R. L. Stine - Eifersucht

Quelle: Loewe Verlag
===Buchdaten===

Autor: R.L. Stine
Titel: Eifersucht
Gebundene Ausgabe: 152 Seiten
Verlag: Loewe Verlag (2001)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785540205
ISBN-13: 978-3785540206
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Kosten: 0,01€
Serie: Fearstreet

===Leseinformationen===
Genre: Jugendthriller
Niveau: durchschnittlich
Leserschaft: ab12
Lesedauer: 1 Stunde


===Autor/in===
Robert Lawrence Stine, 1943 geboren, entdeckte bereits mit neun Jahren seine Liebe zum Schreiben. Seit 1965 lebt er in New York City, wo er zunächst als Lektor tätig wurde. Seine ersten Bücher waren im Bereich Humor angesiedelt. Seit 1986 hat sich R. L. Stine, jedoch ganz den Gruselgeschichten verschrieben. 1992 kam für ihn mit der Kindergruselserie "Gänsehaut" der ganz große und weltweite Erfolg. Die Zeitung USA Today hat 1999 ermittelt, dass er der erfolgreichste Kinderbuchautor aller Zeiten ist. (Quelle: Amazon)

===Optischer Eindruck===
Optisch finde ich das Buch sehr ansprechend. Die Ränder einer Tatortes Zeichnung und ein benutztes Taschentuch mit Lippenstiftabdruck spiegeln den genauen Inhalt des Buches wieder. Ein besseres Cover hätte nicht gewählt werden können.

===Zitierter Klappentext===
Liebe und Hass liegen eng beieinander. Das erfahren Delia und Karina am eigenen Leib, denn sie haben es auf denselben Jungen abgesehen. Bald wächst ihre Eifersucht ins Unermessliche. Und wie es scheint, schreckt Karina vor nichts zurück, um ihr Ziel zu erreichen. Aus Beschimpfungen werden Drohungen, Drohungen folgen Taten. Und dann geschieht ein schrecklicher Mord... (Quelle: Klappentext)

===Leseprobe===
Eine Leseprobe, die ich verlinken kann, habe ich leider nicht gefunden. Wer kleinere Eindrücke haben möchte, kann diese dem Zitat, welches meine Meinung untermalen soll, entnehmen.

===Sarahs eigene Inhaltsangabe===
Delia und Karina waren früher einmal gute Freundinnen, doch irgendwann änderte sich dies in Rivalität und Feindschaft. Jede glaubt, dass die andre auf sie eifersüchtig ist und genau das haben muss, was sie hat. Gute Noten, Erfolge, das gleiche Stipendium, und sogar den gleichen Freund. Beide sind nämlich in Vincent verliebt. Naja, eigentlich sind sie sogar beide mit ihm zusammen, wissen jedoch nichts von der Dreiecksbeziehung. Als Vincent sich jedoch eines Tages mit Delia verabredet, sie im plötzlich abrupt rauswerfen muss, weil Karina gleich kommt, ändert sich dies schlagartig. Ein verhängnisvoller Lippenstiftabdruck der Farbe „Mitternachtstraum“ den nur Delia benutzt, prankt auf seiner Backe. Karina weiß sofort was Sache ist, und wie soll es anders sein, sie glaubt, dass Delia ihn versucht zu verführen. Sie rastet vor aller Welt aus und erwürgt Delia fast. Mit diesem Tag wird es zwischen den Mädchen immer schlimmer. Delia wird regelrecht gemobbt. Eine tote Ratte, verschmierte Zeichnungen und ein heftiger Streit mit ihrer Schwester sind nur der Anfang. Alles eskaliert an Vincents Geburtstag als Karina alleine erscheint. Anfangs wird Delia nicht vermisst, doch als die Feier langsam endet, macht sich die Mehrheit der Gäste doch sorgen. Als ein Suchtrupp los will, kommt Delia ins Haus getorkelt mit Kratzwunden und blutigen Armen. Karina soll sie gefesselt und bei sich eingesperrt haben. Karina flüchtet und am nächsten Tag ist Vincent ermordet. Alles deutet anfangs auf Delia hin, doch sie kann belegen, dass sie es nicht wahr. Doch stimmt das?

===Sarahs Meinung===
Fears Street Bücher sind für mich Leseratte eine Erinnerung an meine eigene Jugend, aber auch eine echte Erholung. Bei all den vielen Büchern, greife ich zwischendurch immer gerne auf diese Reihe zurück. Sie ist spannend, leicht zu lesen und überrascht mich immer wieder. Bei Ebay habe ich mir ein ganzes Paket mit Werken dieser Reihe geholt. Darunter war auch dieses Exemplar. Es gehört zu den Werken, die ich schon in meiner Jugend gelesen hab und die mich zum Fan der Reihe gemacht haben.

In diesem Werk greift der Autor wieder ein wichtiges Thema besonders für Jugendliche auf. Es geht diesmal um Eifersucht. Gerade unter Jugendlichen ist Eifersucht ein sehr relevantes Thema. Hier geht es nicht nur um Eifersucht Bezug auf Liebe sondern auch auf gute Noten, Geld, Kleidung oder Beliebtheit. Selbst wenn man sich als erwachsener zurück erinnert, wird man erkennen, dass man selbst einige Momente hatte man auf jemand anderen eifersüchtig war. Deswegen empfinde ich es als sehr wichtig die Kinder schon früh mit diesem Thema vertraut zu machen und sie darüber aufzuklären. R.L. Stine hat sich hierfür eine leichte, authentische Geschichte ausgedacht.

