Weltprobierer - Spezialitäten aus Afghanistan

In diesem Jahr fällt der Urlaub für uns ganz ehrlich eher mikrig aus, und deswegen habe ich mir überlegt etwas von der Welt nach Hause zu holen. Inspiriert durch Weltprobiererbox habe ich mich entschieden, einmal die Länder der Welt kulinarisch zu besuchen. Den Anfang macht Afghanistan.

AFGHANISCHE KÜCHE
Inspiriert wurde die Landesküche unter anderen von der türkischen, persischen und indischen Küche. Zwischen den verschiedenen ethischen Gruppen gibt es kleinere Unterschiede, was die Küchen angeht, trotzdem ist das wichtigste Grundnahrungsmittel Brot, wie zum Beispiel Naan. Ebenso wichtig ist Reis als Sättigungsbeilage. Als Fleisch wird Lamm bevorzugt, aber auch Ziege, Rindfleisch und Geflügel werden häufig gegessen. Gemüse und Salat spielen ebenfalls eine große Rolle. Hier wird weniger auf Öl gesetzt, sondern alles wird mt Joghurt und Gewürzen verfeinert. Auberginen, Tomaten, Gurken, Pepperoni, Zwiebeln und Knoblauch gehören auf den Tisch.

Gegessen wird meist auf dem Boden mit einem speziellen Sitzkissen. Die Speisen werden auf Platten oder in Töpfen serviert und meist in größeren Gruppen. 

Als Getränk wird hier viel Tee gereicht, aber auch Dooch, ein Erfrischungsgetränk aus Joghurt, Gurke und Minze. Zu besonderen Anlässen wird Milch mit Natron versetzt und ebenfalls getrunken.

MENÜ
Wir haben uns für ein kleines, klassisches Menü entschieden und vielleicht habt ihr ja im Anschluss Lust ebenfalls etwas landestypisches auszuprobieren. Es gibt echt viele tolle Seiten, wo es viele Rezepte gibt, die man ausprobieren kann. 
 
Vorspeise - Afghanischer Tomatensalat
Als Vorspeise habe ich mich für etwas leichtes entschieden. Leicht vom Schwierigkeitsgrad, als auch vom Sättigungsfaktor her. 

Zutaten für 4 Personen
  • 3 mittelgroße Tomaten
  • 3 persische Gurken oder 1 Salatgurke
  • 1 kleine, rote Zwiebel
  • 1 kleiner Bund Korianderblätter
  • 3 EL frischen Zitronensaft
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL frisch gemahlener Pfeffer
Zubereitung
  • Tomaten und Gurken waschen und in kleine Würfel schneiden. Wer es gleichmäßig mag, kann es mit einem Nicer Dicer machen.
  • Zwiebel schälen und fein würfeln
  • Koriander waschen, Blätter abnehmen und etwas kleiner hacken.
  • Alles vermengen und mit dem Zitronensaft, Salz und Pfeffer vermengen

Geschmacksfazit
Obwohl es einfach ist, war ich ehrlich gesagt neugierig. Nur mit Gewürzen und Zitronensaft. Wir nutzen wahrscheinlich wie die meisten eher Balsamico, Pesto oder eins der vielen Dressings, die man so in Deutschland eben kennt. Ich muss aber sagen, dass ich wirklich positiv überrascht war. Es schmeckt nicht übertrieben säuerlich, sondern sehr frisch. Ich kann mir das ganz ehrlich sogar öfters als "Dressing" vorstellen. 

5 von 5 Punkten

Hauptspeise - Qabili Palau 
Keine Ahnung wie man es ausspricht, aber es handelt sich um das Nationalgericht von Afghanistan. Deswegen hab ich mich dafür entschieden.  Es gibt natürlich viele Varianten, typisch ist es aber mit Lamm. Wir haben uns aber für eine Variante mit Geflügel entschieden. Außerdem gehören Mandeln zu dem Gericht, und da mein Mann allergisch auf die meisten Nüsse reagiert, verzichten wir bei uns drauf, erwähnen sie aber.

