Die Rosenzüchterin 💜 Charlotte Link

Ich bin stark ...

Gestatten mein Name ist Franka und ich leide an Panikattacken. Bitte spart euch die Kommentare, die euch auf der Zunge liegen, denn mein Mann haut sie mir jeden Tag um die Ohren. In seinen Augen bin ich einfach nur schwach. So schwach, dass er nicht mal seine Affäre verheimlicht. Aber damit ist Schluss. Ich habe einfach meine Sachen gepackt und bin auf die Kanalinsel gefahren zu Beatrice. In den Augen meines Mannes ein Hirngespinst, alt und verbittert. Aber sie ist genau das, was mir jetzt gut tut. Beatrice war schon immer faszinierend. Sie hat die Besetzung der Deutschen erlebt und sich in einen französischen Zwangsarbeiter verliebt. Sie ist einfach eindrucksvoll. Aber genug der langen Rede. Wenn ihr wissen wollt, ob ich mich von meinem Mann trenne und was Beatrice alles erlebt hat und wer Helene ist, dann solltet ihr dieses Buch lesen. 



WICHTIGE FAKTEN
Autorin - Charlotte Link
Alter - 16
Seiten - 650
Preis - 10,99€
Schauplatz - England und Deutschland 
Zeit - 1945 bis Gegenwart 
Tags -  Krieg, Nazis, Panik

MEINE ERWARTUNGEN
💭 spannende Geschichte im Zweiten Weltkrieg 
💭 sympathische Frauen 
💭 Mordfall mit Geheimnis 

MEINE GESAMMELTEN EINDRÜCKE
Das Buch liegt schon lange bei mir und ich habe es immer wieder auf den nächsten Sub gelegt, weil ich Bücher von Charlotte Link mag. 

Bei dem Buch muss ich ehrlich sagen, dass ich nicht weiß, was ich davon halten soll. Es ist ein Kriminalroman. Aber was macht einen Krimi aus? Krimis haben irgendwie was mit Mord oder Ermittlungen zu tun, aber das Buch wirkt eher wie ein Drama mit einem ein düsteres Geheimnis. 

Erzählt wird die Geschichte in der Gegenwart und es geht einmal um Franka, die unter Angstattacken leidet und Probleme mit ihrem Mann hat. Gleichzeitig geht es um Beatrice und ihre indirekten Unmut gegenüber Helene, die unter ihrem Dach wohnt. Aber auch um Alan ihren Sohn, der Alkoholiker ist. 
Verwebt wird die Geschichte mit der Besetzung im Zweiten Weltkrieg. Helene ist die Frau eines Nazi Offiziers und lebt mit ihm im Haus von Beatrice, die ohne ihre Eltern auf der Insel zurück geblieben ist. 

Die Geschichte an sich ist interessant und ich mag die schlichte Beatrice ganz gerne leiden. Sie ist akkurat, herzlich und bodenständig. Helena war schon immer wehleidig und nervig. Franka und ihre Angst nervten teilweise genauso, obwohl ich den Grund verstanden habe. Auch der Alkoholkonsum von Alan war irgendwie so negativ. Es fehlte eine gewisse Freude in den Figuren, die alle eine Last zu tragen hatten. 

Dadurch wirkte das Buch eher wie ein Drama. Nach 200 Seiten fragte ich mich, warum dies ein Krimi sein soll!? Besetzung und demütigender Ehemann. Das hat nichts mit Krimi zu tun. Später geht es um Alan und den Vater. Noch immer passiert kein Mord. Nicht mal die Polizei spielt eine Rolle. Erst ab Seite 400, also nach 2/3 kommt es zu einer Ermittlung. Natürlich ist alles tragisch, aber es hilft mir nicht das Buch als Krimi anzusehen. Dafür fehlte der Mord am Anfang oder zumindest ein spannender Prolog. So was es einfach nur eine tragische Geschichte. 

Leider brauchte auch diese einige Zeit und ich gebe zu, dass ich auf den ersten 80 Seiten kurz davor war aufzuhören. Erst danach siegte die Bindung zur Vergangenheit. 

KURZ GESAGT 
➕ tragische und interessante Vergangenheit 
➕ anschauliche Details der Insel und Menschen 
➖nur Figuren mit Last auf den Schultern 
➖ Krimi kommt im letzten Drittel

BEWERTUNG 
 COVER  💜💜💜💜
 GRUNDIDEE  💜💜💜💜💜
 FIGUREN 💜💜💜
 DETAILS 💜💜💜💜
 TEMPO 💜💜
 EMOTIONEN 💜💜💜
 STIL  💜💜💜💜
 SPANNUNG 💜💜
 GESAMT 💙💙💙


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