Definitiv nein.

Das Buch ist in Kapitel unterteilt, die jedoch nicht mit einem wirklichen roten Pfaden versehen sind. Am Anfang empfand ich es noch als gut, als die Autorin versuchte den Leser einzuführen. Einzuführen in die düstere Vergangenheit. Nur leider behält die Autorin diesen Stil bei. Sie redet direkt mit uns Lesern, als würde sie einem Fremden ihre Lebensgeschichte erzählen. Mit Sicherheit auch nicht verkehrt, doch ständig springt die Autorin zwischen den Ereignissen. Mal erzählt sie von ihrer Geburt, dann erzählt sie von ihrer Rückkehr, dann ist wieder alles in der Gegenwart. Wie ein Puzzle muss im Grunde die Vergangenheit zusammengefügt werden. 

Durch das ständige Springen, aber auch durch die stückige Vergangenheit, kombiniert mit der persönlichen Anrede kommt bei mir persönlich keine Spannung auf. Nach 140 Seiten war ich an dem Punkt, wo ich begann oberflächlicher zu lesen. Einfach in der Hoffnung, dass ich auf eine Stelle treffen würde, wo das Buch an Fahrt aufnimmt. Bis zum Schluss war dies jedoch nicht der Fall. 

Im Gegenteil, ich hatte immer das Gefühl, der Autorin würde es eher um die Umgebung gehen. Während die Spannung leidet, konnte ich mir sehr lebhaft das Moor, die Region und die Städte vorstellen. Man merkt hier deutlich, dass die Autorin über Jahre selbst in dieser Gegend gelebt hat. Das Herz hängt ganz klar noch dort in den Sträuchern.

Auch die Figuren sind mir nicht ans Herz gewachsen. Helena war eben Helena. Man lernt sie kennen, aber leidet und fürchtet nicht mit ihr. Und so neutral und erklärend, wie sie ihre Eltern beschreibt - also meine Mutter war so, meine Mutter hat vielleicht das empfunden, mein Vater war so -  da kommt einfach keine Bindung auf. Ich war von diesen Schilderungen sogar eher genervt. Mit Perspektivwechseln und einer richtigen Begleitung, hätte der Leidensweg ihrer Mutter viel dramatischer und packender sein können. 

FAZIT
Großartig? Gänsehaut? Bei mir lautet die Antwort ganz klar nein. Es war ein endloses Wiederholen der Region, der Situation und obwohl die Autorin versucht den Leser direkt mitzunehmen, bin ich schon nach wenigen Seiten zu Hause geblieben. Wäre das Buch nicht als Psychothriller angepriesen worden, hätte ich es vielleicht lockerer genommen, aber so, ist das Werk bei mir leider durchgefallen. 


COVERGESTALTUNG💜💜💜💜💜
ORIGINALITÄT DES INHALTS       💜💜💜💜💜
SCHREIBSTIL💜💜
UMSETZUNG DER FIGUREN💜💜
SPANNUNG UND TEMPO💜💜
HUMORNicht relevant
ROMANTIK   Nicht relevant   
GESAMT💙💙

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