Zutaten für 4 Personen
  • 3 Tassen Basmati-Reis
  • 4 Hähnchenbrustfilets oder auch 4 Hähnchenflügel
  • 2 Zwiebeln, gehackt
  • Pflanzenöl
  • 1 Tasse Hühnerbrühe
  • 2 mittelgroße Karotten
  • 1 Tasse Rosinen
  • 2 EL gemahlener Kreuzkümmel
  • 1/2 EL Kardamom
  • 100g Mandeln oder 100g Pistazien
  • 1/2 TL schwarzer Pfeffer
  • Wasser
  • 1EL Zucker
  • Salz (je nach Ihrem Geschmack) 
  • NACH WUNSCH: Koriander, Jogurt Sauce
Zubereitung
  • Den Reis mehrfach gründlich abwaschen, bis das Wasser klar ist. Anschließend in einer Schüssel mit Wasser rund 2-3 Stunden quellen lassen.
  • Als erstes muss nun der Backofen schon einmal auf 260 Grad Ober / Unterhitze vorgeheizt werden
  • Die gehackten Zwiebeln mit etwas Öl goldgelb braten
  • Fleisch in Gulasch große Stücke schneiden, mit Salz würzen und ebenfalls in der Pfanne mitbraten, bis es von außen goldgelb ist. 
  • Fleisch mit dem Kardamon, Kreuzkümmel, Pfeffer und etwas Salz würzen und mit der Hühnerbrühe ablöschen und rund 30 Minuten zugedeckt durchgaren lassen. 
  • Möhren in Stifte oder auch Scheiben schneiden, oder mit dem Sparschäler ind Bandnudeln verwandeln mit etwas Öl anbraten. Rosinen und die Mandeln oder Pistazien anbraten und mit Zucker für einen süßlicheren Karamell-Geschmack sorgen. Bitte nur ganz kurz, sonst wird es bitter.
  • Nun das Fleisch aus der Brühe und den abgetropften Reis bei mittlerer Hitze in der Brühe garen lassen, bis die Brühe aufgesogen wurde. Bei bedarf noch einmal nachwürzen.
  • Danach noch einmal alles zusammen mit dem Fleisch und der Möhrenmischung im Topf erwärmen.
  • Erst das Fleisch auf dem Teller anrichten, darüber den Reis und darauf dann  die Möhrenmischung.
  • Wem das zu trocken ist, kann noch etwas Joghurt-Sauce anbieten. Diese wird aus Naturjoghurt, Knoblauch, frischer Minze, Salz und Pfeffer gemacht.

Geschmacksfazit
Hier hatte ich doch arg Angst, dass es sehr trocken ist, weswegen ich mir noch zusätzlich die Sauce herausgesucht habe. Offiziell gehört sie nicht dazu. Bei mir sah das Essen am Ende nicht ganz so dunkel aus, wie das Original, was wahrscheinlich am helleren Fleisch liegt. Wer es dunkler mag, kann etwas Zuckersirup untermischen, aber das wollte ich nicht. Deswegen sieht meins, wahrscheinlich von der Hühnerbrühe etwas gelblicher aus. Geschmacklich fand ich es echt super lecker. Würzig und süß zugleich. Es ist zwar nichts, was ich persönlich regelmäßig kochen muss, aber ganz ehrlich, es ist ein interessantes Nationalgericht, dass man auf jeden Fall mal probiert haben muss. 

3,5 von 5 Punkten

Nachspeise - Awb e Dunedawn
Als Nachspeise habe ich Cookies ausgewählt, weil ich sie gerne mag und sie interessant aussahen.
 
Zutaten für 4 Personen
  • 2 Tassen Mehl
  • 1 Tasse Zucker
  • 1,5 TL Backpulver
  • 1/2 TL gemahlener Kardamon
  • 1/2 TL Salz
  • 1 /2 Tasse ungesalzene, geschmolzene Butter
  • 3/4 Tasse Pflanzenöl
  • 1 EL Rosenwasser
  • 1 EL gemahlene Pistazien
Zubereitung
  • Mehl sieben und mit Zucker, Backpulver, Salz und Cardamon in einen Mixgerät füllen. Während es rührt langsam die Butter und das Öl einfüllen. 
  • Ist die Konsistenz gleichmäßig und cremig, kommt das Rosenwasser hinzu und nun weitere 10 Minuten rühren lassen.
  • Nun in walnussgroße Kugeln formen und flach drücken. Alles auf ein Backblech mit Backpapier legen. 10-20 Minuten bei 180 Grad Ober / Unterhitze backen. Abhängig davon, welche Konsistenz ihr wünscht. Danach mit den Pistazien bestreuen. 

Geschmacksfazit
Es ist natürlich etwas länger und ohne Mixgerät muss man Handarbeit leisten, aber ich war wirklich neugierig. Der Teig ist mir echt gut gelungen, da aber mein Mann eben allergisch auf Nüsse reagiert,  habe ich das Rezept etwas abgewandelt. Statt Pistazien, habe ich einige Mandeln genutzt, die ich immer für mein Müsli zu Hause habe, und für meinen Mann hab ich Schokoladenstücke gewähltEinige Kekse hatte ich zudem ohne Rosenwasser gemacht. Die Kekse mit Rosenwasser sind sehr ungewöhnlich und kamen bei uns nicht unbedingt an. Es ist eben sehr gewöhnungsbedürftig und so ganz abseits vom typisch deutschen Geschmack. Die Kekse ohne waren meinem Mann zu neutral, aber mir und meinen Jungs haben sie sehr gut geschmeckt. Es ist kein Keks übrig geblieben. 

4 von 5 Punkten

FAZIT
Am Ende muss ich sagen, dass ich einiges neue für meine Küche entdeckt habe. Nicht alles kommt bei uns so gut an, und mit Sicherheit wird außer der Idee von Zitronensaft als Dressing, nichts übernommen werden, aber immerhin hat mich etwas in meiner Küche dauerhaft inspiriert. Geschmacklich auf jeden Fall einen Ausflug wert.

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