Richard Castle - Heat Wave

===Buchdaten===
Autor: Richard Castle
Titel: Heat Wave
Broschiert: 285 Seiten
Verlag: Cross Cult; Auflage: 1., Aufl. (März 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3864250072
ISBN-13: 978-3864250071
Kosten: 11,80€
Serie: Nikki Heat

===Leseinformationen===
Genre: Krimi
Niveau: leicht
Leserschaft: Jedermann
Lesedauer: 2Tage

===Autor/in===
Richard Castle ist der Autor diverser Bestseller, darunter die viel gepriesene Derrick-Storm-Serie. Sein erster Roman „Im Kugelhagel“, der bereits veröffentlicht wurde, während Castle noch auf dem College war, wurde mit dem angesehenen Tom-Straw-Preis für Kriminalliteratur der Nom-DePlume-Gesellschaft ausgezeichnet. Castle lebt zurzeit zusammen mit seiner Tochter und seiner Mutter, die ihm ein steter Quell der Freude und Inspiration sind, in Manhattan. (Quelle: Buch)

===Optischer Eindruck===
Die Silhouette einer Frau in dessen Hintergrund eine Großstadt zu sehen ist, passt perfekt. Es gefällt mir sehr gut.

===Zitierter Klappentext===
Tough, sexy, professionell: Nikki Heat, Leiterin einer der besten Mordkommissionen New Yorks, ist eine Verfechterin der Gerechtigkeit. Eine unerwartete Herausforderung begegnet ihr, als der Star-Journalist Jameson Rook sie bei ihren Ermittlungen begleiten soll, der einen Artikel über New Yorks Beste schreibt. Der Pulitzer-Preisträger Rook ist genauso anstrengend wie gutaussehend. Seine schlechten Witze und seine ständigen Einmischungen sind nicht ihr einziges Problem. Während sie daran arbeitet, den Mord an einem Immobilienmakler mit Mafia-Verstrickungen aufzuklären, muss sie sich auch dem Funken stellen, der zwischen ihnen überspringt, genannt Leidenschaft. (Quelle: Klappentext)

===Leseprobe===

===Sarahs eigene Inhaltsangabe===
Nikki Heat ist Polizistin beim New Yorker Polizei Department. Sie leitet eine der besten Mordkommissionen und ist natürlich nicht begeistert als ihr der Star-Journalist Jameson Rook an die Seite gestellt wird. Er ist mit allen per Du und als er für einen Artikel recherchieren möchte, ist es klar, dass er die Polizei begleiten darf. Der aktuelle Fall betrifft den Immobilienmakler Matthew Starr. Er wird aus dem Fenster geworfen und ist sofort Tod. Wie sich herausstellt, ist er pleite gewesen, womit so manche Leute Motive hatten. Nikki Heat beginnt zu ermitteln. Seine Frau hat ihn mit zig Männern betrogen und Kredithaie waren hinter ihm her. Doch jede Ermittlung verläuft in einer Sackgasse, denn jeder hat ein Alibi. Doch dann überschlagen sich die Dinge. Nikki wird von einem Verdächtigen überfallen, eine Frauenleiche, die vorher bei Matthew Starr den Wert der Bilder schätzen sollte, wird ermordet, die Bilder werden während eines Stromausfalls gestohlen und ihr Peiniger ebenfalls ermordet. Viele Leichen, die Heat jedoch in die richtige Richtung leiten.

===Sarahs Meinung===
Richard Castle ist ein fiktiver Autor, der in der TV-Serie „Castle“ die Ermittlerin Kate Beckett begleitet. Als passenden TV-Gag haben sich die Macher einen Ghostwriter genommen und alle fiktiven Romane von Richard Castle in die Realität umgesetzt. Für Fans der Serie ist es natürlich nur klar, dass man sich das Buch kauft. So hat mein Mann nicht lange gefackelt, nachdem ich ihm die Serie auf DVD geschenkt habe, sich die Bücher zu kaufen. Da er noch ein anderes Buch angefangen hatte, habe ich es sofort gelesen.

Der Einstieg in das Buch ist auch für Serien-Fremde kein Problem. So erkennt man zwar sofort die Anspielungen auf Serien-Charaktere, aber auch ohne diese Parallelen kommt man auf seine Kosten. Während Nikki immer freche Sprüche auf den Lippen hat und eine knallharte Ermittlerin ist, erkennt man Rook an seinen lockeren Sprüchen, seinem zweideutigen Humor und seinem speziellen Charme. Auch wenn es mit der Serie nicht viel zu tun hat, entwickelt man das Gefühl diese zu schauen und nicht Nikki Heat zu begleiten, sondern Kate Beckett. Es sind schöne Figuren, die sofort sympathisch, logisch und lebendig sind. Sie sind somit das Beste am Buch.