Der Einstieg in das Buch beginnt mittendrin. Der Leser lernt wohl Karina, als auch Delia oberflächlich kennen. Ich sage extra oberflächlich, denn für eine nähere Kennenlernen-Phase hätte der Autor deutlich früher beginnen. So sorgt er zwar für einen recht rasanten entspannen Einstieg, aber die Figuren bleiben in meinen Augen doch recht fremd. Wer Bücher von R. L. Stine kennt, der weiß, dass er definitiv den Einstieg besser drauf hat. Das Hauptproblem liegt darin, dass er die Geschichte auf einer Feindschaft aufbaut, die aktuell sehr brisant ist. Allerdings erwähnt er genauso, dass es früher eher ein freundschaftliches Verhältnis war. Ist auch im Verlaufe des Buches immer wieder betont, aber wie es zu diesem Zerwürfnis genauer gesagt kam, wird außen vor gelassen. Meines Erachtens kann man so nur schwer eine Verbindung zu den Protagonisten aufbauen. Äußerlich beschreibt er sie knapp aber ausführlich, aber ohne gute Einführung bleibt es nur eine leere Hülle.

Auch sonst muss ich sagen, dass der Autor mit seiner Umsetzung diesmal ins Klo gegriffen hat. Ich habe schon rund 30 seiner Werke gelesen, sodass ich mir eine solche Meinung bilden kann. Man hat das Gefühl, dass hier nicht nachgedacht wurde. Um euch ein Beispiel zu nennen: Sowohl Karina, als auch Delia sind angeblich mit Vincent zusammen und beide denken, sie sind die Einzige in Vincents Leben. So etwas gibt es, aber ich frage mich ganz ehrlich, wie man dies an einer Schule geheim halten kann. Schließlich trifft er sich auch während der Schulzeit mal mit der einen, mal mit der anderen. Gerade an Schulen wird groß geschrieben, sodass beide dies hätten mitbekommen müssen. So ist es mehrfach vorgekommen, dass ich mich aufgeregt. Schließlich ist der Autor dafür bekannt, dass er jugendliche Themen sehr authentisch aufgreift.

Abgesehen vom Thema bzw. Umsetzung kommt es immer auf die Spannung bei solchen Thrillern an. In diesem Fall ist sie zwar stets präsent, dümpelt jedoch eher im unteren Mittelmaß herum. R. L. Stine versucht zwar durch immer neue Ansätze und vor allen Dingen Streitigkeiten eine gewisse Spannung aufzubauen, allerdings ist diese doch recht dürftig. Zwar schaffte er es trotzdem mich zumindest so zu fesseln, dass ich das Bedürfnis hatte herauszufinden worauf er hinaus wollte, aber oft genug hatte ich auch das Bedürfnis einfach einige Seiten zu überspringen. Zumindest ist mir so, als der Autor zum Beispiel Delias Schwester ins Spiel brachte, oder Delia zum wiederholten Male nicht merkte, dass Vincent ein Betrüger ist. Zwar kann ich ehrlich behaupten, dass ich bis zum Schluss auf der falschen Fährte war, der Schluss selbst jedoch einfach zu schnell ablief. Auch bin ich, was den Schluss betrifft, geteilter Meinung. Auf der einen Seite finde ich es interessant herauszulesen, wie eine solche Eifersucht extreme Ausmaße annehmen kann. Es bietet Lehrern und Schülern gewisses Diskussionsmaterial in Bezug auf Eifersucht seine Folgen, wodurch es mir eben gefällt. Auf der anderen Seite finde ich es nicht nur sehr extrem, sondern einfach zu schnell bzw. abrupt aufgelöst.

SPOILER
Mein Problem Bezug auf den Schluss liegt einfach daran, dass Karina in die Psychiatrie kommt, und Delia Wochen später einfach ihrem besten Freund erzählt, dass sie nicht nur Vincent umgebracht hat, sondern alles inszeniert hat, um Karina aus dem Weg zu räumen. Diese Beichte auf der letzten Seite finde ich einfach nur übereilt, ganz nach dem Motto: Upps, meine Seitenvorgabe ist ja schon zu Ende. Der Einbau rund um Delias Schwester war also nicht nur eine Finte, sondern ein und ausgereifte Einbauaktion seitens Autor.

SPOILER ENDE

Sicherlich zählt das Werk nicht zu den schlechtesten Bänden dieser Reihe, aber auch nicht zu den Besten. Ich finde es schön, dass der Autor eine realistische Umsetzung angestrebt hat, hätte mir jedoch gewünscht, dass er hier die Protagonisten besser einführt, und sich mit dem Schluss mehr Mühe gibt. Für mich sieht das Ganze nach hingeklatscht und lieblos ein neues Buch abgeliefert aus. Wäre da nicht der gewohnte Stil von R.L. Stine, ich hätte echt geglaubt, ein andrer Autor hätte es geschrieben.

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