Mondsüchtig / R.L Stine

Hallo lieber Leser, liebe Leserin.

Diesmal habe ich ein Buch für euch, das ich mir lange aufgehoben habe. Es handelt sich um ein Werk von R. L. Stine. Seine Bücher spare ich mir immer für Tage auf, wo ich Ablenkung brauche und keine Lust habe mich konzentrieren zu müssen. So ein Tag war heute, und ich habe es mir gegönnt.


'''Buchdaten'''
Autor: R. L. Stine
Titel: Mondsüchtig
Gebundene Ausgabe: 160 Seiten
Verlag: Loewe Verlag; Auflage: 1., Aufl. (Januar 2004)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785549954
ISBN-13: 978-3785549957
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 12 - 15 Jahre
Preis: 0,01€

'''Leseinformationen'''
Genre: Kinderbuch
Niveau: durchschnittlich
Leserschaft: Kids ab 12
Lesedauer: 1 Stunde


'''Autor/in'''
Robert L. Stine, geb. am 8. Oktober 1943 in Columbus, Ohio in den USA, schrieb sich nach der Schulzeit an der Ohio State Universität ein, die er mit dem Abschluss eines Bachelor of Art (BA) verließ. Danach arbeitete er als Lehrer, bevor er anfing, Bücher zu schreiben. Zehn Jahre war er auch Herausgeber von 'Bananas', einer humoristischen Zeitschrift für junge Leute in den USA. Daneben ist er bis heute Drehbuchschreiber für eine TV-Show für Kinder namens 'Eureeka's Castle'. In seiner Freizeit geht er gerne schwimmen und sieht sich alte Filme an. Heute lebt er mit seiner Frau Jane und Sohn Matthew unweit des Central Parks in New York. Stine hat über 100 Bücher für Kinder und Jugendliche veröffentlicht mehr als 90 Millionen Bücher verkauft. (Quelle: Amazon.de)

'''Zitierter Klappentext'''
Die Angst fällt von Sue ab, wenn sie mit ihrer Band auf der Bühne steht. Für kurze Zeit kann sie allem entrinnen - ihren Albträumen und den Wahnvorstellungen von scharfen Krallen und Blut, die sie immer häufiger plagen. Doch dann kommt ein Bandmitglied auf entsetzliche Weise ums Leben. Und in Sue steigt eisige Kälte auf. (Quelle: Klappentext)

'''Leseprobe'''
Eine Leseprobe, die ich verlinken kann, habe ich leider nicht gefunden. Wer kleinere Eindrücke haben möchte, kann diese dem Zitat, welches meine Meinung untermalen soll, entnehmen.

'''Optik'''
Ja, das Cover gefällt mir diesmal sehr gut. Ein Mädchen, mit dem Rücken zum Leser, sieht den Mond an, wie ein Wolf, der demnächst den Mond anheulen möchte. Es passt und ist zudem auch noch sehr liebevoll gezeichnet.

'''Sarahs eigene Inhaltsangabe'''
Sue hat die Highschool beendet und nimmt ein Jahr Auszeit bevor sie auf das Collage gehen will. Sie und ihr Bruder leben bei ihrer Tante, die sich nach dem tödlichen Autounfall der Eltern um sie kümmert. Die Auszeit nutzt sie, um bei einer Band einzusteigen und in kleineren Clubs als Sängerin aufzutreten. Eigentlich ist es schön mit den Bandmitgliedern, aber die Alpträume werden immer schlimmer. Immer wieder träumt sie von Blut, wie sie Menschen zerfleischt, und manchmal bleibt es kein Traum. Dann erwacht sie im Supermarkt aus ihrem Tagtraum und hat gerade rohes Fleisch aus der Theke verspeist. Ihr Psychologe hypnotisiert sie nach jedem Erlebnis und schiebt es auf den Verlust der Eltern. Als jedoch ein Band Mitglied nach einem solchen Traum wirklich ermordet wird, bekommt sie es mit der Angst zu tun. Irgendetwas stimmt nicht und bald muss sie feststellen, dass es stimmt, denn sie muss erkennen, dass ihre Freunde allesamt Werwölfe sind, die über Leichen gehen.

