Ich liebe Bücher, die ich ganz überraschend als Empfehlung von einem Verlag geschickt bekomme. Manchmal sind darunter echte Perlen, die ich einfach verpasst hätte. Das Buch wurde so umjubelt, dass ich schon vorab recht große Erwartungen hatte, ohne den Klappentext zu kennen. Dieser hat meine Erwartungen aber noch glatt gesteigert. Was herausgekommen ist, lest selbst
==ooo AUTORENPORTRAIT ooo==
Gavriel Savit ist Autor und Schauspieler. Nach seinem Abschluss an der Universität von Michigan - als Musicaldarsteller - zog er nach New York, um dort seine Bühnenlaufbahn zu verfolgen. Als Schauspieler und Sänger ist Gavriel Savit inzwischen auf drei Kontinenten aufgetreten, von New York bis Brüssel und Tokyo. Er lebt in Brooklyn. "Anna und der Schwalbenmann" ist sein erster Roman. (Quelle: Amazon.de)
==ooo DAS COVER ooo==
Eine einsame Person, die durch Schnee stapft und am Ende ein paar Tannen, die einen Wald andeuten. Dazu ein Schatten einer Schwalbe am Boden. Ich finde es passend.
==ooo DIE WICHTIGSTEN FIGUREN IM ÜBERBLICK ooo==
Anna – verliert ihren Vater, ist einsam, interessant
Schwalbenmann – geheimnisvoll, klug
==ooo INHALTLICHE FAKTEN ooo==
Ort: Polen, Krakau
Zeit: 2. Weltkrieg
Perspektive:
Alter der Figuren:
==ooo AUSGEWÄHLTES ZITAT FÜR DIE VERANSCHAULICHUNG DES STILS ooo==
Als Anna Łania am Morgen des 6. November im Jahr 1939 – ihrem siebten Jahr – aufwachte, gab es verschiedene Dinge, von denen sie nichts wusste.
Anna wusste nicht, dass der Führer der Gestapo im be- setzten Polen den Rektor der Krakauer Jagiellonen-Uni- versität per Anordnung dazu gezwungen hatte, die ge- samte Professorenschaft (zu der Annas Vater gehörte) zu einer Vorlesung und Debatte antreten zu lassen – über die Richtung, die die polnische Akademie unter der deutschen Herrschaft einschlagen sollte. (Zitat S. 9)
==ooo ZITIERTER KLAPPENTEXT ooo==
Krakau, 1939. Anna ist noch ein Kind, als die Deutschen ihren Vater mitnehmen, einen jüdischen Intellektuellen. Sie versteht nicht, warum. Sie versteht nur, dass sie allein zurückbleibt. Und dann trifft Anna den Schwalbenmann. Geheimnisvoll ist er, charismatisch und klug, und ebenso wie ihr Vater kann er faszinierend viele Sprachen sprechen. Er kann Vogellaute imitieren und eine Schwalbe für sie anlocken. Und er kann überleben – in einer Welt, in der plötzlich alles voller tödlicher Feindseligkeit zu sein scheint. Anna schließt sich dem Schwalbenmann an, lernt von ihm, wie man jenseits der Städte wandert, sich im Wald ernährt und verbirgt. Wie man dem Tod entkommt, um das Leben zu bewahren. Aber in einer Welt, die am Abgrund steht, kann alles gefährlich werden. Auch der Schwalbenmann.
==ooo MEINE LESEEINDRÜCKE ooo==
Eigentlich müsste ich „Anna und der Schwalbenmann“ lieben. Wer meinen Blog oder meine anderen Rezensionen zumindest verfolgt, der weiß, dass ich mich oft mit dem zweiten Weltkrieg beschäftige. Hitler, Fliegerbomben, Essensnot, Juden, KZ, Ruinen und vieles mehr waren eben Bestandteil der Kindheit meiner Mutter und so fühlt man sich ihr noch etwas Näher.
