Rezension - Dein Herz, meinem so nah

Da ist er ...

Es war der perfekte Sommer. Ash war perfekt. Und dann ist er an unserem letzten Tag nicht gekommen. Einfach aus meinem Leben verschwunden. Keine SMS, kein Anruf. Wie kann man einfach so abhauen, wenn man die Person doch angeblich so liebt? Ich weiß es bis heute nicht. Nee was ich weiß, es ist das letzte Schuljahr und ich muss mich anstrengen, um meinem Traum Astrophysikerin zu werden näher zu kommen, da steht er vor mir. Zwei Sommer sind vergangen, und jetzt steht er vor mir an meiner Schule und ist laut mein besten Freundin auch noch Nachwuchs aus der Gründerfamilie dieser Schule. Ich kann es nicht fassen. Wie soll ich mich denn jetzt verhalten?



EIN PAAR FAKTEN
Autorin - Ronni Davis
Verlag - cbt
Seiten - 399
Preis - 10,00€
Schauplatz - USA
Zeit - Gegenwart 
Tags -  Depressionen, Liebe, Selbstmord 

DOCH WELCHE ERWARTUNGEN HATTE ICH?
Ich habe nach dem Klappentext eine heisse Liebesgeschichte mit viel Drama erwartet. 

UND LOHNT ES SICH?
Ja und nein, denn das Buch ist anders, als ich erwartet habe. Erzählt wird die Geschichte in mehreren Abschnitten und beginnt mit dem Sommer in dem Ash und Devon sich verlieben. Es ist eine total niedliche Liebesgeschichte, die ich gerne im Detail komplett gelesen hätte. Romantisch, fürs Herz und schön. Doch sie endet und ich bin plötzlich zwei Jahre später an der Schule. 

Hier lerne ich Devon erst richtig kennen. Sie ist Mittelschicht, hat wenig Geld und ist auch noch mütterlicherseits dunkler Hautfarbe. Es ist schnell klar, dass es um diese noch veraltete Geschichte geht. Eine solche Person passt einfach nicht zu Ash - zumindest in den Augen seiner altmodischen Familie. Wäre es dabei geblieben, wäre es ein wichtiges Thema gewesen und hätte trotzdem gut werden können. 

Allerdings geht die autorin noch eine Spur weiter Ash leidet durch die Kälte in seiner Familie an Depressionen und hat damals versucht sich nach einem Streit mit der Familie umzubringen. Ein heftiges Thema, denn Depressionen haben viele. Es ist spannend in diesem Gedanken einzutauschen, denn für jemanden, der gesund ist, ist diese Welt fremd. Beide Themen fand ich jedoch für mich zu viel. Normale Mittelschicht hätte auch das Klischee erfüllt. 

Das ist aber auch der einzige Punkt, den ich kritisieren kann. Die Autorin geht sehr tiefgründig und emotional mit dem Thema um. Es zieht einen herunter, aber auf informative Weise. Es macht traurig, berührt und zeigt, wie machtlos Außenstehende Menschen sind. Und genau das macht das Buch so einzigartig. Die Liebe ist im Fokus, aber eben auf eine traurige Art, denn hier kann es kein Happy End geben. Egal, wie sehr die Person geliebt wird, egal, wie man sich bemüht, es wird ohne Medikamente und ärztliche Hilfe nicht reichen. 

Dementsprechend ist das Ende des Buches traurig und dennoch gut gewählt. 

Kurz gesagt, das Buch ist gut. Vielleicht hätte man sich auch nur auf einen Konflikt konzentrieren können, statt Hautfarbe / Herkunft und Depressionen zu nehmen, aber es ist eine wunderbare Geschichte, die sehr emotional und berührend ist. 


WEM WÜRDE ICH DAS BUCH EMPFEHLEN 
Das Buch jedem, der einen Menschen kennt, der an Depressionen leidet. Danach versteht ihr ihn besser. 

BEWERTUNG 
 COVER  💜💜💜💜💜
 GRUNDIDEE  💜💜💜💜💜
 FIGUREN 💜💜💜💜💜
 DETAILS 💜💜💜💜💜
 TEMPO 💜💜💜💜
 EMOTIONEN 💜💜💜💜💜
 STIL  💜💜💜💜💜
 SPANNUNG 💜💜💜
 GESAMT 💙💙💙💙


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