VTech DigiGo im Test

Habt ihr schon den DigiGo von VTech in der Werbung gesehen. Mein Sohn schon mindestens 10 mal und ich muss zugeben, dass ich diese Smartphone Umsetzung recht interessant fand. Aus diesem Grund habe ich mich gefreut, als es mich vor einigen Tagen für einen unabhängigen Testbericht erreicht hatte In den letzten 7 Tagen habe ich es nun ausführlich getestet, und bin ehrlich gesagt nicht überzeugt, ob ich das Gerät als Geschenk unter dem Tannenbaum empfehlen kann.


PREIS
ca. 70€

SPIELSPAß FÜR DIE HOSENTASCHE
Das war genau der Grund, warum ich die Idee so klasse fand.  Unterwegs nimmt das DigiGo weniger Platz weg, als eins der großen Tablets. Einfach in die Hosentasche und das Kind kann im Auto oder dem Zug etwas spielen. 

Schon das Auspacken empfand ich als kleine Katastrophe. Siegel entfernen, Gerät in der Plastik-Verpackung entnehmen und rausdrücken. Geht aber nicht so gut. Der Stift ist raus, aber das DigiGo ist ein Kampf. 

Danach ließ sich das Gerät erst einmal nicht anschalten, weil der Akku komplett leer war. Für mich erstmal kein Problem, da ich das Gerät wohl weißlich am Abend ausgepackt habe, als Jack (5) schon geschlafen hatte. Weihnachten ist eine solche Verzögerung nervig für die Eltern. 

Nun muss erst einmal alles eingerichtet werden. Uhrzeit, Datum und Internetzugang. Eigentlich kann dies schon vom Kind zum Teil vorgenommen werden, denn das DigiGo spricht mit dem Kind, und sagt genau, was es machen soll. Sofern das Kind nicht lesen kann, ein toller Vorteil. Die Registrierung und Einrichtung von den Eltern erfolgt mittels PC. Zeitgleich kann die V-tech Kid Connect App auf dem eigenen Smartphone installiert werden. 

Danach kann das Kind sich mit dem Gerät beschäftigen. Mein Sohn hat natürlich gleich die Spiele unter die Lupe genommen und war enttäuscht. Mama, da ist nur ein Spiel. Also ab zum Download Manager, wo einem fünf Spiele versprochen werden. Heruntergeladen wurden zwei Apps, die meinem Sohn aber nicht mal im Ansatz gefallen haben. Warum hier nicht einfach 10 Apps kostenlos sind oder die Möglichkeit aus dieser Vorgabe auszuwählen, kann ich nicht nachvollziehen. Verglichen mit dem Clempad, die haben ja leider kein Smartphone, schon enttäuschend, weil dort von Anfang an viele Spielmöglichkeiten sind. Klar, kann man hier sehr viel herunterladen, aber die Preise von 3-25€ sind schon happig. Zumal die Spiele die meinen Jungen interessieren meist eher so um die 20-25€ liegen. 


Hier muss man dann auch aufpassen. Angegeben sind 4GB, aber offiziell sind nur 2GB frei, so wie bei einem Smartphone auch, benötigt es für das Grundsystem eigenen Speicher. Gerade wenn man Hörspiele oder andere Dinge übertragen werden sind diese schnell voll. Eine Erweiterung auf bis zu 32GB über eine Speicherkarte ist möglich. In Zeiten wo Speicher fast nichts kostet, hätte man auch grundsätzlich etwas mehr einbauen können. 

