Rezension - Und am Ende die Wende

Alles hat ein Ende ...

Aber das konnten sie nicht wissen. Maria ist 16 und hat die Nase voll vom System. Der Westen lockt. Ihre Freundin Ulrike will sich lieber der Friedensbewegung anschließen. Lisa und Alex hingegen versuchen sich mit der Situation zu arrangieren. Aber gelingt es ihnen in der DDR, des Jahres 1987?



EIN PAAR FAKTEN
Autor - Wolfgang Mondorf
Band - 1 
Seiten - 340
Preis - 9,95€
Schauplatz -  DDR
Zeit - 1987
Tags -  DDR, Trilogie

MEINE ERWARTUNGEN
💭 spannende Figuren / Schicksale
💭 das damalige System gut beschrieben 

MEINE GESAMMELTEN EINDRÜCKE
Auf das Buch und auf den Autor bin ich durch Zufall gestoßen, als ich das Buch zur Rezension angeboten bekommen hatte. Das Cover ist grau, schlicht und passend. Dazu ein Klappentext, der mich neugierig gemacht hat. Warum? Meine Mutter wurde 1938 in Halle an der Saale geboren und flüchtete später mit ihrem Sohn zu ihrer Mutter in den Westen. Zudem wohnten wir damals in der Nähe der Grenze und ich kann mich an viele Ausflüge erinnern, als die Mauer fiel. Genau aus den Gründen wollte ich das Buch lesen. 

Das Buch habe ich an vier Abenden gelesen und habe mich von der Idee unterhalten gefühlt, sofern ich das bei einem solchen Thema sagen kann. Es zeigt die Zeit, das System und die Wünsche von vier unterschiedlichen Personen - Ängste, Wünsche, Träume. 

Für Menschen, die das Thema interessiert oder die die DDR erlebt haben, ist es sicherlich eine schöne Erinnerung oder Erfahrung. Die Schicksale sind bewegend und ich bin neugierig, wie es weitergeht. 

Aber - ich bin leider mit dem Stil nicht warm geworden. Der Autor erzählt, lässt mich als Leser jedoch nicht so eintauchen, wie ich es mir gewünscht hätte. Das liegt nicht an der Perspektive oder an mangelnden Emotionen, sondern wirklich rein am Stil. Es gibt viele schöne Sätze, aber leider auch Sätze, wo die Wortwiederholungen arg ins Auge gestochen sind. Zu seiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich selber schreibe und gerade bei einem Lektorat erkennen durfte, wie sich meine Texte verändern, wenn ich versuche auf Wiederholungen zu verzichten. Dadurch stoßen sie mir deutlich mehr auf, als einem normalen Leser. Sie fallen auf, aber hey, ist euch mal aufgefallen, wie oft ein Christopher Ross „sagte“ verwendet? Ist der Rest gut, fällt es auf, aber ist egal. 
Im Grunde ist es so, dass ich nicht mal bis zur ersten Wiederholung gekommen bin. Schon im ersten Absatz wusste ich, dass ich mit dem Stil nicht warm werde. Und das lag an der Satzlänge. Dieser eine Satz - unendlich in die Länge gezogen. So verschachtelt, unnötige Kommata - das war kein Genuss oder Kunst. Solche Sätze haben leider auch später den Lesefluss gehemmt. Anders hätte ich mich mehr mit dem Buch anfreunden können. Dadurch wurden einfach zu viele unnötige Details integriert, die sich dann auf das Tempo ausgewirkt haben. 

KURZ GESAGT 
➕ vier authentische Charaktere 
➖ teils nervig lange Sätze

BEWERTUNG 
 COVER  💜💜💜💜
 GRUNDIDEE  💜💜💜💜💜
 FIGUREN 💜💜💜💜
 DETAILS 💜
 TEMPO 💜
 EMOTIONEN 💜💜💜
 STIL  💜
 SPANNUNG 💜💜💜
 GESAMT 💙💙


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