Rezension zu "Was wir nicht wollten" von Daniel Höra
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Ein Jugendbuch, das zum Nachdenken anregt
Was wir nicht wollten ist ein packendes Jugendbuch, das sich mit den Themen Freundschaft, Mut und den Folgen von impulsiven Entscheidungen beschäftigt. Perfekt für Leser ab 14 Jahren, die sich für spannende und emotionale Geschichten interessieren.
FAKTEN ZUM BUCH
Autor/in: Daniel Höra
Titel: was wir nicht wollten
Originaltitel: -
Verlag: ueberreuther
Erschienen: 2018
ISBN:9783764170868
Seiten: 253
Einband: HC
Serie: -
Preis: 1€ Flohmarkt
Genre: Jugendbuch
FAKTEN ZUM INHALT
Schauplatz: Stadt H. Siedlung Alte Mühle
Zeit: Schätze 2000er
Wichtige Personen: Tomi, Koko, Scholle, Betty
INHALTSANGABE
Tomi, Koko, Scholle, Betty und ich - wir fünf sind die besten Freunde und gehen durch dick und dünn. Als der Bahndamm einem modernen Bahnhof weichen soll, müssen sie sich einen anderen Ort zum Abhängen suchen. Sie entscheiden sich für einen kleinen Fleck Erde zwischen den Garagen und beschließen ihn als Garten für sich zu nutzen. Doch dann verpetzt eine Nachbarin sie und ihnen wird alles genommen. Kurzer Hand beschließen sie Bobbo, den behinderten Sohn der Nachbarin zu entführen. Was nur ein paar Stunden werden sollen, wird zu einer großen Sache, denn plötzlich sucht nicht nur die Mutter, sondern die Polizei wird ebenfalls eingeschaltet. Gleichzeitig erpresst ein älterer Junge sie. Kurz alles läuft komplett aus dem Ruder.
MEINE MEINUNG
Was wir nicht wollten - ist ein Buch, das ich sofort lesen wollte, als ich es auf dem Flohmarkt sah. Zwar, ist das Cover passend und stimmungsvoll, aber doof, da es ein Schutzumschlag ist, der oben direkt eingerissen war, weil der Steg zu dünn ist. Der Inhalt klang jedoch nach einem tollen Jugendbuch. Mein 14 jähriges Ich hätte das Buch in der Bibliothek gefeiert und auf den Stapel als letztes Lesen gepackt. Mein 41 jähriges ich ebenfalls, nur das ich es direkt gelesen habe.
Während mich die Grundidee überzeugte, hat mich das Buch selbst nicht abgeholt. Man erfährt zum Schluss, dass der Autor wohl seine eigene Geschichte aufgegriffen hat, denn er lebte ebenfalls in so einer Siedlung. Überzeugt hat mich das Buch jedoch null und das lag in diesem Fall an der Umsetzung.
Erzählt wird das Buch aus der Ich-Perspektive. Allerdings bleibt die Person blass im Hintergrund. Schlaksig, nicht sonderlich sportlich - das habe ich im Kopf, aber mehr leider nicht. Sein Spitzname Spargel sagt aber alles aus. Blass und dünn. Das sagt schon alles. Die andern Figuren der Clique werden da präsenter beschrieben. Gleiches gilt für den Ort, dessen Siedlung Alte Mühle genannt wird, genau beschrieben wird, aber die Stadt nur als H einmal erwähnt wird. Das Alter bleibt ein bisschen schwammig, die Zeit ebenfalls. An Hand von ein paar Infos, wie die Szene mit der Musik, kann man sich beides grob zusammenreimen, aber das ist doch nicht der Sinn. Ich meine, ich möchte so etwas nicht erraten müssen. Geschätzt habe ich Anfang der 2000 mit Eminem und Co. Zumal keine Handys erwähnt werden. Gleichzeitig hatte ich eher das Gefühl mich in den 80ern zu befinden, weil eben Handys noch keine Rolle spielten und die Kids lieber draußen waren.
Im Grunde geht es darum, dass die Kids einen kleinen Garten mit Gemüse anbauen wollen. Dabei bekommen sie von Bobbo Hilfe, was der Mutter nicht gefällt. Kurzer Hand schwärzt sie die Kids an und der Hauseigentümer reagiert mit einem Bagger. Daraufhin entführen ihn die Kids und verstecken ihn, um der Mutter einen Denkzettel zu verpassen.
Was mich störte, war tatsächlich der eher blasse Stil. Emotionen blieben für meinen Geschmack auf der Strecke. Gerade durch die Erpressung hätte ich mir spürbar mehr innere Konflikte und Ängste gewünscht. Gerade vom Ich-Erzähler. Das wäre mir wichtig gewesen, um zu verstehen, warum nicht ein Kind der Clique sich an einen Erwachsenen wendet. Ich meine, die Kids wohnen zwar in einer Siedlung mit viele Kulturen, aber die Eltern arbeiten und sie haben alle ein gutes Verhältnis zu ihnen. Es sind also nicht so Eltern a la - Kindergeld, der Rest ist mir egal. Das keiner von den 5 Kids sich Hilfe holt, hätte besser erklärt werden müssen. Jedes Kind hat schon mal extremen Mist gebaut und war dann überfordert. Ich habe mal mit 11 im Wald mit einem gleichaltrigen Kind gespielt. Ein Feuerzeug, Sommer, ein kleines Feuer, das sich nicht löschen ließ. Während das andere Kind nichts sagen wollte, weil es das Feuerzeug genommen hatte, erzählte ich es meiner Mutter, weil ich Angst hatte, das es komplett eskaliert, und sie hat es zum Glück mit der anderen Mutter zusammen löschen können. Daher hätte ich es gern verstanden, warum nicht ein Kind sich anvertraut.
Abgesehen davon war es interessant, traurig und erschreckend. Ihr mag es natürlich sein, dass mich dieser eher blasse Stil als Kind weniger gestört hätte, aber ich mochte schon gerne eintauchen.
FAZIT
Butter bei die Fische - vom Stil her fand ich es schwach und konnte einfach nicht eintauchen. Die Geschichte ist tragisch und bewegend, aber die Emotionen konnten für mich trotz Ich-Perspektive nicht transportiert werden. Das fand ich leider enttäuschend, denn ich hatte kaum ein Bild des Erzählers und nie gewusst, wann genau es spielt.
LESEEMPFEHLUNG FÜR - Kinder ab 14.
BEWERTUNG
COVER | 🩷🩷🩷 |
GRUNDIDEE | 🩷🩷🩷🩷 |
STIL | 🩷🩷🩷🩷 |
FIGUREN | 🩷🩷 |
TEMPO | 🩷🩷🩷 |
SPANNUNG | 🩷🩷🩷 |
SCHLUSS | 🩷🩷 |
LESESPASS | 🩷🩷🩷 |
SPICE | - |
GESAMT | ⭐️⭐️ |
Kommentare
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