Rezension - Intensity

Psst ...

Heute wird es gruseliger, vulgärer und älter, denn das Buch, welches ich euch heute vorstelle hat schon ein paar Jahre auf den Buckel. Entdeckt habe ich es in einem Bücherschrank. Tja, was soll ich sagen, gelohnt hat sich der Tausch nicht. 



EIN PAAR FAKTEN
Autor/in - Dean Koontz
Verlag - Baste Lübbe 
Seiten - 478
Preis - Buchschrank
Schauplatz - USA 
Zeit - 90er Jahre?
Genre -  Psychothriller

EINBLICKE IN DIE GESCHICHTE
Für Chyna ist es der erste Urlaub seit Ewigkeiten. Auch wenn es nur ein Wochenende mit ihrer besten Freundin Laura bei dessen Familie ist. Doch statt Entspannung wird sie Zeugin eines Verbrechens. Mitten in der Nacht kommt jemand ins Haus der Familie und tötet alle. Erst die Eltern, danach Laura, die er vergewaltigt. Chyna, die unter dem Bett versteckt verharrt, kann keinen von ihnen helfen. Sie entkommt, aber mit dem Wissen, wer sein nächstes Opfer ist. Und das kann Chyna nach ihrer eigenen Kindheit und den eben erlebten Dingen nicht zulassen. Doch gelingt es ihr dieses Monster zu besiegen? 

FÜR EUCH ABGECHECKT
Ich habe schon den einen oder anderen Koontz gelesen, aber dieses Buch … Eine absolute Enttäuschung. Aber der Reihe nach. Entdeckt habe ich diesen Schatz im Bücherschrank und habe es wegen des Klappentextes sofort gegen ein altes Buch von mir getauscht. 

Das Buch beginnt mit einen Blick auf das Haus. Und danach begleite ich direkt Laura und Chyna auf der Fahrt zu deren Eltern. Laura ist fröhlich und Chyna ist ein Mensch, der sich ständig sorgt. Also eigentlich eine Figur, die gut zu mir passt. Nur wurde ich nicht warm mit ihr. Das liegt nicht an ihr, sondern am detaillierten Stil, der Erinnerungen und Gegenwart zu wirr mischt. Die Mädchen fahren und plötzlich erinnert sich Chyna an einen Mord, den ihre Mutter begangen hat. Sonst weiß diese wenig, aber das bindet Chyna ihr direkt auf die Nase. Die Gefühle blieben aber auf der Strecke. Weder die Panik der Frau am Steuer, noch die von Chyna war greifbar. 

Und dann wird auch schon der aktuelle Mord verübt. Der Stil ist auch hier so detailliert, so ausgeschmückt, dass ich mich manchmal fragte, träumt sie, fantasiert sie.  Jedenfalls ist da ein Mann in dem Zimmer. Blut tropft auf den Teppich und ich spüre die Panik nicht.

Im Grunde passiert alles binnen 24 Stunden, aber es fühlt sich an, als würde ich diese Zeit auch lesen. Wer die Serie 24 kennt, der weiß, wie actionreich so etwas sein kann. Wie gesagt guter wird die Zeit beim Lesen verschwendet. Details der Tapete, Elche die herumziehen, dazu ständige Erinnerungen an ihre miese Kindheit, wie sie sich unter dem Bett versteckt, eine Art Kakerlake sie als Boden benutzt und ihre Mutter ihren Lover bumst (seine Worte), während die Tochter unter dem Bett Todesangst aussteht. 

Es fand auch kein Spiel statt, dass der Mörder treibt. Klar, er ist gestört, aber das war es auch schon. Kranke Ideen mit normaler Fassade. 

Ich habe mich am Ende immer gefragt, liegt es an dem Stil, der sich entwickelt hat, dass mich das Buch nach 20 Jahren nicht mehr packt. Früher liebte ich Agatha Christie und heute finde ich sie gut, aber nicht mehr ideal zu lesen. Vielleicht ist es hier auch so. Aber Fakt ist, dass ich mich durch die Seiten gequält habe. 

LESEEMPFEHLUNG?
Eine Leseempfehlung gibt es hier von mir nicht. Ich fand die Geschichte so langatmig und anstrengend, weil einfach jede noch so spannende Szene einfach in all den Details untergeht. Emotionen hingeben bleiben auf der Strecke. 


BEWERTUNG 
 COVER  💜💜💜💜
 GRUNDIDEE  💜💜💜💜
 FIGUREN 💜💜
 TEMPO 💜
 EMOTIONEN 💜
 SCHREIBSTIL 💜💜
 SPANNUNG  💜
 FESSELT BIS ZUM SCHLUSS 💜
 GESAMT 💙💙


Kommentare