R. L. Stine - Die Tramperin

WORUM GEHTS 

Felicita ist auf den ersten Blick ein Mädchen, wie jedes andere auch. Doch wer sie kennt, weiß, dass die 17jährige nicht normal ist. Sie verfügt über eine Gabe – Telekinese. Diese wird ihr zum Verhängnis, als ein befreundetes Paar durch ihre Gabe stirbt. Um nicht als Monster dargestellt zu werden, flieht sie und kommt nach Shadyside. Schon die ersten Minuten sind alles andere als traumhaft, denn sie gerät in die Fänge eines üblen Mannes, der sich Killer nennt. Doch sie kann fliehen und lernt dabei Nick kennen. Sie verliebt sich sofort in ihn und als sie die Chance bekommt ein Haus zu sitten, bleibt sie da. In der Schule begegnet sie Nick wieder und er verschafft ihr auch einen Job. Doch leider ist er vergeben und seine Freundin Zan alles andere als freundlich. Auch sie hat ein düsteres Geheimnis, welches ihre Vergangenheit überschattet. Als Felicita dann auch noch einen Zettel findet, dass jemand ihr Geheimnis kennt, überschlagen sich die Dinge, und sie gerät in Todesgefahr.



SARAHS MEINUNG 

Dann sah sie zu, wie der Bleistift wie eine Rakete durch den Raum schoss – mitten in Dr. Shanks linkes Auge hinein. (S. 16)



Dieses Zitat stammt aus dem Buch „Die Tramperin“ aus der Kultserie Fearstreet, die bei der Jugend von heute, sehr gut ankommt. Ich selbst habe diese Bücher schon in meiner Jugend gerne gelesen, und finde auch heute noch darin Entspannung, da sie lehrreich, unterhaltsam und doch wesentlich leichter als die Erwachsenen-Kost ist.



Dieses Buch habe ich damals schon gelesen, konnte mich aber nur wage an den Inhalt erinnern. Der Leser trifft auf die Protagonistin Felicita, die über übersinnliche Kräfte verfügt. Schon seit ihrer Geburt kann sie mittels Gedankenkraft Dinge beeinflussen. Das ist auch der Grund, warum sie auf der Flucht ist. Sie wird dem Leser als sehr labile Persönlichkeit präsentiert. Eine Außenseiterin, die nur einen Wunsch hat, endlich zur Ruhe zu kommen, anerkannt zu werden und Freunde zu finden. Wünsche, die jeder Teenager hat. Dies bietet den jungen Lesern die Möglichkeit sich besser mit der Protagonistin zu identifizieren. Ihre Gedanken, die zahlreich im Buch vertreten und mit kursiver Schrift kenntlich gemacht wurden, und Handlungen sind absolut verständlich. Der Leser bekommt trotz schwacher Beschreibung der Figur ein gutes Bild. Auch die anderen Figuren sind interessant. Allerdings finde ich sie eher unsympathischer und teilweise sehr durchgeknallt. Selbst Nick, der als netter Junge und Retter dargestellt wird, ist durch seine zweigleisige Art eher unsympathisch.



Vom Stil her erwartet den Leser der gewohnt gute, bildhafte, lebendige Stil, der auch heute noch modern ist, und sich flüssig lesen lässt. Die Sätze sind leicht, kurz und einprägsam. Zahlreiche Absätze, gut sichtbare Dialoge, kurze Kapitel und klare Gedanken unterstützen den Stil. So ist es ein leichtes den Inhalt zu verstehen, und zu verfolgen.



Inhaltlich ist R. L. Stine eigentlich für spannungsgeladene Jugend-Thriller bekannt. Es gibt jedoch leider auch einige Exemplare, die sich mit magischen und ungewöhnlichen Dingen befassen. In diesem Fall ist es Telekinese. In Kombination mit dem realen Spannungsteil, finde ich es wie immer unpassend. Auch die Umsetzung wirkte auf mich, als hätte er sich bei diesem Band von X-Men inspirieren lassen. Eine Schule, in der ungewöhnliche Kinder auf ihre Fähigkeiten ausprobieren müssen. In diesem Fall zwar eher zu Forschungszwecken, als aus Nächstenliebe. Spannung kommt bei diesem Buch immer wieder auf. Es sind kleine Rückblenden oder gegenwärtige Ergebnisse, die für einen Anstieg der Spannung sorgen. Zum Schluss hin steigert sich diese zu einem enormen Höhepunkt, der Nervenkitzel und Atemstillstand für wenige Seiten bedeutet. Allerdings ist er für mich zu unrealistisch und wirkt leicht an den Haaren herbeigezogen. Es ist nicht die Tatsache, dass es noch eine weitere Person mit Fähigkeiten gibt, sondern wie der Streit und Machtkampf endet. Zudem ist vieles einfach zu offen gelassen, um vielleicht noch Platz für einen zweiten Teil zu lassen. Mir jedenfalls war dieser Band zu unabgeschlossen.



Nichtsdestotrotz ein interessanter Thriller, der den Lesern eine Menge Lehrgehalt bietet. Es befasst sich mit Trennungsängsten, Fremdgehen, Eifersucht und dem Aspekt anders zu sein. Es zeigt dem Leser, dass es immer auch andere Menschen gibt, die ähnlich sind oder auf ihre Art und Weise anders, sodass man gar nicht so einsam ist, wie man glaubt. Man muss nur sein eigenes Schicksal nicht zu ernst nehmen und die Augen für andere Dinge öffnen.



Da ich solche Jugendbücher nicht mehr alleine lese, habe ich auch meine Nichte lesen lassen, die immer gerne solche Bücher für mich liest. Seit dem ersten Fearstreet Band ist sie begeisterter Fan dieser Reihe. Sie sieht es zwar ähnlich mit den übersinnlichen Aspekten, aber fand das Buch noch eine Spur spannender und den Schluss minimal besser.



Aus diesem Grund gibt es von uns beiden drei Sterne für das Buch. Mehr ist jedoch nicht drin, da wir beide eben realistischere Thriller dieser Serie bevorzugen.





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