2017 ist das Jahr von Sylt, denn es hat uns schon wieder angezogen. Diesmal hatte ich die Hoffnung auf ganz viel Sonne, Strand, Sandburgen und lange Spaziergänge. Stattdessen regnet es Bindfäden oder stürmt so doll, dass mein Sohn sogar umgeweht wurde, weil es schwer ist drei Kinder gleichzeitig festzuhalten. Aber das ist eine anderes Thema, denn ich möchte euch unsere Unterkunft vorstellen, denn leider hat es diesmal mit unserem Stamm-Haus nicht geklappt. Karfreitag war es noch frei und am Samstag hieß es schon vergeben. Herausgekommen ist dieses Objekt.
DAS FERIENHAUS
Das Ferienhaus ist alles andere als einfach zu finden. Warum? Abgesehen davon, dass es mal Om Di und Mal Om De Huk heißt, fand das Navi zum Glück die Adresse, aber die Straße ist sehr merkwürdig aufgeteilt. Man sieht das Schild, fährt hinein und da ist nur 4 und 6, erst um die Ecke herum liegt dann die Hausnummer 1. Das Ferienhaus ist recht ruhig gelegen. Bis zum nächsten Supermarkt sind es ungefähr 3 Minuten mit dem Auto. Dort ist auch ein Bäcker und eine Drogerie. Zum Strand sind es sogar nur "5 Minuten". Dann sieht man es und geht noch einmal rund 10 Minuten, um die Füße ins Wasser oder Watt zu tauchen. Sechs Parteien können in diesem Ferienhaus leben. Parkplätze sind direkt vor der Tür. Spielplätze habe ich keinen einzigen gefunden, aber die Lage ist nett.
ANREISE / ABREISE
Die Anreise kann an beliebigen Tagen erfolgen. Die Abreise muss bis 10.00 geschehen und die Anreise ist offiziell ab 16.00 möglich. Allerdings sind wir schon um ca. 13.00 in die Ferienwohnung gekommen. Es ist also kein Problem. Einfach fragen. Da immer ein Tag zwischen ist für die Reinigung, lässt sich mit dem Vermieter gut reden. Mietvertrag und Co hatten wir schon zu Hause unterschrieben. Die Kurtaxe direkt bei der Schlüsselübergabe, das WLAN Passwort ist sichtbar hinterlegt. Hier muss ich noch einmal erwähnen, dass ich unseren Vermieter super sympathisch fand. Lustig, freundlich und für einen Schnack zu haben.
DIE UNTERBRINGUNG / FERIENWOHNUNG
Man betritt die mittlere Mietpartei und findet zwei Türen. Gerade aus geht es in eine Wohnung, rechts geht es nach oben zu unserem Bereich. Gleich unten ist eine kleine Garderobe, die Treppe sehr schmal nach oben. Mit Babysafe ist es schon fast zu eng. Zudem ist alles mit Teppich ausgelegt und da der Garderoben-Bereich sehr eng ist, zieht man eigentlich alles oben aus.
Oben angekommen steht man direkt im hellen, freundlichen Wohnbereich. Auf den ersten Blick ist alles sauber und sehr gemütlich. Ein Tisch mit vier Stühlen, der notfalls ausgezogen werden kann. Ein Sofa, das zum Schlafen umgeklappt werden kann, ein Kleiderschrank, zwei Sessel, ein Fernseher und sogar zwei Spiele waren im Schrank zu finden. In den Nachtschränken lag ein Buch. Das Sofa ist am Anfang bequem, aber ständig rutschen die Kissen runter. Aber größer und bequemer, als in unserer Stamm-Unterkunft. Der Tisch ist etwas gewöhnungsbedürftig. Einfach ein Hocker mit einer Holzplatte drauf, die beim Spielen heruntergeschubst werden könnte. Dafür ist der Rand hoch und nichts kann auf den Teppich fallen.
Gleich nebenan ist die kleine, aber feine Küchenzeile. Alles ist sauber, ausreichend gepflegt und in guten Umfang vorhanden. Spülbürste, Lappen, Putzmittel. Für den ersten Tag und auch später ist eigentlich alles da. Nur Spülmaschinen Tabs müssten bei Bedarf nachgekauft werden. Backofen, Spülmaschine, Dunstabzugshaube, Kaffeemaschine, Toaster und vieles mehr. Man kann also gleich loskochen und essen.
