Nachdem
wir euch vor einigen Tagen „Knack“, einen der Release-Titel für
die PS4, vorgestellt haben, möchte ich euch noch unseren zweiten
Titel vorstellen. Und zwar handelt es sich hierbei um das Spiel
Killzone Shadow Fall. Wie ihr wisst, liebt mein Mann Shooter-Action
und da kam der Starttitel genau richtig. Seit der erste Titel 2004
für die PS2 in den Läden erschien, hat sich die Fan-Gemeinde
entwickelt und trotz eher mittelmäßiger Bewertungen dafür gesorgt,
dass Killzone stets ein Kassenschlager war.
'''SPIEL-INFOS'''
Name:
Killzone Shadow Fall
Entwickler:
Guerilla Games
Publisher:
Sony
USK:
18
Erschienen:
29.11.2013
Solospielzeit:
10 Stunden
Speicherpunkte:
automatisch
'''FÜR
EUCH GETESTET'''
Auch
im neuesten Teil von Killzone haben sich die Entwickler von Guerrilla
Games auf ein Stück Deutsche Geschichte gestürzt. Während es
früher kleinere Andeutungen in Richtung Weltkrieg waren, ist es
jetzt die Teilung von Deutschland mit einer Mauer.
Das
Spiel beginnt dort, wo der letzte Teil aufgehört hat. Die Bewohner
von Vekta haben damals die Heimatwelt der Helghast zerstört und
bieten nun den bedrohlichen Feinden eine Art Asyl. Zum Schutz beider
Seiten dient eine Mauer, die jedoch niemanden davon abhält ihre
Truppen ins andere Gebiet zu senden. Bevor es jedoch so weit kommt,
müsst ihr als Lucas Kellan miterleben, wie euer Vater bei einem
Fluchtversuch ins sichere Gebiet von Vekta erschossen wird. Später
erlebt ihr mit, wie aus diesem Jungen eine Art Soldat wird, der als
geheimer Agent im Auftrag der Vektaner immer wieder über die Grenze
gehen muss. Dabei muss er erkennen, dass auf beiden Seiten böse
Persönlichkeiten sind, die nichts Gutes im Schilde führen.
Während
am Anfang die Story in einem eher linearen Tutorial beginnt, ist der
große Lucas in einer eher freien Umgebung vorzufinden. Von einem
Gebäude geht in ein Waldgebiet, wo ihr den Auftrag habt, eure
Truppe, die sich vor den Feinden versteckt hat zu finden. Während
hier noch alles neu wirkt, und die Umgebung sehr eindrucksvoll
gestaltet wurde, wird es später eher düster, sodass ihr diesen
Abschnitt genießen solltet. Bäume, Gebäude, Wasserfälle und
vieles mehr. Hier könnt ihr in Deckung gehen, einen freien Weg
wählen und die Gegner eliminieren. Kein Vergleich zu später doch
recht linearen Levels. Gerade in dieser freien Welt wird die geniale
Grafik, die man von der PS4 erhofft hat, deutlich. Selbst in der
Tiefe wirkt alles viel detaillierter und richtig schön ruhig. Es
gibt zwar auch hier kleinere Fehler, wie zum Beispiel blendende und
flimmernde Lichtquellen, aber es lässt erahnen, was mit der Konsole
alles möglich ist. Gerade Release-Titel sind zwar immer ein kleiner
Quantensprung zum Vorgänger, aber sie sind eben noch nicht so
ausgereift, wie viele spätere Titel. Dementsprechend stören mich so
kleine Fehler nicht wirklich. Schade ist eben nur, dass die Grafik
nur am Anfang und in den Sequenzen so in den Vordergrund gestellt
wird. Die späteren, oftmals dunklen Gänge, sind alles andere als
eine Augenweide. Wirken auf mich aber ruhiger und weniger unscharf,
wie beim Vorgänger.
Die
Grafik kann man jedoch nur bedingt genießen, denn die Gegner sind
sich für keinen Überraschungsangriff zu schade. Hat man gerade noch
alle ausgeschaltet und geht von ein paar ruhigen Metern aus, taucht
plötzlich, wie aus dem Nichts, ein Feind auf, der meist nicht
alleine auftritt, und schon seid ihr im nächsten Gefecht.
Unterstützt werdet ihr von einer Drohne, die nicht nur auf euren
Befehl die Gegner angreift und ablenkt, sondern auch ein Schutzschild
aufbaut. Ihr verdanken wir es auch, dass wir nicht allzu häufig
sterben, denn unterwegs liegen immer wieder Adrenalinpacks, die sie
nutzen kann, um uns zurück ins Leben zu holen, wenn wir das Gras von
unten sehen würden. Sie selbst kann nicht zerstört werden,
verschwindet aber von der Bildfläche, wenn sie zu oft getroffen
wurde. Im Off erholt sie sich, um uns bald wieder zu unterstützen.
Eine schöne Sache, denn ohne die Drohne wäre der Spieler noch
häufiger aufgeschmissen, als er es eh schon ist. Die Gegner, die oft
überraschend auftauchen, haben eine Treffergenauigkeit, die man sich
manchmal selbst wünschen würde. So kommt es selbst bei erfahrenen
Spielern, die so manchen Shooter gespielt haben, immer wieder vor,
dass sie mit einem Adrenalinstoß zurückgeholt werden müssen.
