Ohne Befund - Lou Bihl

 Rezension - Ohne Befund - Ärzte packen aus

 • •


Jeder hat so seine Anekdoten. Der Koch, der Kellner, die Krankenpflegerin, der Arzt. Ein paar kurze und lustige Geschichten aus den Arztpraxen möchte ich euch nun vorstellen. 



FAKTEN ZUM BUCH 
Autor/in: Lou Bihl
Titel: Ohne Befund 
Originaltitel: -
Verlag: Unken
Erschienen: 2024
ISBN: 978-3-949286-11-7
Seiten: 236
Einband: HC
Serie: -
Preis: 22€
Genre: Tatsache, Humor

AUTORENPORTRAIT
Die Autorin wurde 1951 geboren und stammt aus Freiburg. Sie war Ärztin und nach ihrem Rückzug schreibt sie nun. 

INHALTSANGABE
Eine Kollegin, die sich nichts sehnlicher als ein Kind wünscht. Eine junge, hübsche Frau, die sich verunstalten möchte. In den Praxen dieser Welt gibt es unglaubliche Geschichten. Zehn davon erwarten euch in diesem Buch. 

MEINE MEINUNG
Ohne Befund - ist eine Sammlung aus Anekdoten, die sich so oder so ähnlich in Arztpraxen angespielt haben oder gut möglich gewesen wären. 

Ich liebe solche Anekdoten und habe selbst so manche auf Lager, wenn es um meinen Beruf in der Gastronomie geht. Von Kunden, die mit Eis werfen, weil sie es nicht bezahlen können bis zum Kunden, der alles bis zur letzten Gabel aufisst und dann reklamiert. Meist sind solche Dinge einfach nur lustig oder auch traurig, aber diese Geschichten hier sind nichts davon. Sie sind eher gesellschaftskritisch und nachdenklich. Nicht das, was ich erwartet habe und leider auch nicht so überzeugend. 

Die Autorin verzichtet fast auf Fachbegriffe und wenn, werden die am Ende des Kapitels erklärt. Somit ist es leicht zu lesen, aber eben recht blass, da es nun einmal kurze Geschichten sind. Wobei blass vielleicht das falsche Wort ist. Es geht hier eher um die eher schwachen Emotionen und den für mich fehlenden Witz. 

In der ersten Geschichte geht es um eine ältere Ärztin, die drei Kinder will, aber ständig Fehlgeburten erleidet. Sie kommt irgendwann in die Praxis ihres Kollegen. Mit dabei eine junge Ukrainerin, die theoretisch die Leihmutter sein soll mit den befruchteten Eiern besagter Ärztin. Doch kurz vor der Entbindung haut sie ab und beichtet, dass es eine Lüge war und sie nur in Sicherheit wollte, als der Krieg ausbrach. Das Kind ist ihr eigenes. Und die Ärztin ist darüber dann plötzlich nicht mehr traurig. Okay, es zeigt die Verzweiflung von Kriegsflüchtlingen, die Verzweiflung von jemanden, der Kinder möchte und das es eben nicht alles ist. Aber das zeigt schon die Richtung. Ich habe mich auf peinliche Geschichten, unglaubliche Fehler und Co. eingestellt - inkl. Lachgarantie. 

Das Buch ist nicht schlecht, regt zum nachdenken an, aber ist vielleicht nicht das, was manche Leser erwarten. 

FAZIT
Das Buch ist anders. Kritisch, aktuell und nachdenklich. Jede Geschichte ist einzigartig, aber alles andere als humorvoll. Zumindest hat mir keine der zehn Geschichten ein schmunzeln oder ein Lachen entlockt. 

LESEEMPFEHLUNG FÜR - Fans von Arzt-Anekdoten ohne Witz

BEWERTUNG 
COVER🩷🩷🩷🩷
GRUNDIDEE🩷🩷🩷🩷🩷
STIL🩷🩷🩷🩷
FIGUREN🩷🩷🩷🩷
TEMPO🩷🩷🩷
SPANNUNG🩷🩷🩷
LESESPASS🩷🩷🩷
GESAMT⭐️⭐️⭐️
 

Kommentare