Direkt hinter der Küche ist das Badezimmer. Eine große Dusche, die ggf. auch als kleine Sitzwanne für Kinder genutzt werden kann. Dazu ein XXL-Spiegel, Waschmaschine, Putzmittelschrank. Es ist gemütlich eingerichtet und nicht so hochmodern, wie bei bei der anderen Unterkunft, dafür eher im Sylt-Flair mit blauen Fugen.
Nun geht es nur noch nach oben. Aber vorsichtig, denn oben gibt es eine herausstehende Kante und wenn man nicht dran denkt, kann ein großer Mensch sich leicht stoßen. Oben ist ein einziges Zimmer mit Doppelbett, Kommode und einer Ecke, wo Staubsauger, Babybett und andere Dinge zu finden sind. Die Matratzen sind super weich. Man sinkt also richtig doll ein.
UNSERE EINDRÜCKE
Die Wohnung ist von der Einrichtung, der Helligkeit und Gemütlichkeit wirklich sehr schön. Wir fühlen uns alle wohl. Was wir nicht gesehen haben, die Treppe nach unten ist offen, also keine Tür. Das heißt für kleine Kinder ist die Wohnung nichts oder zumindest nicht, wenn sie schon krabbeln. Die Treppe nach oben hat sehr breite Abstände zwischen den Stufen, sodass man auch hier aufpassen muss.
Was wir ebenfalls nicht bedacht habe, die Ferienwohnung ist zwar für 4 Personen ausgelegt, aber eher für 2. Oben ist eben wie gesagt ein Doppelbett, Platz für ein Babybett oder eine Luftmatratze. Das zweite Bett ist das Sofa, das umgeklappt werden kann. Das ist aber nicht sonderlich gut für Rückenprobleme. Die Kinder können hier aber auch nicht schlafen, da eben nur hier ein Fernseher ist und wir ja nicht um 18.00 ins Bett wollen. Wir haben von unserem Vermieter netterweise Klapp-Matratzen bekommen. Und nun schlafen wir alle in einem Raum. Dafür kann die Wohnung nichts, aber ich berichte lieber darüber, falls andere Eltern die Wohnung mieten wollen. Zudem ist die Decke nach oben sehr dünn. Gespräche und Fernseher versteht man wortwörtlich. Man muss also schon flüstern.
Nun aber zu den Erfahrungen, die auch für alle Nutzer relevant sind. Es ist eine Nichtraucher-Wohnung, was man auch deutlich riecht. Irgendwo hatte ich auch geglaubt zu lesen, dass auch tierfrei sei. Da kann ich mich aber verlesen haben, denn auch wenn es oberflächlich sehr sauber aussieht, hat mein Zwerg innerhalb von den ersten zwei Runden, die er durch das Wohnzimmer gekrabbelt ist, zahlreiche Tierhaare aufgesammelt. Im Bett sieht man dies auch. Ich bin ein Mensch, der auf Grund kalter Füße immer mit Socken schläft, dort habe ich auch schon Tierhaare gefunden. Genauso in den Kinderbetten, wo die Kids tagsüber rumgeblödelt haben. Ich weiß nicht ob Hund oder Katze, aber ich finde es nicht schön.
Zudem fällt auf, dass es keine Heizkörper gibt, da es nicht kalt ist, gehe ich von Fußbodenheizung aus. Außerdem sind nur dezente Lampen verteilt, wirkliche "Deckenlampen" sucht man vergebens. Ausnahme ist die Lampe über dem Tisch, die aber eher ein spärliches, gemütliches Licht verteilt. Im Sommer kein Problem, aber im Winter hätte ich mir im Wohnzimmer schon eine schöne Deckenlampe gewünscht.
