Rezension - Finding You
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Nie war es gefährlicher …
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Genre: Romantasy
Fakten zum Buch
Autor/in: Joss Stirling
Verlag: dtv
Erschienen:2025
ISBN:9783423765978
Seiten: 848
Einband: HC
Serie: Die Macht der Seelen 1-3
Preis: 26,00€
Worum geht es in dem Buch
Sky wurde im Alter von sechs Jahren adoptiert. Jetzt ist sie mit ihren Eltern Binnenland in die USA gezogen und hat sich direkt in den Bad Boy Zed verliebt. Kurz darauf findet sie heraus, das Zed ihre Gedanken lesen kann und sie seine. Er behauptet, dass sie seine Seelenverwandte sei und ebenfalls ein Savant. Doch kann das sein?
Phee ist 17 und wächst in einer kriminellen Gruppe von Savants auf. Für sie gehört Diebstahl zum Alltag. Doch dann trifft sie auf Yves und alles ändert sich.
Crystal hat nicht das Gefühl ein echter Savant zu sein. Doch dann trifft sie Xav und ihr Leben wird auf den Kopf gestellt.
Meine Leseeindrücke
Finding You - ist ein Sammelband, der die ersten drei Bände der Reihe „Die Macht der Seelen“ beinhaltet. Ich kannte die Reihe nicht, aber liebe Highschool Romance mit einem Hauch Fantasy.
Bevor ich mit der Rezension anfange, noch ein paar Worte zur Schmuckausgabe. Ich finde sie zauberhaft mit dem Farbschnitt, den Cover und der liebevollen Gestaltung. Aber als Feedback für den Verlag: Mir fehlte ein kleines Inhaltsverzeichnis, wo welche Geschichte anfängt. Normalerweise ist das bei den meisten Büchern mit mehreren Geschichten üblich. Was mich aber mehr störte, die Seiten sind so dünn, dass sie schlecht umzublättern sind um einreißen. Für Sammler ist das doof.
Aber kommen wir zurück zum Inhalt. Ich persönlich kann den Hype um die Reihe nicht nachvollziehen. Die Geschichten werden aus der Ich Perspektive erzählt und drehen sich um die Seelenverwandten der Benedict-Brüder. Sie erfüllen gewisse Klischees mit dem Herz am richtigen Fleck. Auch die Mädchen haben das Herz am rechten Fleck und zudem ein kleines Klischee. Im Fall von band eins, Bad Boy meets Shy Girl. Nette, süße Figuren, die ich ins Herz schließen konnte, die mich aber nicht vollends überzeugt haben. Zum Beispiel Sky ist angeblich so schüchtern, hat Angst, ist traumatisiert durch das Aussetzen ihrer leiblichen Eltern. Sie ist panisch als sie Zed im Wald begegnet, reagiert überaus nervös, als sie vom Nachbarsjungen bei der Bandprobe gefragt wird, ob sie alleine ein paar Stücke üben wollen. Auf der anderen Seite hat sie ganz schnell Freunde, ist beliebt und offen. Es ist nicht stimmig, wenn ihr versteht. Was hauptsächlich daran liegt, dass die Figuren außer diesen Eigenschaften wirklich blass sind. Jetzt nach dem Lesen, kann ich die Eigenschaften benennen, aber sonst ist mir kein klares Bild im
Kopf geblieben. Das fällt bei den Nebenfiguren noch stärker ins Gewicht.
Auch mit dem Stil hatte ich meine Probleme. Er liest sich einfach nicht rund. Es ist dieses typische Schulaufsatzgefühl. Mein Sohn ist in der 8. Klasse, fängt gerade an in meine Fußstapfen zu treten und schreibt ähnlich. Plumpe Dialoge, der Versuch manche Stellen witzig umzusetzen und keinerlei Nähe zur Figur, trotz der Perspektive. Eine Szene ist mir besonders im Gedächtnis geblieben, weil das der Punkt war, wo ich wusste, wir werden keine Freunde. In der Szene fährt Tina Sky nach Hause, um ihre Eltern kennenzulernen. Ich fasse es jetzt einmal übertrieben zusammen. Hallo, nein nenn mich doch beim Vornamen, wow tolle Zeichnungen, kann ihre Tochter das auch, oh adoptiert, was nur Cookies, wieso keinen englischen Nachmittagstee mit scones, wow deine Eltern sind genial. Tschüss. Krass wir sind genial, wie alles in den USA.
