Traveler / John Twelve Hawks

Hyper, Hyper...

[Werbung ohne Kooperation]* Na ihr, wie nutzt ihr dieses graue Wetter? Ich habe mich mal wieder mit einem netten Buch auf dem Sofa vergnügt. Diesmal durfte mein Sohn ein Buch von meinem RUB aussuchen und hat sich für dieses Exemplar entschieden. Neugierig, was sich hinter diesem Cover verbirgt? Dann lasst euch überraschen.



WAS IST AUF DEM COVER ZU SEHEN?
Man sieht eine blaue Sonnenbrille, oder besser gesagt ein Glas davon und einen Menschen. Es ist schlicht, weckt weder meine Neugierde noch passt es in meinen Augen zum Buch.


WO SPIELT DAS BUCH?
England - London
Tschechien - Prag


WANN SPIELT DAS BUCH?
Keine Ahnung. Schätze irgendwann in der Zukunft


WER SPIELT DIE HAUPTROLLEN?
Michael - Traveler
Gabriel - Traveler und Bruder von Michael
Maya - Eine Harlequins und emotionslos


WEM WÜRDE ICH DAS BUCH EMPFEHLEN?
Leseratten, die Matrix, The Da Vinci Code oder  Kill Bill mögen und wenig Wert auf Emotionen legen.

WORUM GEHT ES IN DEM BUCH?
Die Welt wird von einer gigantischen Verschwörung bedroht. Die Freiheit soll abgeschafft werden und von der totalen Überwachung ersetzt werden. Nur die Traveler können dies Bruderschaft und ihre Pläne stoppen. Michael und Gabriel geben ihr bestes, geraten dabei jedoch in tödliche Gefahr, denn die Bruderschaft möchte die letzten Traveler aus dem Weg räumen. In Maya, die zur Kriegerkaste gehört, finden sie eine Verbündete, die sie mit ihrem Schwer beschützt. 

WIE GEFÄLLT MIR DAS BUCH?
Wenn ich ehrlich bin, kann ich nicht verstehen, warum dieses Buch ein Bestseller sein soll, der nun endlich auch als Taschenbuch-Format erhältlich ist. Im Gegenteil, wäre ich nicht selbst Autorin und wüsste, wie viel Arbeit in einem solchen Buch steckt, ich hätte es abgebrochen. Jetzt werden sicherlich einige die Frage stellen, warum ich mir das Buch überhaupt gekauft habe? Das Buch war in einem Karton, den ich günstig auf dem Flohmarkt erworben habe. Da schaue ich nicht unbedingt nach, sondern lasse mich auch gerne mal überraschen. Zudem bin ich ein großer Fan der Matrix-Trilogie und genau deswegen war ich schon neugierig auf das Buch. Dabei mag ich normalerweise keine Verschwörungstheorien, abseits der Tempelritter. 

Es fängt schon mit dem Einstieg an. Zwar gibt es einen Prolog, aber ich weiß nicht genau in welcher Zeit ich mich befinde, wie es zu diesen Veränderungen gekommen ist, und auch sonst fühle ich mich unglaublich unwohl. Zwar gelingt es dem Autor mit zahlreichen Details bildhafte Szenen darzustellen, aber bei mir wollte sich einfach kein Kopfkino einstellen. Ich empfand diese vielen Details sogar teilweise hinderlich, wenn es um die Spannung geht. Dadurch kommt es auf den ersten Seiten eher zu einer langatmigen Einführung. Leider wird es im Verlauf des Buches noch schlimmer. Unwichtige Dinge werden ausgereizt und so detailliert beschrieben, als würde der Autor an dem Ort stehen und seinen Blick schweifen lassen. Wichtige Dinge hingegen sind so oberflächlich und emotionslos beschrieben, dass es schon fast weh tut. Zum Beispiel gibt es eine kleine Liebesgeschichte. Ich glaube, so ein Flirt gehört einfach dazu und kommt in vielen Thrillern vor. In diesem Fall wird dies jedoch so plump beschrieben, als hätte der Autor selbst noch nie geflirtet oder erkannt, wann eine Frau auf ihn steht. 

So, wie es bei dem Flirt umgesetzt wird, geht es auch mit anderen Details. Ich weiß nicht, ob sich der Autor verrannt hat, ihm die Ideen ausgegangen sind, oder er unter Zeitdruck stand. Am Anfang konnte man noch sagen, vorhersehbar, aber das stört mich nicht, denn das Buch könnte mit einem richtig guten Showdown noch perfekt werden. Ab Seite 200 wird es für mich jedoch nicht nur vorhersehbar, sondern plötzlich ändert der Autor die Taktik. Während vorher Dinge passieren, die ich für möglich halte von der Entwicklung her, geht er ab diesem Zeitpunkt in die Phase über, wo einfach Lösungen und Auswege präsentiert werden, die einfach nur künstlich und willkürlich passieren. Zum Beispiel kommt der Punkt, wo alles überwacht wird. Stellt euch wirklich die totale Überwachung vor. Jedes Telefonat, jede Email, jeder Kauf, jede Suche im Internet, jeder Schritt draußen. Ich fand es ja noch okay, dass die Bruderschaft sich selbst nicht großartig schützt, weil sie jeden Schritt nun mal überwachen können, aber wie oft es den Rettern der Welt gelingt zufällig unter dem Radar zu agieren. Es wirkt dadurch einfach zu künstlich, als würde ihm nichts besseres einfallen, um die Welt, die er konstruiert hat, doch noch zu retten. 

Leider geht dies bis zum Schluss so. Dieser überzeugt leider so gar nicht durch eine überraschende Wendung. Nein, nicht mal durch einen Ausgang, der einem im Gedächtnis bleibt und Lust auf die anderen Werke der Trilogie macht. 

KLEINES FAZIT FÜR FAULE
Man nehme eine Bruderschaft, die alles überwacht und für die Freiheit ein Dorn im Auge ist. Man nehme zwei heiße Männer, eine kämpferische Braut und versucht die Welt zu retten. Herauskommt eine Mischung aus Matrix und The Da Vinci Code, die bei weitem aber nicht mit den Originalen mithalten kann, teilweise einfach zu langatmig, künstlich ohne emotionslos ist. 


COVERGESTALTUNG💜
ORIGINALITÄT DES INHALTS       💜💜💜
SCHREIBSTIL💜💜
UMSETZUNG DER FIGUREN💜💜
SPANNUNG UND TEMPO💜💜
HUMOR💜
ROMANTIK💜   
GESAMT💙
*komplett selbst bezahlt