'''Sarahs Meinung'''
Obwohl ich eigentlich nicht mehr zur Zielgruppe gehöre mit meinen fast 30 Jahren, bin ich seit meinem 14 Lebensjahr ein Fan dieser Reihe. Ich brauche ab und an mal ein schön leichtes Buch und R.L. Stine ist mit seinen authentischen, logischen und spannenden Geschichten einfach ein Autor den ich sehr schätze und liebe. Es gibt zwar einige Werke, wo er Themen wie Telekinese aufgreift, die mir dann weniger gefallen, aber das sind Ausnahmen. Das vorliegende Werk kannte ich noch nicht aus meiner Jugend und so habe ich mich wirklich neugierig ans Lesen gemacht. Der Klappentext hat viel Spielraum für eine interessante Umsetzung gelassen. Meine Neugierde war dementsprechend genauso groß wie meine Erwartungen.

Der Einstieg in das Buch bringt jedoch schon eine gewisse Ernüchterung. Mit Sue ist der Autor schon einmal von seinem normalen Protagonisten-Verhalten abgewichen, denn sonst setzt er stets auf Highschool-Schüler. Sue ist aus diesem Alter heraus und auch sonst ist sie keine vorbildliche Person. Nach drei Jahren trauert sie noch immer den Tod ihrer Eltern hinterher, während ihr 10jähriger Bruder darüber längst hinweg ist. Sie pausiert ein Jahr um sich einer namenlosen Band anzuschließen. Es ist eine Kombination aus allem, die einfach nicht gerade sympathisch ist. Sicherlich ist der Verlust beider Elternteile sehr schwer, aber für ein kleineres Kind sicherlich schwerer, als für eine Jugendliche. Auch empfand ich es als komisch, sich einer Band anzuschließen, die noch nicht mal einen Namen hat, zumal sie angeblich so bekannt ist.

Nimmt man nun einmal die Figuren, die leider äußerlich gut, vom Charakter her aber allesamt sehr blass und fremd sind, beiseite, bleibt erst einmal eine gruselige Geschichte. Als aufmerksamer Leser merkt man sofort in welche Richtung es R. L. Stine laufen lassen möchte. Da dies schon nach wenigen Seiten der Fall ist, verrate ich nicht zu viel, wenn ich sage, dass es sich diesmal um Werwölfe handelt. Mond, ein Geheul, wie von Hunden und die Lust auf rohes Fleisch, ist leider zu offensichtlich. Damit war schon einmal der Punkt erreicht, wo ich eigentlich weiß, dass dieses Buch nicht meine Erwartungen erfüllen kann. Werwölfe sind leider nicht logisch bzw. real. Trotzdem sind es wenigsten magische Wesen, die ich mag. Und so wollte ich dem Buch eine Chance geben. Allerdings mangelt es an jeglicher Spannung. Die Alpträume sind zwar blutig und schocken sicherlich, wenn man selbst gerade der Träumer ist, aber sie werden so flach und lieblos dargestellt, dass keine Angst, gruselige Stimmung oder ähnliches entsteht. Vielleicht liegt es daran, dass regelmäßig, nach wichtigen Ereignissen Lieder komponiert werden, die blutig sein sollen, aber eher an Kinder-Reime erinnern. Ich zumindest habe mich an meine Kindheit erinnert, wo wir wie Bibi Blocksberg uns Reime zum Hexen ausgedacht und oft in Reimen gesprochen haben. Nicht verkehrt, aber es nimmt dem Buch eben die Spannung.
Nun bestand zumindest noch die Hoffnung, dass die angekündigte Leiche, für die nötige Spannung sorgt. Allerdings wird es so oberflächlich und abgehackt beschrieben, dass es einfach nur schlecht ist. Ein brutaler, blutiger Mord ist geschehen und man hat das Gefühl ein rosa Kuchen wurde geklaut und an ein Denkmal geworfen.