Es ist wirklich so abgehackt, wie es hier klingt. Sie fährt mit, wegen der Kunst der Eltern, aber es kommt kein Gespräch zu Stande. Kein Fachsimpeln, wo Sky einschreiten muss, keine Nachfrage der Mutter, was Tina denn zeichnet und bevorzugt. Die Cookies und Scones wirken so eingeworfen wie - muss man erwähnen und abhaken. Adoptiert? Muss man weder hinterfragen noch mit einem „sorry, das wusste ich nicht“ abschließen. Stattdessen wiederholt man innerlich den Prolog, wie die Eltern abgehauen sind. Und dann dieser Versuch von Humor mit dem genial. Alles ist genial, und wenn mal wirklich was genial ist, haben die Amerikaner kein passendes Wort mehr.
Und so ist es leider nur. Überlegt mal selbst. Ihr trefft den Bad Boy der Schule im Wald. Eigentlich schwärmt ihr für ihn aber statt Herzklopfen habt ihr panische Angst. Plötzlich antwortet der Junge auf eure Gedanken. Einmal, zweimal. Würdet ihr da nicht noch panischer werden, euch selbst fragen, was da gerade passiert. Nein, bei ihr gibt es kein panisches Gedankenchaos oder ein Hinterfragen, als es das zweite Mal passiert und er dann abhaut. Die Szene ist dann einfach beendet, wozu auf die Emotionen der Figur eingehen. Sorry, aber im Vergleich zu andere Youngadult Romanen wie Twilight, Catmere Academy etc. Mangelt es an Nähe und packenden Szenen. Es ist generell sehr vorhersehbar, konstruiert und die Szenen eben schwach umgesetzt.
Die Liebesgeschichte habe ich bei keinem der Teile gespürt. Selbst bei einer Seelenverwandschaft sollte man ein Knistern bei der Entdeckung spüren. Was im ersten Teil schon zu kurz kommt, ist bei Crystal noch viel kürzer, denn dort kommen die anderen viel mehr zum Tragen, als die eigene Geschichte. Hier rollt man echt teilweise die Augen. Das gilt auch für die Spannung, denn die ist trotz Bösewichten nicht wirklich vorhanden. Die Geschichten sind zwar anders, aber verfolge ein gewisses Schema F und leider lernen die Figuren nichts aus der Vergangenheit. Es ist leider alles recht schwach in meinen Augen.
Wäre das kein Sammelband, ich hätte nach der ersten Geschichte aufgehört. Die anderen Brüder will ich auch nicht mehr lesen.
Fazit
Butter bei die Fische: Ich bin zwar deutlich älter, als die Zielgruppe, aber ich lese gerne und viel solche Bücher, deshalb liegt es wirklich an der Umsetzung, dass ich enttäuscht bin und den Hype nicht verstehen kann. Die Bücher sind blass, teilweise plump geschrieben, es baut auch keine Nähe zu den Figuren auf, dafür werden ständig schwache Witze eingebaut, während Spannung und Knistern nebensächlich sind. Mich hat es einfach nicht überzeugt, obwohl die Idee so viel Potential bietet.
Leseempfehlung für Leser von ..
- Seelenverwandschaft
- Romantasy im Bereich Youngadult
Bewertung
| Cover | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
| Grundidee | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
| Stil & Sprache | 🩷🩷 |
| Figuren | 🩷🩷🩷 |
| Tempo | 🩷🩷 |
| Spannung | 🩷🩷 |
| Schluss | 🩷🩷🩷 |
| Lesespaß | 🩷🩷 |
| Spice-Faktor | - |
| Gesamtwertung | ⭐️⭐️ |

Kommentare
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