Restaurant-Kritik - Luzifer Sylt Travemünde

Mit einem Baby kommt man nicht mehr so oft zum Essen, aber jetzt haben wir den Besuch im Sea Life genutzt, um einen weiteren Gutschein aus meinem individuellen Gutscheinbuch einzulösen. Mein Mann hatte schon öfters mal etwas vom Luzifer Sylt gehört, und ich fand es damals romantisch direkt am Wasser zu essen. Außerdem waren die Kritiken weniger gut im Netz, aber die Filiale in Travemünde war noch die Beste. Ob es sich lohnt, lest nun selbst. 


ADRESSE
Auf dem Baggersand 3
23570 Lübeck

ÖFFNUNGSZEITEN
Montags - Sonntags 9.00– 22.00
(Stand Oktober 2016)


DAS RESTAURANT
Das Restaurant befindet sich in der Nähe des Fähranlegers von Travemünde. In der Nähe gibt es einige kostenpflichtige, aber auch kostenlose Parkplätze. Allerdings waren diese auch schon in der Nebensaison bei starkem Regen besetzt und man muss wirklich Glück haben. Das Restaurant hat einen Außenbereich mit Blick aufs Wasser, und erstreckt sich in einem modernen Gebäude mit XXL Glasfront über zwei Etagen. Unten ist eine leicht offene Küche, sowie einige Sitzplätze. Oben ist das Frühstücksbuffet, sowie weitere Sitzplätze und das WC. Ein Fahrstuhl ist über einen separaten Eingang erreichbar, der nicht immer geöffnet ist, aber über eine Klingel verfügt. Innen ist das Restaurant einfach, aber gemütlich eingerichtet. Dunklere Möbel, ein schöner Blick aufs Meer, heruntergebrannte Stumpen-Kerzen, bequeme Stühle, aber in der Ecke auch eine Eckbank mit vielen kuscheligen Kissen. Es ist gemütlich und gerade an einem lauen Sommerabend mit Sonnenuntergang stelle ich es mir dort sehr schön vor.


RESERVIERUNG
Eine Reservierung telefonisch oder per Mail ist empfohlen. Wir waren an einem einem Samstag 13.00 in der Nebensaison dort. Es waren ungefähr 1/3 der Tische belegt, sodass eine Reservierung nicht nötig gewesen wäre. 

GÄSTE
Das Publikum ist durchwachsen. Bei unserem Besuch waren die meisten Gäste 30-70. Wir waren die einzige Familie mit Kindern dort.  

PREISE
Die Preise sind im normalen Durchschnitt für eine viel besuchte Ortschaft wie Travemünde, aber doch schon deutlich teurer, als an anderen Orten. Ein Schnitzel mit Pommes und Salat kostet 13,90€, ein Steak Burger mit Pommes 14,90€ und eine Tasse Kürbis-Suppe 5,50€. Eine Portion Pommes für Kinder 3,00€. Softgetränke 0,33€ (Einheitsgröße) kostet 3,30€, eine kleine Apfelschorle 2,40€. So kommt man locker mit einer Familie auf gut 70-100€ für einen gemeinsamen Abend. 


DER SERVICE
Der Service ist zuvorkommend, freundlich und sympathisch, aber irgenwie auch leicht verplant. Kann mit Kritik umgehen und leitet diese auch überraschenderweise weiter. Leeres Geschirr wird halbwegs schnell weggeräumt. Und Kinder bekommen sogar etwas zum Zeichnen, damit sie beschäftigt sind. Könnte zwar alles etwas schneller gehen, aber da kommt es auch auf die Küche drauf an. 

TOILETTEN
Die Toiletten sind sauber und gepflegt. 

SPEISEN UND GETRÄNKE
Ich hatte ja schon gehört, das viele Bewertungen positiv waren und auch viele negative darunter waren. Ich bilde mir grundsätzlich meine eigene Meinung und mein Mann wollte unbedingt dort einmal essen gehen.


Nachdem wir gefragt wurden, wo wir sitzen möchten, wurden wir wieder in den Regen gebeten, um eine Tür weiter den Fahrstuhl nehmen zu können. Blöd nur, wenn die Tür verschlossen ist, niemand was von einer Klingel sagt. Viele sind garantiert schon im Lieferanteneingang gelandet. Oben haben wir die freie Platzwahl gehabt und uns für eine gemütliche Ecke entschieden, wo wir zwei Tische blockieren konnten, denn es gibt nur 2er und 4er Tische. 

Mein Mann und ich haben uns vorab eine Kürbis-Suppe bestellt. Er hat als Hauptspeise einen Steak-Burger, und ich ein Schnitzel bestellt. Die Kinder haben ein Schnitzel, Nudeln und Pommes bestellt. 

