Rezension - Sommer der Wahrheit

Ich will weg ...

Aber das geht nicht. Wohin soll ich mit meinen 16 Jahren? Aber hier in Nebraska auf der Farm meines Adoptivvaters langweile ich mich zu Tode. Meine Mutter macht mir das Leben zur Hölle und der einzige Lichtblick war mein Liebe zu Jerry. Nur der ist weg und denkt nicht mal an mich. Erst mit Tante Isabella, die weder auf den Mund gefallen ist, noch veraltete Ansichten hat, kommt Leben in meinen Alltag. Trubel, der mein ganzes Leben auf den Kopf stellen wird. 



EIN PAAR FAKTEN
Autorin - Nele Neuhaus
Verlag - Ullstein
Seiten - 491
Preis - 11,99€
Schauplatz - Nebraska 
Zeit - 1994
Tags -  Farm, dunkle Geheimnisse, erste Liebe

MEINE ERWARTUNGEN
💭 anschaulichen Farmalltag 
💭 schöne Liebesgeschichte 
💭 Spannung, weil etwas Furchtbares passiert 

MEINE GESAMMELTEN EINDRÜCKE
Nebraska, Farm, Unheil - ich gebe zu, dass ich mich unglaublich auf das Buch gefreut habe. Voller Vorfreude habe ich es mit zum Arzt genommen und angefangen zu lesen. 

Okay, die Figur ist 16 oder auch 15, jedenfalls ein jugendliches Mädchen. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber ich mag gerne Bücher mit jungen Protagonisten. 

Das Buch beginnt an einer alten Mühle und ist leicht und locker geschrieben. Am Anfang dachte ich, dass dies ein Rückblick ist, aber im Grunde bleibt die Autorin in dieser Zeit. Ich lerne Sheridan kennen. Statt ihrem Alltag auf der Farm dreht es sich eher um Männer, den Ärger mit der Mutter und Musik. Und genau hier ist das Problem. Im Grunde erlebe ich eine Figur, die heult, ausrastet, heult, sich in die Arme eines Mannes flüchtet und nebenbei singt oder sich mit den Tagebüchern ihrer Mutter beschäftigt. So passiert schon nicht viel. Im Grunde könnte man es eher als kitschiges Drama / rebellisches Erwachsenwerden bezeichnen.

Zumindest theoretisch, denn oft vergisst man, dass es 1994 spielt. Wäre ab und an nicht der Discman oder die Spülmaschine erwähnt worden, hätte ich an 20er Jahre oder früher gedacht. Total konservativ. Sie ist 16 liest noch ‚Vom Winde verweht‘, Pille oder Kondome kennt sie nicht. Man hat nicht das Gefühl, dass es in einer Zeit spielt, die man so gut kennt. Ich war zu der Zeit 11 Jahre und kann also halbwegs beurteilen, wie die Jugend damals war. Vielleicht ist Nebraska noch konservativer, aber meine Mutter hatte mit ihren 56 Jahren eine echt veraltete Ansicht. Kleinstadt vs. Großstadt war auch ein ziemlicher Sprung für mich. Aber befindet Figur hatte ich nicht das Gefühl von 90er Jahre. Dementsprechend hatte ich immer ein anderes Bild und Kleinigkeiten sorgten dann wieder für den Ach-Ja-Effekt. Das macht keinen Spaß. 

Auch sonst war ich froh, als das Buch zu Ende war. Neugierig auf die Zeit nach ihrer Abreise? Nein, kein Stück. Dafür passierte zu wenig - zu wenig gutes, romantisches oder spannendes. 

KURZ GESAGT 
➕ Grundidee 
➖ 90er wirken oft wie 1920er
➖ Figur heult, hat Sex und Streit sonst nichts 
➖ passiert nichts Besonderes oder Spannendes

BEWERTUNG 
 COVER  💜💜💜💜
 GRUNDIDEE  💜💜💜💜
 FIGUREN 💜💜
 DETAILS 💜💜
 TEMPO 💜
 EMOTIONEN 💜
 STIL  💜
 SPANNUNG 💜
 GESAMT 💙


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