Buchkritik - Ich. Darf. Nicht. Schlafen / Watson

Ich liebe Thriller und gerade auf der Psycho-Schiene bin ich immer sehr angetan. Daher habe ich mich über das Buch, welches ich bei der Rebuy Challenge gewonnen habe, sehr gefreut. Endlich mal ein Buch nach meinem Geschmack. Allerdings haben sie es noch nie geschafft, mich mit einem Gewinnerbuch auch danach zu überzeugen. Daher war ich gespannt, ob ich wenigstens einen Erfolg im Paket verbuchen kann. 


DAS COVER
Das Cover ist schlicht und eher langweilig, also angeschaut hätte ich es im Laden nicht. 

FIGUREN IM ÜBERBLICK
Chris – Hat Amnesie, ist um die 40 und verheiratet
Ben – Ist ihr Mann
Ed Nash – Ihr Arzt des Vertrauens
Claire – Frühere beste Freundin
Adam – Ihr Sohn

INHALTLICHE FAKTEN
Ort: England
Zeit: 2010er 

WORUM GEHT ES IN DEM BUCH 
Chris hat nach einem traumatischen Erlebnis ein interessantes Gedächtnis. Nach jeder Tiefschlaf-Phase kann sie sich an nichts mehr erinnern. Schläft sie nur leicht ein, weiß sie noch alles, aber geht sie am Abend ins Bett, dann weiß sie am nächsten Morgen nichts mehr. Mal ist sie 12, mal 20. Ihr Mann muss ihr jeden Tag aufs Neue alles erklären. Doch dann trifft sie auf Ed Nash, der ihr helfen möchte. Er bittet sie Tagebuch zu führen und so merkt sie langsam, dass sie sich auf diese Art und Weise an die Tage davor erinnern kann. Es hilft ihr sogar kleinere Erinnerungsblitze nach fast 20 Jahren Amnesie hervorzurufen. Allerdings merkt sie auch immer wieder, dass ihr Mann nicht ehrlich zu ihr ist. Will er sie schützen, weil er weiß, dass sie sich nichts merken kann, oder steckt da einfach mehr dahinter. Chris weiß nur, dass sie sich in seiner Nähe nur bedingt wohl fühlt und in ihr Tagebuch geschrieben hat: Vertraue Ben nicht. Doch warum, weiß sie einfach nicht mehr. 

SARAHS LESEEINDRÜCKE
Ohne unsere Erinnerungen sind wir nichts. So steht es im Klappentext und es stimmt. Man stelle sich einmal vor, man wüsste nichts mehr. Wo man wohnt, wer die eigenen Kinder sind, was man gerne isst oder ähnliches. Ich stelle es mir beängstigend und isolierend vor. Daher ist es ein gutes Thema, zumal Chris eine ganz besondere Form hat, die es so sicherlich nicht zweimal auf der Welt gibt. Damit ist dem Autoren mit Sicherheit ein gutes Thema gelungen, das viel Potential hat.

Ich muss zugeben, mich hat der Autor trotz der einen oder andern Logikschwäche und Lücke trotzdem überzeugt. Ich habe das Buch angefangen und konnte nicht mehr aufhören. Schon von Anfang an, war mir klar, worauf das Buch hinauslaufen würde. Zumindest ab dem Zeitpunkt, wo die ersten Erinnerungsblitze auftauchten, wenig Fotos vorhanden waren und Ben keine Lust auf eine Therapie hatte. Der Autor schildert es zwar so, dass man denken muss und kann, dass er seine Gründe hat, aber wenn schon in einem Buch steht, traue deinem Mann nicht dann wird da auch was dran sein.

Es ist spannend den Alltag einer solchen Person zu verfolgen und wie sie langsam anfängt sich zu erinnern. Genau deswegen fand ich jeden Fehler auch irgendwie enttäuschend und habe mich gefragt, warum das kein Lektor entdeckt hat, weil diese Fehler so offensichtlich waren. Zum Beispiel, hier verrate ich nicht viel, wird eine Szene am Abend im Bett beschrieben, wo sie nicht noch extra woanders hingeht zum Schreiben und trotzdem der Abend im Tagebuch steht, obwohl das nicht sein kann. Schließlich hat sie nie vor Ben geschrieben. 

Das sind Kleinigkeiten, die im Buch immer wieder vorkommen, nur eben in etwas anderer Form. Manchmal aber perfekt gelöst sind. Weswegen es mich eben als Leser etwas ärgert. Nichtsdestotrotz ist es belanglos, weil man mitfiebert und die Auflösung erfahren möchte und hier war ich dann doch etwas enttäuscht, weil der Autor einfach zu wenig nachgedacht hat. Es ist spannend und so, keine Frage, aber einfach nicht vollends logisch.

SPOILER
Zum Beispiel sagt ihr Geliebter ihr, dass er es nicht ertragen konnte, dass ihr Mann sie verlassen hat. Man geht davon aus, dass er sie kurz nach dem Unfall, sagen wir mal so 4-5 Jahre später herausgeholt hat. Sie also schon ungefähr 15 Jahre oder so bei ihm zu Hause lebt. Der Eindruck entsteht die gesamte Buchdauer. Es sind aber nur wenige Monate. Auch der Arzt enttäuscht mich. Jeder gute Arzt informiert sich über seine Patientin, gerade bei einem solchen Fall, hätte ich vorab recherchiert. Also Fragen zu bestimmten Dingen gestellt, die sie mir erzählt hatte. Nicht ihr, sondern eben im Zeiten des Internets, dem Internet. So wäre schon viel früher aufgefallen, das etwas nicht stimmt. 

SPOILER ENDE
Es sind keine gravierenden Dinge, aber sie schmälern eben den Lesegenuss minimal. Trotzdem hab ich das Buch geliebt und für ein Debüt absolut verzeihlich. 

FAZIT: Drei Tage gute Unterhaltung,wobei ich mir ein runderes Ende gewünscht hätte, nämlich ob sie sich noch erinnert oder nicht. 

FAKTEN ZUM BUCH 
Autor: S.J Watson
Titel: Ich. Darf. Nicht. Schlafen
Taschenbuch: 400 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 7 (26. September 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596191467
ISBN-13: 978-3596191468
Preis: € 3
Genre: Thriller, Amnesie, Liebe 
Gelesen in: 3 Tagen



COVER💜
STIL💜💜💜💜
CHARAKTERE💜💜💜
SPANNUNG💜💜💜
HUMORNicht relevant 
LIEBE💜💜💜
GESAMT💙💙💙💙

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