Restaurantkritik - Mäder's in Flensburg

[Werbung unbezahlt | Privatkauf]

Ein Traum fängt an ...

Jedes Jahr bekommt mein Mann zu Weihnachten einen oder zwei Restaurantgutscheine geschenkt. Jeder der ihn kennt weiß, das er gerne essen geht. Durch den Hauskauf und das erste Jahr im neuen Haus, sind wir erst jetzt dazu gekommen einen Gutschein einzulösen.

ADRESSE
Ballastkai 9
24937 Flensburg

ÖFFNUNGSZEITEN
Mo: 17:30 bis 22:30
Di-Fr: 12:00 bis 15:00, 17:00 bis 23:00
Sa: 10:00 bis 14:00, 17:00 bis 23:00
So: 10:30 bis 14:00, 17:00 bis 22:00

DAS RESTAURANT
Das Restaurant befindet sich direkt am Wasser in Flensburg und ist auf den ersten Blick gar nicht zu sehen. Erst als wir gedreht haben, entdecken wir es durch Zufall. Es gibt am Rande viele Parkplätze, die am Tage mit Parkschein sind, am Abend jedoch kostenlos. Das Restaurant selber besticht durch eine große Bar, hohe Decken, eine einsehbare Küche und dunkle Möbel. Durch die große Glasfront hat man direkt einen Blick aufs Wasser. Es ist gemütlich eingerichtet und besticht durch wenige, aber sehr liebevolle Details. 


RESERVIERUNG
Ich kann eine Reservierung ans Herz legen. Wir waren unter der Woche an einem Dienstag dort essen und das Lokal mehr als gut besucht.  Nur wenige Tische waren noch frei, als wir kamen. 

GÄSTE
Das Publikum war bunt gemischt. Paare, kleinere und größere Gruppen, Familien. 

PREISE
Die Preise sind gehobener Durchschnitt. Wir haben für ein Softgetränk, Mineralwasser, zwei Suppen und zwei Hauptspeisen rund 70€ bezahlt.

TOILETTEN
Die Toiletten sind sauber und machen einen vernünftigen Eindruck. 

SPEISEN UND GETRÄNKE
Direkt nachdem wir angekommen waren, durften wir uns einen der letzten freien Tische aussuchen und bekamen direkt eine Karte gereicht. Zudem wurde eine Tafel mit den Tagesempfehlungen aufgestellt. Die Tagessuppe aus der Karte war dort nicht verzeichnet musste erfragt werden. Das würde ich persönlich mit auf eine solche Tafel schreiben.

Kurz nach unserer Bestellung der Getränke kamen diese an den Tisch. Gut gekühlt und mein Mineralwasser in der Flasche. Keine Zitrone und auch nichts eingeschenkt, denn es handelt sich um eine Flensburger Flasche, wo der Gast noch selber aufploppen darf. Mein Mann fand es gut, ich persönlich hätte mich eher über ein Öffnen am Tisch und ein direktes Einschenken gefreut. 



Kurz darauf kam ein Gruß aus der Küche. Frisches Weißbrot mit einer Knoblauchcreme, die ich glaube durch Sahne sehr fluffig war. Ich gebe zu, die Creme passt wirklich zu allem und ist ein Gedicht. Hier würde ich gerne mal Mäuschen spielen und das Rezept wissen. Es begann also wirklich sehr gut und es ging genauso gut weiter.



Die Tagessuppe war eine Kartoffel-Speck-Suppe und mein Mann war hellauf begeistert. Ich hatte die Süßkartoffelsuppe und fand sie ebenfalls sehr lecker. Die Garnelen waren etwas zu fest und ließen sich nicht so gut vom Spieß abmachen und wirkten auch außen zu hart, aber das war sehr subjektiv und ehrlich gesagt, überzeugte der Rest, dass mich das wenig störte.

