Der Zauber zwischen den Seiten - Christina Caboni

 Rezension - Der Zauber zwischen den Seiten 

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Die Kunst ein Buch zu binden


Heute habe ich ein Buch für euch, in dem es um Bücher geht. Ich mag solche Bücher eigentlich sehr gern. Schauen wir doch mal gemeinsam, wie es hier war. 




FAKTEN ZUM BUCH 
Autor/in:  Christina Caboni
Titel: der Zauber zwischen den Seiten 
Originaltitel: La rilegatrice di storie perdute
Verlag: blanvalet
Erschienen: 2018
ISBN: 978-3734105845
Seiten:352
Einband: TB
Serie: -
Preis: 9,99€
Genre: Belletristik 
Besonderheiten: Zitate am Kapitelanfang

FAKTEN  ZUM INHALT
Schauplatz: Rom
Zeit: Gegenwart und 1804 
Wichtige Personen: Sofia, Clarice

INHALTSANGABE
Sofia ist zur Zeit nicht gut drauf. Ihre Ehe steht vor dem Aus und das belastet sie mehr, als gedacht, obwohl sie dort immer einstecken musste. Als sie in einem Antiquariat ein Buch findet und dabei auf eine Frau namens Clarice stößt, verschafft ihr das die benötigte Ablenkung. Clarice lebte im 19. Jahrhundert, hatte gerade ihre Familie verloren und lässt ihren Gedanken freien Lauf, währen fair heimlich alte Bücher bindet und restauriert. 

MEINE MEINUNG
Der Zauber zwischen den Seiten - ist ein Buch, das mich sofort angesprochen hat. Erstens hat es ein wunderschönes Cover, und zweitens hat mich die Idee fasziniert. Ein Buch mit Notizen einer fremden Person - das hat etwas. Ich hatte 2003 mal ein Leihhandy und die Person vorher hatte nichts gelöscht. 43 SMS in der ich las, wie die Person fremdging, die Freundin dahinter kam und sich trennte. In einem Buch fand ich mal eine Pro und Contra Liste mit dem Thema Hochzeit. 

Aus dem Grund musste ich das Buch lesen, denn die Idee ist eben faszinierend. Doch hier zeigte sich wieder, das eine gute Idee nicht ausreicht. Es fing schon mit dem Prolog an. Ein Mädchen bindet Bücher, deutet an, dass sie dies heimlich macht, denn Frauen hatten damals eben noch einen anderen Stand. Interessant von ihrem Leben her, aber der Wow Effekt fehlte. 

Generell ist Clarice natürlich eine interessante Figur, die authentisch umgesetzt wurde. Ihr Leben ist jetzt nicht besonders dramatisch oder spannend, obwohl es genügend steinige Ansätze gibt. Für mich ist dieser Teil dennoch das Highlight. Sie ist eben sympathisch und lebendiger geschrieben. 

Womit wir in der Gegenwart bei Sofia wären. Ihre Geschichte nimmt den Großteil ein, ist aber eher schwach. Das fängt schon damit an, dass sie ihre Arbeit als Bibliothekarin nach der Hochzeit aufgegeben hat und sich von ihrem Mann hat umformen lassen. Für mich ein Zeichen von einem schwachen Charakter. Dargestellt wird sie aber eher schüchtern. Ich bin schüchtern (gewesen). Schüchtern in Bezug auf neue Dinge, neue Menschen. Schüchtern einem Menschen gegenüber den ich seit Jahren kenne, Nein. Ich konnte mich daher nicht reinversetzen. Dazu kommt, dass sie nicht lange suchen muss nach den weiteren Büchern. Es wirkt eher konstruiert und alles fällt ihr förmlich vor die Füße oder in den Schoß. Dazu kommt eine konstruierte Entwicklung. Ich meine, sie trennt sich gerade von ihrem Ehemann. Es hätte vollkommen gereicht, wenn sie im Verlauf erkennt, wer sie ist und was sie vom Leben erwartet. Vielleicht eine Andeutung auf ein neues Glück am Ende. Gewählt wurde hingegen eine neue Liebesgeschichte, obwohl sie das alte noch nicht mal richtig abgeschlossen hat. Für mich keine schöne Entwicklung. 

Zudem empfand ich persönlich die Sprache manchmal zu malerisch und blumig. Sie ist besonders und einzeln betrachtet schon bei manchen Beschreibungen wunderschön. Ein Satz ist mir sogar im Gedächtnis geblieben. Ich zitiere ihn mal, weiß aber tatsächlich die Seite nicht mehr!!! Zitat daher seitenlos und vielleicht nicht 100% korrekt gemerkt. Das Bedauern ist grau. Es hat weder die Stärke von schwarz noch die Anmut von Weiß. Treffend und wunderschön. Manchmal hätte ich mir aber weniger kunstvolle Sätze gewünscht, auch wenn sie alles an Emotionen transportieren. 

Kurz gesagt, die Autorin und ich wurden mit diesem Buch keine BFFs. 

FAZIT
Zum Teil kunstvoll geschrieben, das Thema Buchbinden interessant integriert.  Nur leider zum Teil sehr konstruiert und leider nicht glaubwürdig. Gerade die Gegenwart empfand ich persönlich von der Umsetzung auf Grund vieler Zufälle und den Figuren schwach.  

LESEEMPFEHLUNG FÜR - Leser, die langsame Geschichten mit interessanten Frauencharakteren mögen. 

BEWERTUNG
COVER 🩷🩷🩷🩷🩷
GRUNDIDEE🩷🩷🩷🩷
STIL🩷🩷🩷
FIGUREN🩷🩷🩷
TEMPO🩷
SPANNUNG🩷🩷
SCHLUSS🩷🩷
LESESPASS🩷🩷
SPICE-
GESAMT⭐️

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