Vielleicht haben einige von euch die Aktion #wirsindbooktube mitbekommen. Insgesamt 40 Booktuber haben sich zusammengefunden, erklärt was sich dahinter verbirgt und allen einmal einen guten Einblick in ihr buchiges Hobby gegeben. Damit wäre die neue Generation der Buchblogger vorgestellt, aber das Urgestein sind nun einmal wir, die Buchblogger, und deswegen gibt es nun auch eine Reihe #wirbloggenbücher. Damit wollen wir euch unseren Hintergrund einmal vorstellen. An Hand einiger Fragen, werde ich euch meine Geschichte erzählen.
Was bedeutet für DICH "buchbloggen"? Warum machst DU das eigentlich?
Für mich bedeutet buchbloggen ganz einfach die Tatsache meine Gedanken über ein Buch festzuhalten und mit anderen zu teilen. Darüber zu diskutieren, auf ungewöhnliche Bücher aufmerksam zu machen und manchmal anzuecken, wenn mir ein gelobtes Buch nicht gefällt. Warum ich das mache, kann ich gar nicht so genau sagen. Ich mag es einfach über Bücher zu diskutieren, Schülern bei ihren Aufsätzen zu helfen und anderen vielleicht ein Buch näher zu bringen. Außerdem kann ich mich so auch Jahre später an ein Buch erinnern, denn wenn man viel liest, vergisst man über die Jahre einiges, und kann dann wieder denken, ach das war das.
Wie bist DU zum Buchbloggen gekommen? Was gab dir den Anstoß?
Buchbespechungen kennt man aus der Schule und ich fand sie damals okay. Dann habe ich in einem Büro gearbeitet, hatte es den Sommer für mich allein und entdeckte die Community Ciao.de für mich. So hatte ich dann ab und an mal ein Buch besprochen, es aber wieder aus den Augen verloren. Genauso wie das Lesen. 2008 hatte ich wieder einen recht öden Job, öde weil eben viele Pausen waren, und ich fing wieder an zu lesen. Warum aber neue Bücher kaufen, so viel hab ich nicht verdient, und spontan auf einige Buchpakete bei Ebay geboten, da ich zu dem Zeitpunkt mit einer Lebensmittelvergiftung im Bett lag. Ich bekam leider alle und hatte somit plötzlich einen SUB von 500 Büchern, eine meckerne Mama, da meine Wohnung zu klein war und die Bücher im alten Kinderzimmer gelagert werden mussten.Ich wollte meiner Mama zeigen, dass ich mit den Büchern zumindest die Kosten wieder reinhole und so fing ich an wieder zu rezensieren. Erst Ciao, dann auch auf Amazon und anderen Seiten. 2009 traf ich dann auf Netha, eine andere Leseratte und machte bei ihr im Forum mit. Ich bekam mein erstes Rezi-Exemplar, war völlig platt und überfordert, da mir das Buch nicht so lag, ich gerade in einer persönlichen Krise steckte und keinen klaren Gedanken fassen konnte. Ich suchte nach einer Rezension, die meinen Gedanken am nächsten kam, kopierte sie (jaja, sagt bitte nichts) und schrieb sie dann um. Also nur als Hilfestellung gedacht. Allerdings haben ich diese Passage nicht gelöscht, was dazu führte, dass ich mich einige Zeit später an meinen ersten Blog wagte. Und seit 2010 blogge ich nun über Bücher.
Welche Berührungsängste hattest Du?
Berührungsängste? Wovor? Die einzigen Ängste, die ich Anfangs hatte, war auf die Autoren bezogen. Nicht jedes Buch gefällt und ich hatte Angst jemanden zu verletzen oder nicht sachlich genug zu schreiben. Gerade am Anfang hab ich wirklich jedes Buch rezensiert, weil ich die Zeit hatte und mein Motto war "Jedes Buch verdient eine Chance". Klar kommt da manchmal was heraus, das einfach nicht gefällt, und das passt Autoren nicht immer. Einige kennen das sicherlich. Von Lösch die Rezension, sonst bekommst du Post vom Anwalt, bis zu wie kann du es nur wagen mir zwei Sterne zu geben. Geschmäcker sind aber nun einmal verschieden. Damals hatte ich ja schon bei 4 Sternen Angst, heute bekommt kaum noch jemand 5 Sterne, weil das für mich die Bücher mit den wirklichen Highlights sind. Außerdem hatte ich Angst, dass meine Rezensionen ganz ehrlich scheiße sind. Bei Ciao.de bekommt man meist ein SH und ab einer gewissen länge auch ein BH (Besonders Hilfreich) als Feedback, aber das ist nicht aussagekräftig. Bei Amazon sind die Nicht Hilfreichs meist auf die Tatsache bezogen, du hast nicht so bewertet, wie ich es finde. Also auch keine Orientierungsmöglichkeit. Am Anfang meinte jedoch mal eine Autorin, sie müsste meine Rezension umschreiben, weil ich hier zu "Frei Schnauze" schreibe und ihr Buch eben ein gewisses Niveau habe. Auch kürzlich meinte jemand, diese 0815 Gliederung sei bei uns Bloggern einfach nur Müll. Aber ich bin wohl weiser oder selbstbewusster geworden, denn es stört mich nicht mehr. Ich mag Gliederungen, wo klar gezeigt wird - Inhalt und Meinung. Außerdem finde ich "Frei Schnauze" persönliche, individueller, als diese gehobene Sprache. Und das bin nun einmal ich. Schließlich sind es meine Gedanken, und inzwischen bekomme ich von vielen Autoren das Feedback, dass meine Rezension trotz vielleicht 1 oder 2 Sternen, wunderbar ist, weil ich genau erkläre und dabei immer sachlich bleibe. Auch von Kids bekomme ich ab und an eine Mail, wo dann ein Dankeschön kommt, weil mein Ansatz ihnen eine 1 gebracht hat.
Tipps für Anfänger
Lasst euch nicht reinreden. Experimentiert so lange, bis IHR zufrieden seid, denn schließlich ist es euer Blog, euer Hobby und eure Buchleidenschaft. Habt Spaß bei der Sache und dann geht alles von selbst.
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