Dann muss ich leider erwähnen, dass die Wohnungen im Erdgeschoss einen Wasserschaden hatten. Der Vorteil, wir mussten auf niemanden Rücksicht nehmen, konnten den Kinderwagen auch im Eingangsbereich abstellen, wenn mein Mann zur Arbeit musste (nach oben tragen musste definitiv nicht sein). Schade ist es aber, wenn der kleine Mann gerne gegen 11.00 seinen Mittagsschlaf hält oder manchmal auch schon um 9.00 kurz schläft und dann von unten lautstark gebohrt, gehämmert und sonst wie gearbeitet wird. Mein Mann meinte, als er einmal zum Mittag nach Hause kam, da werde gestemmt. Schon etwas nervig, da man es in der Tat bis nach oben hört, obwohl alle Fenster zu waren. Nun gut 1-2 Stunden am Tag - Damit kann man leben, zumal bei guten Wetter eh jeder draußen wäre. Aufgefallen ist es mir daher auch nur zu den Zeiten, wo es geschüttet hatte und am Montag, denn da ging es deutlich länger. Aber die Appartement-Vermittlung reagierte auf unseren Anruf prompt. Also alles gut, und danach war auch Ruhe. :)
Was aber etwas mehr störte war die Elektronik. Fangen wir mit dem Backofen an. Er heizt, heizt und heizt. Angezeigt werden zum Beispiel 100°C und die Kroketten sind schwarz, weil er nicht aufhört zu heizen. Die Scheibe wird so heiß, dass man sich verbrennt, wenn man sie anfasst. Zum Glück strahlt sie so viel Wärme ab, dass Kinder einen Bogen drum herum machen. Sauber, aber könnte gerne repariert werden. Der Toaster ist vorhanden und der erste Toast klappte super. Am nächsten Tag war er auf der gleichen Stufe verbrannt und sprang nicht mal nach oben. Hochspringen war generell eine Frage des Zufalls. Besser selbst hochschieben, war die Devise. Nur das Timing war unmöglich. Nach 6 verbrannten Toasts ging dann gar nichts mehr. 10 Minuten im Toaster und noch wabbelig. Also defekt. Die Geschirrspülmaschine ist klein und muss bei uns öfters laufen. Beim ersten Mal fand ich es noch witzig, Topf und Schale dreckig (nichts angebranntes und mit Finger rauswischbar), Rest sauber. Das fand ich noch lustig. Bei einer anderen Ladung angeschaltet, nach einer gewissen Zeit das Piepen fürs Ende, alles heiß, aber weder Tab war raus gefallen, noch das Geschirr nass und sauber. Nochmal angemacht, diesmal alles sauber. Zu den restlichen Maschinen und Geräten kann ich nicht viel sagen. Ich denke aber, das beim nächsten Besuch alles in Ordnung gebracht wird, denn bei Ferienwohnungen und ohne Hinweis auf kleinere Mängel, kann niemand reagieren. Und mal ehrlich, selbst wir haben nicht angerufen und gesagt, hey der Toaster ist kaputt. Man denkt an wichtigere Dinge, kann damit leben und erst, wenn man sich an so einen Bericht setzt, denkt man wirklich dran.
DIE SELBSTVERPFLEGUNG
Wie ihr euch verpflegt ist eigentlich euch selbst überlassen. Im Grunde bietet die Unterkunft alles, was eine richtige Wohnung auch hat. Es ist ausreichend Geschirr, Töpfe und Besteck vorhanden. Wir selbst haben wegen der kleinen Kinder hauptsächlich zu Hause gegessen. Vermisst habe ich nichts. Trotzdem gibt es auch einige Liefer-Services. Ich kann euch zum Beispiel Croques Sylt empfehlen. Super lecker.
FREIZEITGESTALTUNG
Die Freizeitgestaltung ist natürlich auch jedem selbst überlassen. Sylt verfügt über einige Attraktionen, die man zum Beispiel an regnerischen Tagen aufsuchen kann. Da wäre zum Beispiel das Museum für Naturgewalten. Hier erfährt man alles über Sylt, aber auch die Erde, das Meer, Tiere und Energie. Überall sind Vorträge und Mitmach-Möglichkeiten. Dann gibt es noch ein Aquarium, einen Tierpark und ein Schwimmbad. Ansonsten könnt ihr einen der zahlreichen Spielplätze besuchen, im Naturschutzgebiet herumwandern oder im Sommer am Strand entspannen. Mir fehlte nur auf unserer Ecke ein Spielplatz. Oder ein Indoor-Spielplatz für die Regen-Sturm-Tage.
FAZIT
Die Ferienwohnung ist chic. Ohne Baby würde man die Tierhaare nicht entdecken und wer als Paar oder mit einer großen Tochter verreist wird hier glücklich. Die Wohnung ist geschmackvoll eingerichtet, man fühlt sich wohl und kann es hier sehr gut aushalten. Mit kleinen Kindern etwas zu eng und zu gefährlich. Die offene Treppe würde ich erwähnen und die elektrischen Geräte ggf. erneuern. Mit meinem Mann würde ich sofort wieder kommen.
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