Rezension - Mit Gobi durch die Wüste

Es gibt Dinge, die ich nie machen würde. Es gibt Orte, die ich nie besuchen würde. Außer natürlich in Büchern. Ein Marathon in der Wüste zählt genau zu solchen Dingen. Falls es euch ähnlich geht, dann darf ich euch hiermit Gobi vorstellen. Entdeckt habe ich das Buch auf einem Flohmarkt. 



EIN PAAR FAKTEN
Autor/in: Dion Leonard
Verlag: HarperCollins 
Jahr: 2018
Serie: /
Seiten: 304
Preis: 4€ Flohmarkt
Genre: Tatsache

DIE STORY IN EIGENEN WORTEN
Dion möchte es nach acht Monaten Pause noch einmal wissen. Beim 7 Tage-Rennen durch die Wüste Gobi möchte er noch einmal aufs Treppchen. Schon im Lager trifft er auf eine herrenlosen Hund, der ihm bis zur ersten Station folgt. Obwohl Dion anfangs Angst hat über ihn zu stolpern, freut er auch schon nach einiger Zeit über seine Anwesenheit. Für ihn ist klar, er wird ans Ziel kommen und Gobi behalten, seine tropfte, egal, wie das Rennen endet. 

FÜR EUCH ABGECHECKT
Ich liebe Tatsachenbücher und dementsprechend habe ich mich sehr auf das Buch gefreut. Leider kann ich die Euphorie der meisten Leser so gar nicht nachvollziehen, denn inhaltlich ist das Buch leider weder spannend, noch unterhaltsam. 

Das Buch beginnt dabei echt gut. Dion auf den Weg zum Hotel ist wirklich lustig. Alleine in China und niemand versteht ihn. Bis dato dachte ich tatsächlich, Chinesen lernen alle englisch. Dabei musste ich erkennen, dass die Mehrheit keins spricht. Genau deswegen liebe ich Tatsachenbücher. Ich lerne etwas fürs Leben. 

Aber dann bin ich plötzlich im Lager und der Hund taucht auf. Mir ist selbst eine Katze zugelaufen ohne das ich viel getan habe. Daher fand ich es noch süss. Hier hätte ich mir klar mehr Bindung gewünscht, aber es ist nun mal nicht immer so. Damit alleine hätte ich leben können. 

Doch dann beginnt der Marathon, und außer ein paar Fakten, wie er sich vorbereitet nichts.  Nun gut, vielleicht wissen Profis genau den Ablauf und wollen keine Details. Ich als Laie aber schon. Und genau das war auch eins der größten Probleme. Die Etappen ziehen so an mir vorbei. Kurze Beschreibungen der Wege, Besonderheiten oder Ähnliches. Nur ist nach gut 1/3 des Buches der Wettkampf zu Ende. Es wird kurz gesagt, wer gewinnt, wo Dion ist und das war’s. Ich blieb zurück und dachte nur, was zur Hölle soll denn jetzt noch kommen? Außerdem war genau diese Strapaze der Hauptgrund fürs Lesen. Selbst dieses erste Drittel war abgekürzt, denn ich habe den Tod seines Vaters miterlebt, seinen ersten Marathon, kurz über die falsche Lauftechnik und seine lange Pause gelesen, seine Jugend im Keller. Ich will damit sagen, die 7 Tage hätten auf 30 Seiten gepasst. 

Falls ihr euch auch fragt, was danach kommt? Sorry, aber für mich nur Mist. Spendenaufruf, die Sorge ihn nach England zu bekommen, Anekdoten aus dem Hotel, wo Tiere verboten sind. Die Beziehung, die vorher noch am Rande und kaum spürbar war, wird nun in den Mittelpunkt gestellt und wirft die Frage auf, wann die Bindung wirklich entstanden ist. Selbst hier hätten 100 Seiten insgesamt gereicht. 

Das Problem ist und war, dass der Klappentext suggeriert, dass es um dieses Rennen geht, und Serbiens dort eine tragende Rolle spielt. Und das tut es nicht. In dem Punkt bin ich absolut enttäuscht. 

Auch Minuspunkte gibt es für die Tatsache, dass es keine Bilder gibt. Das gehört für mich dazu und ist bei so einem Rennen sicher gemacht worden. Ach und eine Karte von der Strecke fehlte mir auch. 

MUST READ??? Definitiv nicht. Außer ihr wollt gekünstelte Hundeanekdoten und eine Tierrettung lesen. Wenn es euch um die Freundschaft, die Strapazen und das 7-Tage-Rennen geht, dann spart es euch. 


BEWERTUNG 
 COVER 💜💜💜💜
 GRUNDIDEE 💜💜💜💜💜
 BILDERKEINE
 TEMPO💜
 EMOTIONEN💜
 SCHREIBSTIL💜💜💜
 SPANNUNG 💜
 FESSELT BIS ZUM SCHLUSS💜
 GESAMT💖


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