HerzKammerJäger 🦩H. Klute

Abbruch ...

Nach einem anstrengenden Tag im Garten brauche ich ein spannendes Buch. Kurzer Hand habe ich meinen Sohn eins aussuchen lassen. Entschieden hat er sich für dieses Buch, weil er mich lieb hat, wie er sagt und im Titel Herz vorkommt. Na dann, auch neugierig? 

Buchrezension

WICHTIGE FAKTEN
Alter - 16
Perspektive - Ich
Schauplatz - München 
Zeit - 2000er
Zielgruppe - männliche Leser ab 30

WELCHE ERWARTUNGEN HABE  ICH?
▪️Ein lustiger Detektiv mit kleinen Macken 
▪️Spannender Fall mit gutem Schluss 
▪️München kennenlernen

WORUM GEHT ES?
Josef Celle ist ein mehr oder weniger gescheiterter Privatdetektiv, der sich von einem Fall zum nächsten hangelt. Seine Freundin tritt Managern in den Hintern und nur Kater Egolf ist bei ihm, als das Telefon klingelt und ein alter Mann ihn bittet seine Mutter zu finden. Genauer gesagt - er ist 69, seine Pflegeeltern verstorben und ein Schatulle von seinen leiblichen Eltern hat ihm einen anonymen Brief eingebracht. Nun soll Josef ermitteln und ihm Schutz bieten. Blöd nur, dass Josef seinen Kater abholen muss und er deinen Kunden nur noch tot auffindet. Doch damit ist der Fall noch nich erledigt und es wird verdammt gefährlich. 

WIE HAT ES MIR GEFALLEN?
Das Cover ist schlicht und hier haben mich Klappentext und Titel mehr angesprochen. Die Grundidee ist wirklich gut, kann aber zu keinem Zeitpunkt überzeugend umgesetzt werden wie ich finde. 

Es fängt schon damit an, dass ich erst einmal schauen musste, ob ich eine Reihe erwischt habe. Die Figuren wirken so und es werden alte Fälle erwähnt, sodass ich das Gefühl hatte mitten in eine Reihe zu platzen. Dem ist aber nicht so und ich kann verstehen, dass es bei dem einen Buch geblieben ist. 

Generell komme ich mit den Figuren nicht klar. Eigentlich mit Josef, denn er beschreibt alles aus der Ich-Perspektive und ich als Frau kann mich nicht hineinversetzen. Das liegt nicht an der männlichen Person, sondern viel mehr an der Umsetzung. Er schweift mit Details aus, seine Beziehung ist oberflächlich, er trinkt gerne, hat nie Kohle und bleibt ansonsten sehr blass. Eine Person, in dieser Perspektive möchte ich jedoch verstehen und begleiten. Und das nicht in Kneipen. Kleines Beispiel: der Kommissar trifft ihn in einem Lokal. Sie trinken beide etwas und der Kommissar legt Geld auf den Tisch. Sofort rechnet Josef nach, was beide hatten und merkt, dass Trinkgeld gegeben wurde. Was macht er, studiert die Karte und bestellt sich Alkohol, sodass das Geld ausgegeben ist. Ja, er soll das Loser-Klischee erfüllen, aber ich möchte ihn auch verstehen und etwas mögen. Und das tue ich bis zum Schluss nicht. 

Nach 50 Seiten kenn ich ihn oberflächlich, habe den Toten und bin genervt. Eigentlich hätte alles auf 20 Seiten passieren können, wäre nicht ständig abgeschweift worden zu seiner Freundin oder zu den Kneipen. Die kenn ich nun und auch die Geschichte seines Stadtteils und die des Friedhofs. Das ist natürlich gut und ich freu mich, auch über die Stadt etwas zu lernen, aber es ist einfach zu viel. 

Auch später sind die Ermittlungen einfach nur lahm und nach 100 Seiten habe ich tatsächlich die Reißleine gezogen und nur noch quer gelesen. Umso enttäuschender, dass ich nicht das Gefühl hatte etwas verpasst zu haben. Selbst der Schluss war einfach nur enttäuschend. 

KURZ GESAGT 
- gefühl eine Reihe zu lesen, ist aber keine 
- Ich-Perspektive ist männlich und schlecht umgesetzt 
- schlechter Schluss 
- nach 100 Seiten nur noch quer gelesen 

COVERGESTALTUNG💜💜💜
ORIGINALITÄT DES INHALTS       💜💜💜💜
SCHREIBSTIL💜
UMSETZUNG DER FIGUREN💜
TEMPO💜💜💜
PASST ES ZUM GENRE💜💜💜💜
EMOTIONEN💜   
GESAMT💙

*Privatkauf

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