Mit Anna als kindliche Hauptfigur hätte es eigentlich gar nicht schief gehen dürfen. Auch wenn sie einige Jahre älter war als meine Mutter zu dem Zeitpunkt, fühle ich mich mit solchen Figuren schon vor dem Lesen verbunden. Und Anna ist eigentlich keine negative Persönlichkeit. Sie ist liebenswert, klug, bescheiden und warmherzig. Wer sie nicht ins Herz schließt ist eigentlich dumm. Somit muss ich mich wohl als dumm outen. Ich habe bis zum Schluss des Buches keinen Zugang zu den Figuren gefunden, und das liegt einfach am Erzählstil.
Man erlebt Anna, aber wie aus einer Seifenblase und ist nie wirklich greifbar bei ihr. Durch den gewählten Stil, schafft es der Autor zwar alles zu benennen, aber die Emotionen, die eben nur eine Figur selbst vermitteln kann, gehen einfach unter. Beim Lesen habe ich mich immer wieder erwischt, wie ich mehr auf die Wortwahl, die einfach eindrucksvoll ist, geachtet habe, als auf den Inhalt. Der Inhalt, der eigentlich ein wichtiges Thema beinhaltet, wirkte daneben so banal.
Für mich passte ein so wichtiges Thema einfach nicht zu dieser Umsetzung. Damit möchte ich sagen, dass die Geschichte alleine betrachtet und eben mit anderen Worten umgesetzt, wie zum Beispiel der Ich-Perspektive von Anna, einfach wunderbar, ergreifend und lebendig gewesen wäre. Sie kann sich durch den Stil einfach nicht entfalten.
Der Autor kann mit Worten umgehen und hat sich auch mit dem Thema beschäftigt. Wie ich dem Schreiben des Verlags entnommen habe, gibt es auch andere Blickwinkel auf das Buch. Ich habe selten erlebt, dass ein Buch wirklich so berührt und gelobt wird. Deswegen wird meine Meinung sicherlich eher alleine dastehen, aber ich kann nicht anders, als enttäuscht auf das Buch zurück zu blicken. Da mir jedoch alles alleine betrachtet gefallen hat, gibt es noch faire 3 Sterne.
FAZIT: „Anna und der Schwalbenmann“ ist anders als erwartet. Entweder man liebt das Buch, oder man hasst es. Auf jeden Fall erwartet euch eine interessante Geschichte, die bei mir vor allen Dingen auf Grund des Stils einfach gescheitert ist.
==ooo AUTORENPORTRAIT ooo==
Gavriel Savit ist Autor und Schauspieler. Nach seinem Abschluss an der Universität von Michigan - als Musicaldarsteller - zog er nach New York, um dort seine Bühnenlaufbahn zu verfolgen. Als Schauspieler und Sänger ist Gavriel Savit inzwischen auf drei Kontinenten aufgetreten, von New York bis Brüssel und Tokyo. Er lebt in Brooklyn. "Anna und der Schwalbenmann" ist sein erster Roman. (Quelle: Amazon.de)
==ooo DAS COVER ooo==
Eine einsame Person, die durch Schnee stapft und am Ende ein paar Tannen, die einen Wald andeuten. Dazu ein Schatten einer Schwalbe am Boden. Ich finde es passend.
==ooo DIE WICHTIGSTEN FIGUREN IM ÜBERBLICK ooo==
Anna – verliert ihren Vater, ist einsam, interessant
Schwalbenmann – geheimnisvoll, klug
==ooo INHALTLICHE FAKTEN ooo==
Ort: Polen, Krakau
Zeit: 2. Weltkrieg
Perspektive:
Alter der Figuren:
==ooo AUSGEWÄHLTES ZITAT FÜR DIE VERANSCHAULICHUNG DES STILS ooo==
Als Anna Łania am Morgen des 6. November im Jahr 1939 – ihrem siebten Jahr – aufwachte, gab es verschiedene Dinge, von denen sie nichts wusste.