Leider sind diese Packs nicht so häufig vertreten, wie die
massenhaften Gegner, die trotz einer Art Suchradar, immer wieder aus
dem Nichts auftauchen. Wären die Checkpoints besser gesetzt, wäre
der Frustfaktor vielleicht nicht so groß. Das liegt zum einen daran,
dass man ganz oft recht lange Strecken wiederholen muss, und diese
manchmal nur mit einer Portion Glück geschafft hat. Zudem hat das
System eine Nase dafür in einem Moment zu speichern, wo man schon
schwer verwundet ist oder nur wenig Munition hat. Dem Ehrgeiz und den
Wunsch das Spiel weiterzuspielen verdankt Killzone die Tatsache, dass
man zwischendurch nicht aufgibt oder den Controller durch den Raum
wirft. Oft vermisst man zwar intelligente oder zielsichere Gegner und
regt sich über die dümmliche KI auf, sodass diese hier eigentlich
gut umgesetzt wurde. Wenn jedoch immer wieder Gegner wie hingezaubert
erscheinen und das mit einer Häufigkeit, dann ist es einfach nur
nervig. Manchmal hat man nicht mal als geübter Spieler Zeit zu
reagieren, und dementsprechend ist Killzone Shadow Fall nicht
unbedingt etwas für Anfänger, die mit dem Schwierigkeitsgrad
überfordert sein könnten. Abgesehen davon macht das Spie in der
Umgebung einfach nur Spaß und auch später freut man sich über
jeden Sieg oder jede bestandene Mission. Gerade der taktische Aspekt
sorgt hier für den größten Spaßfaktor. Feinde ausspähen, die
Drohne vorschicken und aus dem Hinterhalt die Feinde ausschalten,
macht schon Spaß, würden dann nicht plötzlich andere auftauchen.
So kommt eine Solospielzeit von rund 10 Stunden heraus, die jedoch
durch die vielen neuen Versuche auch deutlich länger ausfallen kann.
Zudem
ist das Aufgabensystem nicht unbedingt perfekt geworden. Oft sieht
man den roten Hinweis gar nicht, in welcher Richtung sich dieser
Punkt befindet. Hier hätte eine andere Farbe oder eine andere
Anzeigevariante deutlich mehr Spaß gebracht. Auch die Texte helfen
leider nicht immer bei der Suche nach dem richtigen Ort, sodass man
manchmal doch etwas länger braucht, um ans Ziel zu kommen.
Nachdem
ich oben schon auf die Grafik eingegangen bin, möchte ich den Sound
natürlich nicht außen vor lassen. Dieser muss sich nicht
verstecken. Eine gute, deutsche Synchronisation mit Stimmen, die zu
den einzelnen Charakteren passen, trifft hierbei auf realistische,
punktgenaue Soundeffekte und eine Hintergrundmusik, die auf jeden
Fall nicht nervig wird.
Auch
die Steuerung ist ein Punkt, der erwähnt werden sollte, denn die PS4
setzt auf neue Funktionen bei ihren Controllern. Killzone baut diese
geschickt in dieses Spiel ein. So bewegt ihr die Drohne mit einer
Wischbewegung auf dem Trackpad. Auch können kleinere
Sprachnachrichten über den internen Lautsprecher verfolgt werden.
Zu
guter Letzt möchte ich noch auf den Multiplayermodus eingehen, wo
ihr gegen andere Spieler auf zehn unterschiedlichen Karten antreten
könnt. In der Regel treten hier Helghast gegen Vektaner an, die
jeweils drei Klassen beherbergen. Waffen und Fähigkeiten sind
vorhanden, sodass zum Beispiel nur Abklingzeiten durch die
Erfahrungspunkte verbessert werden können. Es ist ein netter
Zeitvertreib und verlängert so noch einmal die Spielzeit.
'''UNSER
FAZIT'''
Mit
Killzone hat Sony einen Launch-Titel im Programm, der auf jeden Fall
zeigt, was die nächste Generation der Playstation kann und was noch
alles zu erwarten ist. Allerdings wird hier mit vielen Tricks
gearbeitet, denn häufig sieht man die tolle Grafik nur in Sequenzen
oder kurzen Abschnitten, die leider von dunklen, tristen Gängen
überschattet wird. Leider geht in unseren Augen auch der Spielspaß
durch die vielen plötzlich auftauchenden Gegner, sowie die manchmal
unglücklichen Checkpoints minimal verloren. Anfänger werden hier
sicherlich zahlreiche Frustmomente erleben, sofern sie kein
Naturtalent sind.
PRO
- Lustige Geschichte rund um die Teilung von Deutschland
- streckenweise eindrucksvolle, ruhige Grafik
- Gelungene Synchronisation
- Unterstützung durch Drohne
- neue Controller-Funktionen gut integriert
CONTRA
- die restliche Grafik ist eher durchschnittlich und sehr düster
- Gegner tauchen aus dem Nichts auf und haben eine 100% Trefferquote
- Checkpoints eher schlecht gewählt
- Ziele oft nicht gut sichtbar von der Farbe her
Gameplay:
7/10
Grafik:
6/10
Sound:
8/10
Steuerung:
8/10
Multiplayer:
7/10
GESAMTURTEIL:
72%