Wolgatöchter / Ines Thorn

Wenn man sich auf ein Buch freut ...

Sollte man es definitiv nicht ewig herauszögern. Zumindest habe ich es mir nach diesem Buch vorgenommen. Früher habe ich nämlich jedes Buch, das mir gefiel aufgeschoben, um alle guten SUB-Bücher zum Schluss zu lesen. Damit ist jetzt aber Schluss..


FAKTEN ZUM BUCH 
Autor: Ines Thorn
Titel: Wolgatöchter
Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag; Auflage: 1 (26. März 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499259389
ISBN-13: 978-3499259388
Preis: € 9,99 
Genre: Russland, Auswandern, Liebe, Drama
Gelesen in: 4 Tagen

WORUM GEHT ES IN DEM BUCH 
Frankfurt, im Jahr 1765. Die Schwestern Annmarie, Aurora und Lydia leben in ständiger Furcht, denn ihr Vater Georg Reiche wird als Kunstdieb und Kunstfälscher im ganzen Land gesucht. Ein neues Leben im fernen Russland scheint der einzige Ausweg zu sein. Doch das Leben an der Wolga ist hart: Auf kalte, raue Winter folgen heiße, staubige Sommer. Das Haus, in das die Reiches einziehen, war einst Schauplatz eines grausigen Mordes. Annmarie begibt sich auf die Spuren der Tragödie, während Aurora sich auf eine gefährlich Affäre mit einem jungen Balten einlässt. Lydia indes muss zwischen zwei Männern wählen: dem, den sie liebt, und dem, der ihr das Überleben sichern kann. (Quelle: Klappentext)

WICHTIGE FIGUREN
Annemarie
Aurora
Lydia

DAS COVER
Ja, das Cover ist wunderbar. Ich mag solche weich gezeichneten Cover, die zum Träumen einladen. Genau darin habe ich mich verliebt. 

SARAHS LESEEINDRÜCKE
"Wolgatöchter" ist ein Buch, dass mich aus dem einfachen Grund neugierig machte - Es spielt in einer Zeit, die eher selten behandelt wird. Ich habe in meinem Leben vielleicht 100 Bücher übers Auswandern nach Australien oder in die USA gelesen. Aber Auswandern nach Russland war nicht dabei. 

Genau das machte mich so neugierig und ich habe es ungelogen ein Jahr vor mir hergeschoben. Immer wieder habe ich mir gesagt, das Buch muss klasse sein. Doch nie wieder werde ich ein Buch rauszögern, denn das Werk war eine Enttäuschung hoch zehn. Aber der Reihe nach. 

Gleich zu Beginn des Buches wurde ich komplett verwirrt. Warum? Geschichte und Jahreszahlen waren noch nie meins. Allerdings gibt es ein paar Dinge, die sich bei mir ins Gedächtnis gebrannt haben. So zum Beispiel die Hinrichtung von Ludwig XVI. 1793 fand diese statt. Das Buch beginnt jedoch 1765 und gleich zu Beginn wird über dieses Ereignis im Buch geredet. Habe ich was verwechselt, verstehe ich etwas falsch. Am Ende habe ich ungelogen vier Mal mit dem Buch angefangen, langsam gelesen, weil ich meinen Gedankenfehler finden wollte. Fällt der erste geschichtliche Fehler auf, dann liest man aufmerksamer und bemerkt noch viele weitere. Wie zum Beispiel Napoleon und Katharina II. So grundlegende Sachen sollten bei einem historischen Roman schon stimmig sein. Schließlich möchte ich persönlich etwas realistisches über die Zeit erfahren und bin dann doch enttäuscht, wenn nichts stimmt. Da frage ich mich, wie realistisch der Rest umgesetzt wurde. 

Nun gut, jeder Mensch legt Wert auf andere Dinge und wenn man davon einmal absieht, kann die Geschichte ja trotzdem spannend umgesetzt sein. Praktisch hat mich die Autorin jedoch auch hier enttäuscht. Ich bin mit der Familie einfach nicht warm geworden. Sie sind blass, wirken auf mich nicht sympathisch. Besonders der Vater nervt einfach nur. Er ist egoistisch, tut aber so, als würde er alles für die Familie machen. Ich hatte das Gefühl, dass er positiv dargestellt werden soll, das aber einfach nicht gelingt. Aber auch die drei Schwestern nerven einfach nur. Ebenfalls egoistisch, fade und langweilig, obwohl sie theoretisch sehr individuell und besondere Charakterzüge aufweisen sollen. 

Was mich auch gestört hat, ist die Tatsache, dass der Vater als Maler von nichts eine Ahnung hat. Ja, er kann kopieren und das sehr gut, aber zum Beispiel weiß er nichts über damals aktuelle Maler, ist festgefahren und zu allem Unglück kann er sogar im dunklen Keller malen. Maler brauchen Licht oder warum wird in anderen Werken immer von einem hellen Atelier geschrieben? 

FAZIT: Ganz ehrlich, wenn ich nicht gehofft hätte, dass es besser wird, ich hätte schon nach 50 Seiten abgebrochen. Inhaltliche Fehler, fade bzw. nervige Figuren und eine Geschichte, die bewegen könnte, es aber einfach nicht tut. 


COVERGESTALTUNG💜💜💜💜💜
ORIGINALITÄT DES INHALTS       💜💜💜💜💜
SCHREIBSTIL💜
UMSETZUNG DER FIGUREN💜
SPANNUNG UND TEMPO💜💜
HUMOR💜
ROMANTIK   💜   
GESAMT💙

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