Gerade durch die Kamera, mit der die Kinder nun einmal viele Fotos machen, kommen einige MBs zusammen. Mit Spielen und Hörbüchern kommt eben einiges zusammen. Wo wir nun schon bei der Kamera sind. Auch hier verstehe ich die Logik von VTech und anderen Unternehmen nicht. Selbst billige Smartphones für 50€ haben schon gute Kameras. Ich erwarte ja keine 20MP, aber 2MP ist schon verdammt dürftig. Das hatte mein Handy im Jahre 2005. Die Fotos sind eher düster, farblos und sehr pixxelig. Für kleine Schnappschüsse okay, aber sogar mein Sohn fragt, warum er bei seinen Fotos alles nicht so schön aussieht wie in echt oder bei meinen Fotos. Dafür ist die Kamera beweglich und man kann nicht nur Selfis, sondern auch normale Fotos von Gegenständen oder Szenen machen.


Nun gut, es ist ja keine reinige Kamera, und da kann ich persönlich noch verkraften, dass die Kamera nicht hochauflösend ist. Zumal dafür alles andere super funktioniert. Der Touch ist sehr gut. Man muss aber doller aufdrücken und seht auch wie sich die Displayfolie (wirkt wie eine) sich senkt. Mein Sohn kann es besser bedienen als ich, und darauf kommt es an. Ich bin vielleicht etwas zu vorsichtig. Die Auflösung ist okay. Alles ist bunt, minimal pixxelig und erinnert mich an den Nintendo DS. Zudem ist es eben robust, falls es doch mal runterfällt, was bei Kindern gerne vorkommt. Kein gesprungenes Display, keine Delle im Gehäuse.

Verbaut ist ein solider Akku. Nachteil ist, dass nicht angezeigt wird, wie voll bzw. leer er ist. So kann das Kind einfach nicht beurteilen, wie lange es noch spielen kann, wenn einmal die Spielzeit z.B. auf einer Reise nicht begrenzt ist. Kann natürlich auch bei uns ein Fehler sein, da es bei uns immer als volles Akkusymbol angezeigt wird. Ungefähr hält der Akku bei unserem Sohn 2 Tage, ich würde sagen ca. 6 Std. 

Highlight des Gerätes war für meinen Sohn die Möglichkeit mit uns zu kommunizieren. Die kostenlose App ließ sich sowohl bei mir, als auch bei meine Mann kostenlos installieren. Die Kinder können mit Stickern und Texten kommunizieren. Sprich ist könnte meinem Sohn Essen als Sticker schicken, und er wüsste, dass er nach unten kommen muss. Geniale Theorie, aber die Praxis ist eine Enttäuschung. Früher soll es nicht funktioniert haben. Das ist ein Fehler der augenscheinlich behoben zu sein scheint, weil es nun funktioniert. Leider nur nicht stabil. Sowohl bei Android, als auch bei iOS stürzt regelmäßig die App ab. Entweder schließt sie sich, oder sie friert ein. Zudem werden ungefähr 6 von 10 Nachrichten nur zugestellt. Einfach nervig. Zum Beispiel möchte mein Sohn wissen, ob er sich ein Toast machen kann, schreibt mir, während ich mit dem Baby im Bett kuschel damit es endlich einschläft. Ich schreib ja zurück, aber es kommt nicht an.

FAZIT
An sich bin ich mit der Qualität und dem Umfang der Ausstattung, sowie der Apps zufrieden. Lediglich die ausgewählten Komponenten, wie Kamera und Preise der Apps finde ich enttäuschend. Eine kleine kostenlose Auswahl hätte schon sein dürfen. Auch die Stabilität der Kids Connect App ist eine Enttäuschung. Grafik und Sound sind solide, aber mehr eben auch nicht. Bei dem Preis kann man dann schon fast gucken, ob man seinem Nachwuchs nicht einfach ein normales Handy / Smartphone holt, zumal das Gerät für Kinder bis 10 Jahren empfohlen wird. Bei 4-5 jährigen würde ich nicht überlegen, aber später, dann doch. 




QUALITÄT💜💜💜💜
AUSSTATTUNG💜💜
UMFANG APPS💜💜
AKKU💜💜💜
GRAFIK /SOUND💜💜💜 
TOUCH💜💜💜 
GESAMT💙💙 

*kostenfreies Testmuster ohne jegliche Bedingungen. 

Kommentare