Anna wusste nicht, dass der Führer der Gestapo im be- setzten Polen den Rektor der Krakauer Jagiellonen-Uni- versität per Anordnung dazu gezwungen hatte, die ge- samte Professorenschaft (zu der Annas Vater gehörte) zu einer Vorlesung und Debatte antreten zu lassen – über die Richtung, die die polnische Akademie unter der deutschen Herrschaft einschlagen sollte. (Zitat S. 9)
==ooo ZITIERTER KLAPPENTEXT ooo==
Krakau, 1939. Anna ist noch ein Kind, als die Deutschen ihren Vater mitnehmen, einen jüdischen Intellektuellen. Sie versteht nicht, warum. Sie versteht nur, dass sie allein zurückbleibt. Und dann trifft Anna den Schwalbenmann. Geheimnisvoll ist er, charismatisch und klug, und ebenso wie ihr Vater kann er faszinierend viele Sprachen sprechen. Er kann Vogellaute imitieren und eine Schwalbe für sie anlocken. Und er kann überleben – in einer Welt, in der plötzlich alles voller tödlicher Feindseligkeit zu sein scheint. Anna schließt sich dem Schwalbenmann an, lernt von ihm, wie man jenseits der Städte wandert, sich im Wald ernährt und verbirgt. Wie man dem Tod entkommt, um das Leben zu bewahren. Aber in einer Welt, die am Abgrund steht, kann alles gefährlich werden. Auch der Schwalbenmann.
==ooo MEINE LESEEINDRÜCKE ooo==
Eigentlich müsste ich „Anna und der Schwalbenmann“ lieben. Wer meinen Blog oder meine anderen Rezensionen zumindest verfolgt, der weiß, dass ich mich oft mit dem zweiten Weltkrieg beschäftige. Hitler, Fliegerbomben, Essensnot, Juden, KZ, Ruinen und vieles mehr waren eben Bestandteil der Kindheit meiner Mutter und so fühlt man sich ihr noch etwas Näher.
Mit Anna als kindliche Hauptfigur hätte es eigentlich gar nicht schief gehen dürfen. Auch wenn sie einige Jahre älter war als meine Mutter zu dem Zeitpunkt, fühle ich mich mit solchen Figuren schon vor dem Lesen verbunden. Und Anna ist eigentlich keine negative Persönlichkeit. Sie ist liebenswert, klug, bescheiden und warmherzig. Wer sie nicht ins Herz schließt ist eigentlich dumm. Somit muss ich mich wohl als dumm outen. Ich habe bis zum Schluss des Buches keinen Zugang zu den Figuren gefunden, und das liegt einfach am Erzählstil.
Man erlebt Anna, aber wie aus einer Seifenblase und ist nie wirklich greifbar bei ihr. Durch den gewählten Stil, schafft es der Autor zwar alles zu benennen, aber die Emotionen, die eben nur eine Figur selbst vermitteln kann, gehen einfach unter. Beim Lesen habe ich mich immer wieder erwischt, wie ich mehr auf die Wortwahl, die einfach eindrucksvoll ist, geachtet habe, als auf den Inhalt. Der Inhalt, der eigentlich ein wichtiges Thema beinhaltet, wirkte daneben so banal.
Für mich passte ein so wichtiges Thema einfach nicht zu dieser Umsetzung. Damit möchte ich sagen, dass die Geschichte alleine betrachtet und eben mit anderen Worten umgesetzt, wie zum Beispiel der Ich-Perspektive von Anna, einfach wunderbar, ergreifend und lebendig gewesen wäre. Sie kann sich durch den Stil einfach nicht entfalten.
Der Autor kann mit Worten umgehen und hat sich auch mit dem Thema beschäftigt. Wie ich dem Schreiben des Verlags entnommen habe, gibt es auch andere Blickwinkel auf das Buch. Ich habe selten erlebt, dass ein Buch wirklich so berührt und gelobt wird. Deswegen wird meine Meinung sicherlich eher alleine dastehen, aber ich kann nicht anders, als enttäuscht auf das Buch zurück zu blicken. Da mir jedoch alles alleine betrachtet gefallen hat, gibt es noch faire 3 Sterne.
FAZIT: „Anna und der Schwalbenmann“ ist anders als erwartet. Entweder man liebt das Buch, oder man hasst es. Auf jeden Fall erwartet euch eine interessante Geschichte, die bei mir vor allen Dingen auf Grund des Stils einfach gescheitert ist.
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