Mörderische Wahrheiten / Theresa Prammer

Heute habe ich ein Buch für euch, dass mich vom Klappentext sofort neugierig gemacht hat, sodass ich auch statt einer eigenen Beschreibung, gleich einfach diesen zitiere. Vielleicht macht er euch ja auch so neugierig. Was er nicht verrät, es ist der zweite Band einer Krimi-Reihe und daher muss man schauen, ob ein Quereinstieg empfehlenswert ist. Doch entscheidet einfach selbst. 


==ooo DER ERSTE EINDRUCK ooo==
Das Cover ist interessant. Oben ist eine Stadt auf dem Kopf, unten eine Baumkrone, alles auf einen zerknitterten Blatt. Okay, farblich harmonisch, aber nichts, was mich richtig reizt.

==ooo WICHTIGE FIGUREN UND FAKTEN ooo==
Figuren: Charlotta Fiore, Konrad Fürst, Hannes
Schauplatz: Wien, Österreich
Zeit: Gegenswart 2010er
Perpsektive: Ich-Perspektive

==ooo WORUM GEHT ES IN DEM BUCH ooo==
Ein Serienmörder geht um in Wien. Mehrere Teenager werden tot aufgefunden, alle gekleidet in gelbe T-Shirts, die Fingernägel rosa lackiert. Das Tatmuster erinnert an eine alte Mordserie zwanzig Jahre zuvor. Doch der verurteilte Mörder ist gerade im Gefängnis gestorben. War er unschuldig? Carlotta Fiore, Kaufhausdetektivin und gescheiterte Opernsängerin, ermittelt. Sie kennt die Familie des Mörders, der drei Kinder hat. Eine Art Hassliebe verbindet die Geschwister. Carlotta wünscht sich, ihr alter Partner Konrad Fürst könnte ihr helfen, Licht ins Dunkel des verstrickten Familiengeflechts zu bringen. Er hat damals die Ermittlungen geleitet. Doch Konrad ist gerade erst aus dem Koma erwacht und erinnert sich an nichts. Nicht mal an sie. Dann gerät Carlotta ins Visier des Mörders. Werden Konrads Erinnerungen zurückkehren, bevor es zu spät ist? (Klappentext zitiert)

==ooo MEINE LESEEINDRÜCKE ooo==
„Mörderische Wahrheiten“ wurde mir zur Rezension angeboten, und ist der zweite Band rund um die ehemalige Opernsängerin Carlotta Fiore, die inzwischen ihren Unterhalt als simple Kaufhausdetektivin verdient. In einem guten Kriminalroma oder auch Thriller ist es stets so, dass man zwar merkt, dass es einen vorherigen Band gibt, dies jedoch so gekonnt umschifft wird, dass man sich gut ins Buch einfindet. 

Und hier kommt gleich die erste Hürde auf den Leser zu, denn das ist einfach nicht der Fall. Es gibt keine wirkliche Auffrischung für Fans der Reihe, noch werden alte Figuren noch mal grob angeschnitten oder mit einer Rückblende auf den ersten Band eingegangen. Dadurch wirkt der zweite Band sehr eigenständig, aber es ist schwer eine Verbindung aufzubauen, weil eben gewisse Zusammenhänge nicht klar sind und die Bindung irgendwie nicht wirklich aufkommt. Daher kann ich das Buch definitiv nicht für Quereinsteiger empfehlen. Fang also lieber mit Band 1 an. 

Erzählt wird der Roman aus der Ich-Perspektive, die immer wieder unterbrochen werden, um kurz die Erlebnisse und Ängste der entführten Mädchen zu schildern, wodurch Spannung aufgebaut werden soll. Carlotta ist eine Figur, die man vielleicht besser verstehen würde, wenn man den ersten Band kennt. Das kann ich leider nicht beurteilen. Fakt ist, dass ich sie jedoch nicht wirklich faszinierend oder gar sympathisch fand. Sie ist eine halbwegs trockene Persönlichkeit, wobei trocken auf Alkohol bezogen ist. Damit verbunden ist sie es gewohnt die eine oder andere Lüge zu nutzen und behält es eben auch im Alltag stets bei. Treue gibt es für sie nicht wirklich, und obwohl sie damit ein sehr konsequentes einheitlich Bild ergibt, fühlt man sich mit ihr weder wohl, noch kann man sie als wirklich lebendig schildern. Es fehlt etwas, wodurch sie stets etwas blass wirkt. Auch da Problem kann vielleicht mit dem Vorgänger umgangen werden, sollte aber einen guten Autoren/in auch so gelingen. 

Am Anfang dachte ich wenigstens, das der Inhalt einfach genial sein muss. Mädchen die verschwinden und die Art, wie sie gelockt werden, ist echt faszinierend. Doch abgesehen von diesen Schilderungen und eine Verbindung zu früheren Morden, ist es so, dass das Buch eher langatmig vor sich hin dümpelt. Es gibt kaum Wendungen, Hinweise, Irreführungen oder ähnliches. Manchmal hatte ich so das Gefühl, ich lese einfach ein Buch, wo es um Carlotta und / oder Konrad geht. Ab und an kommt das Buch dann voran, aber nicht durch brillante Ermittlungsarbeit, sondern eher sehr willkürlich gewählte Zufälle. Ich rätsle immer gerne mit, wer der Täter sein könnte. Gut bin ich nicht unbedingt, weswegen ich kein guter Privatdetektiv wäre, aber hier ist plötzlich das Ende des Buches, ein Täter wird präsentiert und bei mir kam die Frage auf, wo kommt dieses Ergebnis denn bitte her. Ich mag solche Werke einfach nicht, und daher reizt mich auch der erste Band nicht, um sagen wir eine gewisse Verbindung zu Carlotta aufzubauen, um dann den dritten Teil zu lesen, wie bei anderen Werken. 

FAZIT: Das Buch ist nett, flüssig geschrieben und manche Passagen sind auch sehr spannend, aber zu 85% habe ich mich als Quereinsteigerin gelangweilt, was definitiv nicht nur an der Figur, sondern auch an der Falllösung lag. Definitiv nicht der beste Krimi, den ich gelesen habe, sondern eher unterer Durchschnitt und das obwohl ich sonst froh bin, wenn die Ermittlungsarbeit eher ungewöhnlich ist und nicht so stinkend langweilig. 

==ooo BUCHFAKTEN ooo==
Autor: Theresa Prammer
Titel: Mörderische Wahrheiten
Broschiert: 496 Seiten
Verlag: List Hardcover (15. April 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 347135137X
ISBN-13: 978-3471351376
Preis: € 14,99
Genre: Thriller / Krimi
Gelesen in: 4 Tagen

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