Filmkritik: SHARKNADO - Genug gesagt

Filme, sie gehören zu dem größten Hobby von meinem Mann und mir. Früher habe ich ehrenamtlich Filmkritiken für ein Magazin geschrieben, aber irgendwann zeitlich aufgehört. Nachdem ich jedoch gestern einen ganz besonderen Film gesehen habe, dachte ich mir, eröffne ich nun doch eine Kategorie, wo ich ab und an für euch Filme rezensiere. 



Den Anfang macht ein Trash-Horror-Film, den mein Mann und ich von einem Arbeitskollegen empfohlen bekamen. Vorab möchte ich sagen, dass ich solche Filme liebe. Ich bin mit Horror-Klassikern groß geworden und mag auch viele B Movies. Wir haben uns spontan den Kult-Film aus den USA bei Amazon-Prime für 4€ ausgeliehen. 

FAKTEN
Titel: Sharknado
Land: USA
Jahr: 2013
Produktion: The Asylum
Regie: Anthony C. Ferrante
Darsteller: Tara Reid, Ian Ziering, John Heard, ...
Laufzeit: 86 Minuten
Altersfreigabe: FSK 16
EAN: 4051238019230

WORUM GEHT ES
Die Küste von Los Angeles wird von einer plötzlichen Sturmflut heimgesucht und zerstört augenblicklich die Bar von Fin und seinen Freunden Baz und Nova. Als es immer schlimmer wird und sogar Haie an Land gespült werden, machen sie sich auf den Weg zu Fins Exfrau April und den gemeinsamen Kindern. Inzwischen sind jedoch die Straßen überflutet, riesige Wellen strömen an Land und mit ihnen unglaublich viele Haie. Trotz aller Schwierigkeiten kommen sie wohlbehalten bei April an und können sie gerade noch vor einem Haiangriff retten. Ihr neuer Lebensgefährte wird dabei jedoch aufgefressen. Zusammen soll es nun ins Landesinnere gehen. Doch vorher muss der gemeinsame Sohn vom Flughafen abgeholt werden, wo er Flugunterricht nimmt. Unterwegs wird es immer schlimmer und es kommen sogar drei Tornados auf die Stadt zu, die nur so mit Haien angereichert sind. Ihnen ist klar, das nur sie die Stadt retten können. Gemeinsam versuchen sie mit einem Helikopter, selbstgebauten Bomben und Kettensägen die Tornados und Haie aufzuhalten.

UNSERE FILMKRITIK
Warum der Film 2013 so einen Hype ausgelöst hat, sogar zwei weitere Teile und eine kleine Fangemeinde mit sich gebracht hat, können wir einfach nicht nachvollziehen. Der Film ist einfach nur Horror-Trash auf der untersten Schiene. Das sich Schauspieler wie Tara Reid, die durch American Pie nicht unbekannt ist, dafür vor die Kamera gestellt haben, macht ihn leider nicht besser. Zwar gibt es viele Passagen, wo es einem leicht fällt, den Quatsch zu ertragen oder sogar lustig zu finden, aber die meiste Zeit muss man ehrlich gesagt den Kopf schütteln und fragen wie einem ein solcher Film nicht peinlich sein kann.

Dabei ist die Idee im Grunde gar nicht verkehrt. Tornado-Filme sind genauso attraktiv, wie klassische Filme über Haie. Man denke an "Twister" oder "Der weiße Hai". Daraus einen Trash-Horror zu kombinieren hätte genial sein können. Das hier nicht auf Logik gesetzt wird, ist jedem klar, aber das was sich hier ausgedacht wurde, ist schon eine herbe Enttäuschung. Wo fange ich nur an?



Ich glaube mit den Schauspielern oder Figuren. Viel erwartet man nicht, und ich habe mich ehrlich gesagt immer wieder gefragt, ob sie so viel Talent haben, diese Dämlichkeit zu spielen, oder es einfach nicht besser umsetzen konnten oder gar unmotiviert sind. Da stirbt zum Beispiel jemand oder es kommt etwas richtig gefährliches, wo jeder Mensch, ja sogar im B-Movie, kreischen würde, und die Schauspieler wirken eher überrascht und bringen einen Spruch, wie "Oh, nein". So nach dem Motto, "Oh, nein, mein Kuchen ist mir gerade von der Gabel gefallen". Damit kann man sich noch anfreunden, denn es ist irgendwie passend für so einen trashigen Horrorfilm, wo man sich ja schon früher über die Figuren aufgeregt hat. Betrachtet man jedoch die Masse solcher Textzeilen, dann möchte man sich nur die Haare raufen. Zumindest sind alle Klischees abgedeckt von mutig bis zum größten Angsthasen.