Hinzu kommen die diesmal offensichtlichen Spuren, die leider auch keine falsche Fährte mit sich bringen. So weiß jeder Leser schon von Anfang an, dass Dee nur mit Sue reden möchte, weil sie ihr was wichtiges zu sagen hat, und das ihr Therapeut, wo sie seit drei Jahren wegen jeden Traum hinläuft, und der sie immer hypnotisiert, etwas zu verbergen hat. Kein Psychologe versetzt seinen Patienten grundlos zur Entspannung bei jeder Therapie in Trance. So offensichtlich hat R. L. Stine noch nie ein Buch geschrieben.

Glücklicherweise sind die Fear Street Bücher mit 156 Seiten stets kurz und so war das Ende nicht allzu weit entfernt. Hatte man noch einen Funken Hoffnung, dass zumindest die gelungen ist, kann ich euch verraten, die Hoffnung muss man nicht aufrecht erhalten. Man hat das Gefühl, dass der Autor keine Idee hat, seine anfängliche Idee aufzulösen, denn er greift Ideen auf, die einfach nur an den Haaren herbeigezogen sind, und absolut unterirdisch sind.Wer es nicht wissen will, überspringt bitte den nächsten Teil, aber ich möchte mir und meiner Enttäuschung, auch auf die Gefahr hin, dass Schüler mal wieder abgucken, Luft machen.

SPOILER
Nachdem nun schon zig Tage lang Vollmond ist, stellt sich heraus, dass nicht nur Sue ein Werwolf ist, sondern auch alle Bandmitglieder. Sie ist sogar als Braut für ein Mitglied vorhergesehen und muss erst noch zur hörigen Werwölfin werden. Das alle Morde geplant wurden, um dies zu erreichen ist schon ziemlich unlogisch, aber dann kommt noch die Tatsache hinzu, dass auch die Tante einer ist, und nicht mal ihre Tante ist. Soweit noch okay, aber wenn man bedenkt, dass alle Wölfe unter dem Bann ihres Machers stehen, ist es schon verwunderlich, warum sie doch immer wieder einen eigenen Willen haben, auch wenn Vollmond herrscht. Auch hier kann man sich noch an Vampire Diaries orientieren, wo die Bindung ebenfalls gebrochen wird. Als sie jedoch dem Bann widerstehen kann und ihren Bräutigam, der sich trotz Vollmond nicht verwandelt umbringen kann, alle Familienmitglieder sich auflösen und nur ihre Freunde aus der Band überleben, hat es bei mir aufgehört. Das ist die schlechte Auflösung, die man sich in meinen Augen aussuchen konnte.

SPOILER ENDE

Man hätte in meinen Augen so viel aus dieser Idee herausholen können und so viel logischere Schlüsse verwenden können. Mir alleine fallen schon 2-3 bessere Ideen ein. Hinzukommt die Tatsache, dass Stine generell immer ein wichtiges Thema aufgreift, wie Alkohol, Feuer oder ähnliches. Hier ist kein Lehrgehalt zu finden, keine Spannung und so fragt man sich, warum er diese Geschichte überhaupt gedruckt hat. Man kann sie lesen und sie ist sicherlich nicht die schlechteste Fear-Street-Umsetzung, aber doch schon sehr enttäuschend, sodass sie von mir zwei Sterne bekommt. In diese Bewertung fließt auch die Meinung meiner Nichte ein, denn sie liest alle Fear Street Werke mit mir zusammen. Sie fand es ebenfalls sehr unrealistisch und daher total Fehl am Platze zwischen all den logischen, realistischen Bänden.


© Eure CQ für www.sarahs-buecherwelt.blogspot.com
Verwendete Zitate werden ausgewählt und eingebaut um den Stil, Spannungsanteil, Detailreichtum oder ähnliches aufzuzeigen. Sie gehören nach wie vor dem rechtlichen Eigentümer und dienen lediglich der Unterstützung meiner Rezension.



Kommentare