Rezension - Niemand ist bei den Kälbern - Alina Herbig

Rezension - Niemand ist bei den Kälbern - Träume eines Dorfmädchen 

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Nachdem ich heute für die Kids gepackt habe, habe ich es mir mit einem kurzen Buch aus meinem Überraschungspaket gemütlich gemacht. Humorvolle Lektüre aus dem Norden. Jedenfalls fand ich den Titel direkt gut. 



ERSTMAL EIN PAAR LANGWEILIGE FAKTEN
Verlag: Arche
Jahr: 2018
Serie: /
Seiten: 254
Preislich: 12€ bzw. 1€ gebraucht 
Genre: Belletristik 

INHALTLICHE FAKTEN
Schauplatz: Nähe Lübeck, MV
Zeit: Gegenwart 
Wichtige Figuren: Christin, Jan, Klaus
Perspektive: Ich Perspektive 

KOMMEN WIR ZUM EIGENTLICHEN INHALT
Christin ist auf dem Dorf groß geworden. Der Vater Alkoholiker und einer der letzten Mieter in dem Haus. Die Zeiten nach der Wende vorbei und das Leben ist wie es ist. Für Christin nicht sonderlich perfekt. Statt Großstadt, einem Job im Büro, Geld lebt sie mit Jan auf dessen Bauernhof, hilft ihm bei der Arbeit, geht auf die gleichen Feste und ist im Grunde unglücklich. Doch dann trifft sie Klaus aus Hamburg und sie sieht ihre Chance. 

FÜR EUCH ABGECHECKT
Wenn ich ein Buch zur Hand nehme, dann habe ich gewisse Erwartungen. In diesem Fall war es eine witzige Geschichte, mit peinlichen Anekdoten und vielleicht einer Liebesgeschichte mit oder ohne Happy End. 

In gewisser Weise erfüllt die Autorin diese Erwartungen. Aber eben nur in gewisser Weise. Das Buch beginnt auf dem Traktor von Jan. Christin hat Hunger, muss auf Klo und es interessiert ihn nicht. Sie fahren ein Reh tot und der Traktor springt nicht mehr an. Dieser Anfang hat zwei Dinge in mir hervorgerufen. Langweilig und irgendwie skuriler Anfang, gepaart mit unsympathischen Charakteren. Christin langweilt sich, aber macht nichts aus ihrem Leben. Jan, fand ich jetzt auch nicht stark, aber warum er so doof sein soll, weiß ich nicht,  und Klaus war mir sofort unsympathisch. Wie soll ich da mit Personen mitfiebern? Natürlich ist genau das gewollt. Christine steht für die Dorfjugend mit ihren Träumen, die sich am Ende nicht ergeben. Jan steht für den, der die Veränderung nicht will. Klaus für das, was die eine Seite bewundert und will, während die andere Seite genau das verabscheut. Im Grunde gut getroffen, aber mich hat es eben nicht abgeholt. Ich meine nehmen wir Christin. Statt sich eine weitere Ausbildung zu suchen oder einen anderen Betrieb, tut sie was? Jammern. Sie lügt, freut sich über die kleine Brandnarbe von Klaus. Keine Ahnung, wie ich diese Figur mögen soll. 

Die Idee und Figuren sind somit eigentlich gar nicht verkehrt. Was mich gestört hat, war die Umsetzung. Detailliert, aber irgendwie blass ist der Stil, der mit seiner Poesie viel sagt, aber kein Bild erschafft. Das Buch spielt in Mecklenburg Vorpommern, erwähnt wird aber der Lübecker Flugplatz und vieles mehr, was mich anfangs auf westliche und städtische Bilder brachte. Und auch so, springt das Buch, erschafft für mich ein eher verworrenes Bild ohne Spannung, ohne Sympathie. 

LESETIPP FÜR??? Chaotische Jugendliche, die die Schuld bei anderen suchen … für mich kein empfehlenswertes Buch. Nervige Figuren, chaotische Geschichte und keine Sympathie und Spannung. 

BEWERTUNG 
 COVER 💜💜💜
 GRUNDIDEE 💜💜💜💜💜
 FIGUREN💜
 TEMPO💜
 EMOTIONEN💜
 SCHREIBSTIL💜
 SPANNUNG💜
 LESESPASS💜
 GESAMT💖


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