10 Minuten nachdem wir fertig waren, kam unsere Hauptspeise. Mein Mann hatte ein Tomahawk-Steak mit Bratkartoffeln, Salat und Knoblauchzwiebeln. Das Fleisch war unglaublich zart und perfekt gewürzt, die Bratkartoffeln ebenfalls, wobei sie für seinen Geschmack gerne goldgelber hätten sein dürfen. So weit also gut. Der Salat war mit Balsamico-Dressing, das sehr wenig drauf war, aber gut schmeckte. Die Hauptkomponente vom Salat bestand aus hausgemachten Krautsalat und hier war zu viel Apfelessig / Apfelsaft im Spiel. Er mochte es überhaupt nicht und ich als Salat-Liebhaber, habe auch nach ein paar Gabeln kapituliert. Bleiben noch die Zwiebeln. Sie sahen sehr lecker aus und als mein Mann meinte, ich mag sie überhaupt nicht, hatte ich mich schon gefreut, aber sie haben einfach nur nach Knoblauch geschmeckt. Es war nicht harmonisch, sondern einfach zu viel, übertrieben und zu intensiv. Für jemanden, der Knoblauch über alles liebt, soll diese Aussage schon etwas heißen.

Sein Essen war jedoch noch das Highlight. Ich liebe Steak und ich liebe Schnitzel. Im Moment habe ich Heißhunger auf letzteres. Gerade nach dem Besuch in Lütjensee im Forsthaus Seebergen konnte ich gar nicht anders, als auch hier das Schnitzel zu bestellen. Optisch ist es ein Unterschied wie Tag und Nacht. Zu früh ins Fett getan, zu wenig Panade? Es hatte überhaupt keine schöne Farbe, war von Fett durchtränkt und das schlimmste - es schmeckte nach nichts. So, als wenn der Koch die Gewürze vergessen hätte. Das Salz auf dem Tisch war jedoch so verklumpt, dass man nicht mal nachsalzen konnte. Ich habe es zur Hälfte gegessen, aber schon nach dem ersten Bissen gesagt, dass es das nüchternste Schnitzel seit "Restaurant Luzifer" war. Mein Mann hat die andere Hälfte später mit Pfeffer probiert, aber Schnitzel nachwürzen ... Das gelingt nicht. Dazu gab es dann Kartoffelstampf. Der Stampf war fest, eine Butternote, war nicht zu erkennen und mir persönlich fehlte Muskatnuss. Wäre der Rest perfekt gewesen, hätte es mit der Sauce vom Gemüse und dem Schnitzel jedoch auch so gut gepasst. Das Gemüse war jedoch ein absoluter Reinfall. Das Gemüse war matschig, einfach verkocht. Da war null Biss und alles wirkte eher blass. Die Sauce, in der das Gemüse serviert wurde, war hell und mit verschiedenen Kräutern. Eins der Kräuter dominierte jedoch extrem. Ich weiß nicht welches, aber ich musste an Liebstöckel oder Thymian denken. Es war sehr intensiv und eindeutig zu herb. Mein Mann wollte es dann essen, aber hat es auch aufgegeben. 

Ich habe dazu nichts weiter gesagt, aber mein Mann ist immer sehr direkt und hat meine Kritik und auch seine Kritik an die Küche weitergegeben. Daraufhin gab es als kleine Entschädigung / Gruß aus der Küche noch ein Dessert für uns. Nusseis, Mousse au Chocolate und Pflaumenkompott. Das konnte den Eindruck aber nicht retten. Das Eis war lecker, aber der Rest ... Pflaumen habe ich nur an der Konsistenz erkannt, geschmacklich war einfach nur Zimt wahrzunehmen. Ich liebe Zimt, aber hier war es zu dominant. Das Mousse war sehr kräftig und eigentlich liebt mein Mann Mousse au Chocolate. Es schmeckte erst ebenfalls sehr kräftig und herb. Im Abgang jedoch einfach nur nach rohem Kakaopulver, oder nach dem fertigen Pulver, das ich von der Arbeit kenne und wenn ich da zu wenig Sahne untergehoben habe. 



ZUSAMMEGEFASST
Die Lage ist perfekt und das Ambiente ist einfach nur schön. Es beginnt sehr gut, aber nach der Vorspeise hat das Lokal uns nicht mehr überzeugen können. Lag es daran, dass es sehr voll war? Lag es daran, dass nur selten bestimmte Gerichte bestellt werden? Ich weiß es nicht, aber ein solches Schnitzel hätte ich bei der Preisklasse nicht erwartet und auch die anderen Komponenten waren nicht harmonisch abgestimmt. Wir gehen regelmäßig in Restaurants und das wir so vieles nicht mochten, hatten wir schon ewig nicht mehr. 

LAGE💜💜💜💜💜
AMBIENTE     💜💜💜💜💜
SERVICE 💜💜💜💜
SPEISEN / GETRÄNKE💜💜
PREIS LEISTUNG💙💙💙
PREISKLASSE€€


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