Im Hauch des Abendwindes / Elizabeth Haran

So mag ich Pferdebücher ...

Heute darf ich euch einmal wieder mit einem Buch überraschen, dass ich von meiner Mutter geschenkt bekommen habe. Es handelt sich um einen Doppel-Band, der bei Weltbild erschienen ist. Die erste Geschichte habe ich nun ausgelesen und ich muss einfach darüber schreiben. Neugierig?


FAKTEN ZUM BUCH 
Autor: Elizabeth Haran 
Titel: Im Hauch des Abendwindes
Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe und Weltbild
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3404167570
ISBN-13: 978-3404167579
Originaltitel: The Mundi-Mundi Legend
Preis: €9,99 
Genre: Liebe, Australien, Pferde
Gelesen in: 4 Tagen

WORUM GEHT ES IN DEM BUCH 
Ruby ist verlobt, hat einen gute Job bei Barbie ... Doch dann wird ihr an einem Tag gekündigt, ihr Verlobter betrügt sie vor ihren Augen und ihre Mutter erzählt ihr, wer ihr Vater wirklich war. Schlimmer kann es nicht kommen, denkt sich Ruby, denn ihr Vater war reich und anscheinend möchte er seiner unehelichen Tochter etwas vererben. Aber wieder täuscht sie sich, denn sie erbt nur die Hälfte an einem dämlichen Rennpferd. So schnell wie möglich möchte sie es verkaufen, aber ihr Partner ignoriert sie, sodass sie in die Pampa nach Silverton reisen muss. Dort angekommen ist Jed spurlos verschwunden, und so muss Ruby sich im Ort einleben. Sie will jedoch warten und eröffnet spontan einen Salon im Ort. Als sie dann auf eigene Faust Jed findet, kann sie ihr Glück kaum fassen. Ihr Anteil ist zum Greifen nah, doch Jed wurde brutal zusammen geschlagen, sein Pferd schwer verletzt und so packt Ruby an. Sie kümmert sich um das Pferd, reitet es ein und kämpft dafür, dass es beim Cup antritt. Immer im Nacken die Männer, die schon einmal das Pferd ausschalten wollten. 

WICHTIGE FIGUREN
Jed
Ruby

DAS COVER
Es ist australisch, verfügt über warme Töne und gefällt mir sehr gut.

SARAHS LESEEINDRÜCKE
Elizabeth Haran ist eine Autorin, die ich sehr mag. Als ich das Buch von meiner Mutter geschenkt bekam, war ich wunschlos glücklich, obwohl mich vom Klappentext eher die zweite Geschichte reizte. Der Grund war das Rennpferd. Ich liebe Pferde, aber muss kein Reit-Abenteuer lesen. Doch davon ist das Buch weit enternt. Ich würde sogar sagen, dass ich beim Lesen dahin geschmolzen bin. Aber der Reihe nach.

Das Buch nimmt einen trotz vorhersehbaren Einstieg sofort gefangen. Ruby ist eine freche, liebenswerte Persönlichkeit, die mir sehr gut gefällt, obwohl sie sicherlich sehr viele Klischees erfüllt. Man freut, lacht und leidet mit ihr über das gesamte Buch. Durch die Hauptfigur, aber auch den leichten Stil und die grundlegende Idee fällt es schwer das Buch aus der Hand zu legen.

Es ist aber auch der Verlauf, der mich als Leser gefesselt hat. Warum wird Jed verfolgt? Verliebt sich Ruby wirklich in Jed, oder doch einen anderen? Kann sich Charlie wirklich an nichts erinnern? Damit möchte ich euch zeigen, dass im Buch jede Menge passiert. Ausführlich ohne zu langweilen. Im Grunde ist man mitten drin in dieser wunderbaren Landschaft und einer Gemeinschaft, wo man sich wünscht selbst Ruby zu sein. 

Versteckt in der Geschichte erfährt man viel über Heilmethoden, Krankheiten, australische Tiere und die Umgebung an sich. Es ist als nicht nur eine stumpfe Geschichte, sondern wurde auch sehr gut recherchiert.

Doch irgendwann kam der Punkt, dass ich auf die Seitenzahl im Doppelband schaute und merkte, dass ich schon auf Seite 385 war. In meiner Ausgabe hat es aber lediglich 450 Seiten. In dem Moment habe ich fassungslos auf das Buch gestarrt. Einerseits erfreut, dass ich so gefesselt war, dass die Seiten an mir vorbei geflogen sind, aber auch überrascht, weil das Ende zu dem Zeitpunkt irgendwie falsch vorkam. Da war noch der Cup, kein Jockey und viele weitere Fragen. Trotzdem hetzt sich die Autorin nicht und bis zum Cup habe ich das Buch geliebt. Ja sogar ein paar Tränen vergossen. Das Warum kann euch aber nur das Buch verraten ;).  Ich muss sogar sagen, dass sie mich mit vielen Dingen sehr überrascht und begeistert hat. 

Aber es gibt noch einige offene Fragen, es ist kein perfekter Schluss, und da muss noch mehr kommen. Hier entstand zum ersten Mal das Gefühl viel zu früh aus einer tollen Geschichte gerissen zu werden. Mir wurde schlagartig klar, dass der Schluss mich enttäuschen würde, weil er abgehakt sein muss. Im Grunde wäre hier der Punkt, wo andere Bücher erst loslegen. So sagen wir mal Seite 300 von 450 Seiten. 
Mit meiner Vermutung lag ich nicht nur richtig, sondern ich war in der Tat geschockt, wie die Autorin versucht das Buch aufzulösen. Nach diesem realistischen Inhalt kommt plötzlich dieses Märchen? Alles aber nicht das. Ich saß auf meinem Sofa, mit offenen Mund und dachte, dass hat eine völlig andere Person verfasst. 

SPOILER
Ich hasse Spoiler, aber nur so kann ich meiner Wut freien Lauf lassen. Happy Ends für alle Beteiligten ist natürlich in Ordnung und von mir immer gewünscht. Aber das ihr Vater plötzlich lebt und alles inszeniert hat, die bösen Buben aus dem Weg geräumt werden und ein totes Pferd plötzlich wieder aufsteht. Ja, man kann es übertreiben.

FAZIT: Ich habe mich sofort in das Buch verliebt und bis zum Schluss des Cups hätte ich das Buch wärmstens empfohlen, ja sogar glatte 5 Sterne gegeben. Aber das was sich die Autorin am Schluss erlaubt ...  Mir fehlen in der Tat die Worte. Daher auch eine sehr ungewöhnliche Bewertung. 


COVERGESTALTUNG
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ORIGINALITÄT DES INHALTS       
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SCHREIBSTIL
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UMSETZUNG DER FIGUREN
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SPANNUNG UND TEMPO
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HUMOR
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ROMANTIK
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GESAMT
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