Die Getränke wurden 7 Minuten nach der Bestellung geliefert. Softgetränke werden klassisch in einer 0,33l Flasche serviert. So kann man selbst nachgießen, nimmt aber die Möglichkeit vorab schon eine große Variante zu bestellen. Unsere Getränke wurden dann auch glatt untereinander verwechselt, was und am Anfang noch nicht störte, und eben passieren kann. Die Getränke waren kalt und in sauberen Gläsern. 

Danach dauerte es weitere 6 Minuten bis unsere Suppe kam. Allerdings mit der Frage, sie haben sicherlich keine Kürbissuppe bestellt!? Doch haben wir und schon stand sie auf dem Tisch mit dem Spruch, dann habe ich doch nicht die Nummern vertauscht. Macht nicht gerade einen kompetenten Eindruck, aber man nimmt es mit Humor, denn es ist ja irgendwie lustig.

Die Suppe war super lecker, aber keine Vorsuppe, sondern eine richtige Terrine, die einfach zu viel ist. Mit Sahne, Kürbiskernen und Kürbiskernöl war es eine richtige Augenweide. Sie war unglaublich heiß, sodass man sich fast die Zunge verbrannt hätte. Sie ist lecker, leicht säuerlich und passt zum herbstlichen Wetter.

Nach der Vorsuppe konnte ich die negativen Bewertungen gar nicht nachvollziehen. Unsere Terrinen wurden 4 Minuten nach dem Essen abgeräumt. Danach ging es jedoch nicht weiter. 21 Minuten haben wir auf das nächste Essen gewartet. Mit Kindern geht es fix rum, aber die Getränke sind dann schon fast leer und bei einem fast leeren Restaurant, hätte es gerne schneller gehen können.


Als dann endlich unsere Hauptspeisen kamen, waren wir sehr angetan. Große Portionen, ansprechend angerichtet. Es sieht sehr lecker aus, sofern man nicht ins Detail schaut. Passiert dies und isst, kann man die negativen Bewertungen nachvollziehen. Aber gehen wir ins Detail und fangen mit dem Burger meines Mannes an. Der Käse auf dem Burger sah aus wie normaler Käse, der vorher lange draußen lag und dann schon leicht angefeuchtet auf den Burger kam. Das Fleisch war zwar noch leicht rosa und somit nicht zu lange gebraten, aber unglaublich trocken und lauwarm. Nun gut ein Steak ist schwer, gerade, wenn der Gast es durch möchte, vielleicht verschätzt und schlecht warm gehalten. 

Die Pommes waren jedoch auch eine Enttäuschung. Ich habe 2 Jahre bei Karstadt den Wurststand geschmissen in meiner Lehre und ich habe so viele Pommes gemacht. Gemachte Pommes, die übrig bleiben und erneut in die Fritteuse geworfen werden, um sie zu erwärmen sehen so aus. So haben sie auch geschmeckt. Lediglich unsere Söhne fanden sie okay mit ganz viel Mayo und Ketchup. 

Die Nudeln von meinem Sohn, der eigentlich gerne und viel isst, wurden kaum weniger. Klar aufgeregt und er wollte wieder malen, aber man sah ihm auch an, dass er sie nicht mochte. Ich habe dann einmal probiert. Leicht süß, dann säuerlich und dann kam ein Salz-Aroma, das ging gar nicht. Die hätte ich auch nicht so gern gegessen. 


Nun aber zum Schnitzel, denn davon hatten wir ja zwei und hier kann man eigentlich nicht viel falsch machen. Die Schnitzel und auch meine Sauce waren ebenfalls lauwarm, was mir das Gefühl gab, es stand unten schon 20 Minuten. So schmeckt mein Essen, wenn ich zu Hause auffülle und dann das Baby kommt. Highlight war jedoch leider der Geschmack. Leicht verbrannt und sonst nichts. Kein Salz, kein Pfeffer, einfach nur fade, als hätte man das Würzen des selbstgemachten Schnitzels vergessen. Zwei Stücke sind auf einem Teller und ich habe nur eins gegessen, was schon was heißen soll. Mein Mann hat das zweite gegessen und meinte, das war das schlechteste Schnitzel seines Lebens .

Ganz ehrlich, als Bedienung ankam, haben wir das auch gesagt und das hat sie auch gleich weiter geleitet, weswegen der eine oder andere Artikel nicht auf der abschließenden Rechnung zu finden war. 

FAZIT
Das Restaurant ist schön gestaltet und lädt direkt zum Besuch ein. Doch das allein nützt nichts, wenn das Essen dauert, dann aber fast kalt serviert wird und lieblos schmeckt, als hätte der Azubi aus dem ersten Lehrjahr die Küche geleitet. Trotz der netten Geste, waren wir zum ersten und letzten Mal dort. 

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