Auf eine harte Geduldsprobe wird man jedoch mit der Umsetzung an sich gestellt. An der Filmhochschule wäre der Film unter Garantie durchgefallen. Die Szenen wurden so lächerlich zusammen geschnitten, das man sich fragt, ob Fremdmaterial ebenso gerne genutzt wurde, wie der berühmte Green Screen. Das die Bar auf dem Pier zerstört ist, während der Pier noch komplett heil ist, oder die Straße am Strand voll befahren ist, während 50m weiter am Strand gerade riesige Wellen alles weggespült haben, ist ja sogar noch irgendwie lustig. Spätestens wenn Haie im tiefen Wasser schwimmen, was braun und reißend ist, und das Auto dort angeblich vorbeifährt, aber in der nächsten Kameraeinstellung das Wasser normal und vielleicht 15cm hoch ist, dann ist das schon eher nervend. Zumal solche falsch rein geschnittenen Szenen immer wieder vorkommen. Mal regnet es in strömen bzw. hat vorher stark geregnet, sodass alles nass und chaotisch ist, und dann wird nur die Perspektive gewechselt und die Person mit ihrem Fahrzeug fährt bei strahlend blauem Himmel auf einer trockenen Straße. Es wirkt wie aus einem anderen Film reinkopiert.

Gespräche sind genauso köstlich, wenn man als Zuschauer deutlich sieht, dass die Personen gar nicht im gleichen Raum waren. 

Inhaltlich ist es leider auch nicht besser. Die Haie tauchen genauso plötzlich auf wie das schlechte Wetter.  Sie tauchen an den unmöglichsten Orten auf, wofür es mal mehr, mal weniger Erklärungen gibt. Dazu noch in einer Menge, die in meinen Augen nicht mal weltweit existieren. Was ja alles noch okay ist, aber so wirklich spannend oder ängstigend ist diese Tatsache nicht. Es dümpelt alles so vor sich hin, bis irgendwann die letzten 15-20 Minuten anbrechen und wenigstens etwas Action kommt, wie man es von einem solchen Film erwarten würde. Zwar auch recht unlogisch, wenn ein Fluganfänger mit einem Helikopter in die Nähe eines Tornados fliegt, um ihn mit selbstgebauten Bomben zu zerstören. Zumindest haben diese Szenen zum ersten Trash-Lacher geführt. Highlight ist aber ganz klar die Szene als eine der Figuren von einem Hai samt Motorssäge gefressen wird, sich herausschneidet und dabei noch eine andere Person mit aus dem Bauch befreit. Es ist lustig, obwohl jeder weiß, dass die Person eigentlich von der Motorsäge zerschlitzt worden wäre.

FAZIT - 2 von 5 Sternen
Warum der Film so beliebt ist? Vielleicht gibt es ja doch mehr dumme Menschen, als ich dachte. Nein, Spaß bei Seite. Mein Ex hätte ihn leicht angetrunken oder bekifft sicherlich lustig gefunden, aber der Film ist einfach nur schlecht. Gute Idee, aber hier stimmen nur die letzten 20 Minuten. Langweilig, unmotivierte Schauspieler und reinkopierte Szenen, die einfach nur peinlich sind. Solltet ihr so was mögen, könnt ihr euch den Film anschauen, aber für mich gehört er definitiv zum Trash im Bereich Trash-Horror. 


Kommentare

  1. Hey,
    wir haben den Film mal im Fernsehen geschaut... nach kurzer Zeit habe ich aber weggeschaltet, weil ich sowas nicht ertragen kann. Die anderen Teile kamen dann die Wochen darauf... da haben wir gar nicht erst zugeschaltet. :D

    Viele Grüße
    Bloody

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