Die Story war mir aus der Serie bekannt. Vieles wurde einfach dort angesprochen. Vieles wird vorgelesen und in einem Fall wird sogar alles wesentliche angesprochen, bis auf den Schluss. Dadurch hat man das Gefühl das Buch schon zu kennen. Das ist jedoch nicht negativ, da es genügend Überraschungen und Wendungen gibt, die nicht erwähnt wurden, und zudem ist die Auflösung nicht bekannt, sodass ich immer mitraten konnte. Schon die Thematik eines Immobilienmaklers, der pleite ist, bietet genügend Möglichkeiten, sodass es nicht langweilig wird. Spannungstechnisch merkt man sofort, dass dies locker mit der Serie mithalten kann. Sie ist kontinuierlich von der ersten Seite präsent und wird nur durch witzige Sprüche und Wendungen aufgelockert. Unterhaltung pur. Zudem lässt sich das Buch unglaublich gut lesen. Der Stil ist locker, flockig und sehr illustrativ. Lediglich in einem Punkt konnte mich der Stil nicht überzeugen, und das ist in der Sex-Szene, die zwischen Heat und Rook spielt. In der Serie angekündigt, ist sie einer der Unterschiede zu ihr, denn Castle und Beckett kommen sich nicht so nahe. Vielleicht liegt es daran, aber ich persönlich empfinde sie einfach nur kitschig. Die Lobeshymnen konnte ich nicht nachvollziehen. Ich hatte das Gefühl, als wenn ich einen dieser tollen Liebesromane lese, die ich sonst eher meide. Geschwollene, übertriebene Beschreibungen, die einfach nur grausam sind. Damit ihr es versteht, versuche ich es mal mit einem Zitat.
Sie stürzten sich aufeinander, pressten ihre Münder zusammen, kamen an eine Grenze, die sie herausforderte, überquerten sie. Sie schmeckten sich,berührten mit einem wilden, heftigen Verlangen, das von Verwunderung und Begierde angetrieben wurde. (Zitat S. 153)
Im Vergleich zu anderen Beschreibungen ist es einfach anders und übertrieben. Es mag vielleicht daran liegen, dass die Ghostwriter wenig Erfahrung in diesem Punkt haben, aber mir gefiel es überhaupt nicht. Das muss aber jeder selbst beurteilen.

Dazu kommt ein weiterer Punkt, der mich von Anfang an störte. Es mag hier vielleicht an der Übersetzung liegen, oder aber an der Tatsache, dass der unbekannte Ghostwriter sonst eher Drehbücher schreibt. Das Problem ist, dass Sachen ermittelt werden und ohne erklärende Worte oder einen Hinweis ist es gegeben. Hier wieder ein kleines Beispiel....

Der Portier sagt, unser Opfer wohnte in diesem Gebäude. Im sechsten Stock.“ Nikki hörte, wie sich Rook hinter ihr räusperte, drehte sich aber nicht zu ihm um. Entweder erging er sich gerade in hämischer Freude darüber, dass er mit seiner Vermutung richtig gelegen hatte, oder er signierte die Brust seines Groupies. Sie wollte weder das eine noch das andere sehen müssen. Eine Stunde später befand sich Detective Heat in der andächtig stillen Wohnung des Opfers.“ (Zitat S. 10)

Wie ihr seht fällt hier nie der Name des Opfers. Vorher wurde erwähnt, dass er keinen Ausweis, keine Brieftasche oder ähnliches hatte. Jeder Autor würde hier bei dem Hinweis, dass der Portier den Toten identifiziert hat, auch den Namen fallen lassen. Das ist nicht der Fall. Erst durch Zufall in der Wohnung fällt der Name. Dies passiert an vielen Stellen. Ein Indiz wird entdeckt und statt es dem Leser zu erklären, wird später darauf eingegangen. Ein Aspekt, der sehr an ein Drehbuch erinnert. Es ist ja nicht schlecht, weil so nichts wiederholt wird und man trotzdem alles erfährt, aber in einem Buch sollte man doch öfters solche Punkte einmal kurz nennen. Zum Beispiel werden Fasern einem Verdächtigen zugeordnet, ein Fingerabdruck gefunden und es wird gesagt: Wir wissen wem er gehört. Statt auch wie oben den Schuldigen zu nennen, gibt es nur ein Kommentar seitens Rook und Heat lässt es sacken. Im nächsten Satz wird darauf hingewiesen, dass beides dem gleichen Verdächtigen zugeordnet wurde. Man erfährt es und für eine Serie sicherlich gut, da man an den Gesichtsausdrücken und Reaktionen der Schauspieler sehen kann, was gemeint ist. Es ist sicherlich kein negativer Aspekt, aber man merkt es trotzdem immer wieder beim Lesen. Und leider kommt es oft vor, dass man denkt: Wann habe ich das denn erfahren, wo stand das denn, um zu merken, dass es wieder nicht eingeführt wurde.

Abgesehen von diesen beiden Sachen, ist das Buch wirklich sehr schön. Spannend, nicht vorhersehbar, und was die Figuren betrifft: Sie gehören zu den Besten. Hier könnten sich so manche Krimi-Autoren eine Scheibe abschneiden, denn oftmals sind Ermittler trocken, langweilig und nicht so cool und witzig.

Ich freue mich schon auf den nächsten Band und kann euch diesen nur empfehlen. Wer die Serie mag, sollte eh zuschlagen, und wer gute Krimis mag, sollte auch nicht lange zögern.

===Abschließendes Fazit===


Pro: Stil, Figuren, Story, Spannung
Contra: Einbau mancher Fakten, Sexszene
Empfehlung: 5 Sterne JAAAAA

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