Ein Teil von uns / Kira Gembri

Hallo lieber Leser, liebe Leserin.

„Krank sein ist langweilig, Nia. Es ist langweilig und anstrengend und deprimierend, und das nicht nur für den Kranken selber, sondern auch für alle Leute um ihn herum. Wenn du also deine Familie und deine Freunde nicht komplett runterziehen willst, musst du ihnen das Ganze erträglicher machen, ohne dich permanent zu verstellen. Sarkasmus war für mich der beste Kompromiss.“ (ZITAT aus „EIN TEIL VON UNS)

Wer meinen Blog regelmäßig liest, der weiß, dass ich vor einiger Zeit an der Blogtour „Ein Teil von uns“ teilgenommen habe. Nun habe ich auch endlich das Buch ausgelesen. Wenn ihr ein Fan von „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ seid, dann solltet ihr vielleicht weiterlesen, und gucken, ob das Buch was für euch ist.


==ooo DAS COVER ooo==
Ich liebe das Cover. Es ist gelb, hat viele Herzen, zeigt zwei Silhouetten und ist sehr jugendlich, modern gestaltet. Im Laden hätte es mich ganz ehrlich angesprochen.

==ooo INHALT IN EIGENEN WORTEN ooo==
Aarons Nieren haben versagt, er hängt regelmäßig an der Dialyse und hat keine große Hoffnung auf eine neue Niere. Doch dann geschieht ein Wunder. Eines Tages bekommt er spontan einen Anruf, dass er sofort ins Krankenhaus kommen soll, und tatsächlich stimmt alles von den Werten her. Aaron bekommt seine neue Niere und tut alles dafür, um diese auch zu behalten. Doch ganz so leicht ist es nicht, denn im Gegensatz zu den anderen Empfängern, weiß er genau, vom wem die Niere kommt. Durch Zufall hat er nämlich Nia auf der Station kennengelernt und durch einen blöden Zufall erfahren, dass sie ihm die Niere gespendet hat. Geplant war sie für ihre Tante, die jedoch auf dem OP Tisch verstorben ist. Für Aaron keine leichte Sache und er weiß, dass er nur damit leben kann, wenn er sich mit Nia gut stellt. Als er mitbekommt, dass ihre Tante ihr ein Haus in Australien vererbt hat, beschließt er seinen Herzenswunsch aus alten Zeiten für eine Reise nach Australien zu opfern. Obwohl Nia erst nicht will, schließt sie sich ihm an, und versucht in Australien abzuhauen, was ihr jedoch nicht sehr gut gelingt, denn durch ihre Eltern ist sie einfach zu behütet aufgewachsen und hat vom echten Leben keine Ahnung. Zusammen mit Aaron kommt sie jedoch zu ihrem Haus und nach einigen Streitereien und kämpfen mit dem Nachbarn, scheint alles gut zu laufen, doch dann tauchen Nias Eltern auf, um sie zurückzuholen. 

==ooo MEINE LESEEINDRÜCKE ooo==
„Ein Teil von uns“ ist aus der Feder von Kira Gembri, einer doch recht jungen Autorin, die sich auf jugendliche Geschichten spezialisiert hat. Ob sie das Buch „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ gelesen hat? Ich schätze ja, denn sogar in diesem Buch wird das Buch einmal kurz erwähnt. Allerdings kann ihre Interpretation bei weitem nicht mithalten. Es ist nicht schlecht, anders und mit einem gewissen Happy End, aber dieser Wow-Effekt, der mich zu Tränen rührte fehlte einfach. Aber alles der Reihe nach.

Das Buch setzt auf die Thematik Nierenversagen und das ist ein interessantes Thema für mich, denn meine Mutter hat auf Grund ihrer Alters-Diabetes starke Probleme mit den Nieren, aber bis jetzt immer das Glück, dass diese sich halbwegs wieder erholt haben. Viele Punkte waren mir gar nicht so bewusst, und man erfährt sehr viel über die Krankheit. Ich zum Beispiel dachte immer, dass einfach regelmäßig die Dialyse das Blut reinigt und fertig. Das man jedoch nicht viel trinken darf, hohen Blutdruck bekommt und vieles mehr, war mir so nicht bewusst. Die Autorin schafft es die Krankheit in einem verständlichen Bild zu präsentieren und jeden Schluck Wasser irgendwie schätzen zu lernen. 

Durch die beiden Figuren, die unterschiedlicher nicht sein könnten, kommt zudem eine interessante Spannung auf, die zwar vorhersehbar verläuft, aber für jugendliche Leser genau das Richtige ist. Nia ist zum Beispiel wohlbehütet, ihre Eltern übertreiben es etwas und sie hat nie gelernt auf eigenen Beinen zu stehen. Aaron hingegen musste schon früh selbstständig werden und wirkt deutlich erwachsener. 

Diese Kombination aus Krankheit im Hinterkopf, zwei eigensinnige Charaktere und den Schauplatz Australien machen das Buch wirklich lesenswert. Man lernt so viel über das Land, wie zum Beispiel herunterfallende Äste, das Buschfeuer, die Menschen, dass es wirklich toll ist. 

Manchmal ist es etwas zu langatmig, wenn Nia wieder etwas herumzickt, aber das macht das Buch eben auch liebenswert. Nur muss ich sagen, dass diese Bindung, wie man es bei „Das Leben ist ein mieser Verräter“ erleben durfte fehlt. Dieser Kampf zwischen den beiden wirkt leider manchmal etwas kindisch und auch flach. Erst zum Schluss, als sich die beiden etwas besser kennen, wird es interessanter und näher, aber nie so nah, dass ich wow gesagt hätte. 

Ich glaube Kira hätte noch herumreißen können, wenn der Schluss perfekt gewesen wäre. Doch hier setzt sie auf eine überraschende Wende, um eben den Schluss überhaupt einläuten zu können. Danach überschlagen sich die Dinge, es kommt zu überraschenden Wendungen und dann kommt auch schon der Epilog, der einige Monate später spielt, und sicherlich nicht verkehrt ist, denn oft fragt man sich, was wurde aus Figuren, aber irgendwie hier auch sehr künstlich wirkt, weil man das Gefühl hat, es fehlt eben sehr viel. 

FAZIT: Es ist kein „Das Leben ist ein mieser Verräter“ und vielleicht hab ich mit diesem Buch, das mich so begeistert und geflashed hat, leider eine Vorlage geschafft, die man nur schwer toppen kann, aber ich hatte große Erwartungen, die leider nur zum Teil erfüllt wurden. Das Buch ist schön, sehr interessant, aber es könnte eine bessere Bindung entstehen, die für meinen Geschmack leider sehr oberflächlich bleibt. 

Kommentare

  1. Hey Sarah,

    das Buch klingt nach einer schönen und vor allem gefühlvollen Story. Ich werde es mir mal auf die WuLi setzen und irgendwann bestimmt mal dazu greifen. J

    Liebe Grüße,

    Ruby

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