Rezension - Like Fire We Burn

Eishockey ...

Gibt es eine Sportart, die ihr wirklich gerne anseht? Ich mag Fußball, aber mein Herz schlägt für Eishockey. Wie oft war ich damals bei den Hamburg Freezers. Seufz. Klar, dass ich bei diesem Buch nicht nein sagen konnte. Sofern ihr also Eishockey, Schnee und flammende Herzen mögt, dann solltet ihr hier weiterlesen. Wenn nicht, dann ist das Buch nichts für euch.



EIN PAAR FAKTEN
Autor/in - Ayla Dade
Verlag - Penguin
Seiten - 508
Preis - 12,00€
Schauplatz - Aspen
Zeit - Gegenwart 
Genre -  Liebe, New Adult

EINBLICKE IN DIE GESCHICHTE
Aria war zwei Jahre nicht mehr in der Heimat. Hals über Kopf ist sie nach Boston geflüchtet, um ihre große Liebe Wyatt zu vergessen. Der Junge, der ihr das Herz gebrochen hat, indem er mit einer gemeinsamen Freundin ins Bett ging und sich dabei filmen ließ. Jetzt ist sie zurück, denn ihre Mutter ist krank. Eigentlich sollte es für sie kein Problem sein, immerhin sind zwei Jahre vergangen. Nur hat sich nichts daran geändert. Sobald sie Wyatt sieht, verkrampft ihr Herz und sie möchte nur eins, wieder flüchten oder ihn küssen. Wyatt scheint es nicht anders zu gehen, denn er umschwärmt sie, wie eine Motte das Licht. Zum Glück gibt es Paxton, einen Teamkollegen von Wyatt, der ihr das Gefühl gibt, über die alte Trauer hinwegzukommen. 

FÜR EUCH ABGECHECKT
Das Buch ist der zweite Teil einer Aspen Reihe. Ich selbst habe mit diesem Buch angefangen und hatte manchmal das Gefühl, dass einige Dinge vielleicht bekannt wären, wenn ich den ersten Teil gelesen hätte. Auf der anderen Seite habe ich aber nicht das Gefühl gehabt etwas wirklich gravierendes nicht zu kennen. Ja, man kennt ein paar Figuren, es sind aber unabhängige Hauptfiguren und somit gut einzeln lesbar. Da vorab.

Die Geschichte ist leicht, verständlich, emotional und mit Schmetterlingen im Bauch geschrieben. Aria und Wyatt, aber auch die anderen Figuren sind wirklich klar, ehrlich, authentisch und ich habe sie direkt ins Herz geschlossen. Es gibt jedoch einen Aspekt, der mich direkt störte: Wiederholungen. Aria liebt Wyatt noch immer. Wyatt liebt sie ebenfalls, und da es nie ein klärendes oder abschließendes Gespräch gab, sind da noch immer die alten Gefühle. Und hier dreht sich alles drum. Sie will ihm aus dem Weg gehen, ihn nicht wieder ihr Herz brechen lassen, aber gleichzeitig ist da die Anziehungskraft. Es ist authentisch und wer schon mal in ihrer Lage war, der weiß, dass die Gedanken zutreffen, aber man hätte es reduzieren können. Im Grunde muss ich mich alle paar Seiten oder besser gesagt bei jedem Treffen mit einer Art Gedankenspiel auseinandersetzen. Ich will ihn nicht; lass mich endlich gehen, warum kannst du mich nicht gehen lassen, warum kann mein Herz nicht aufhören in seiner Nähe zu reagieren. Authentisch, aber es ist einfach zu viel. Würde man es auf drei oder vier Szenen dieser Art kürzen, dann hätte das Buch gut 50 Seiten weniger. 

Hier sind kleine Spoiler .. 
Auch so gab es ein paar Szenen auf die ich so im Buch gerne hätte verzichten können. Mila, seine Schwester ist 17 und geht strippen? Alkohol, Party oder durchgehend arbeiten hätte ich noch okay gefunden, nach dem Verlust der Mutter und den finanziellen Problemen, aber in dem Alter und in einem so kleinen Ort, wo jeder jeden kennt, sagt niemand was dazu? Aber auch so, gab es ein paar Dinge, die ich so einfach nicht optimal fand. Wyatts Unfall unter Drogen. Ja, ihm ist einer reingefahren, das hätte auch nüchtern passieren können. Aber er bekommt keine Strafe für das Fahren unter Alkohol und Drogen? Oder die Sache mit dem Fremdgehen. Alle kennen sich. Gwen ist eine Freundin, die weiß, wie verliebt Wyatt und Aria waren, und kennt um Wyatts aktuelle Probleme. Hätte sie nicht nein sagen können? Wenn sie so besoffen war, hätte sie es nicht dennoch aufklären können? Ich meine, ich hätte Aria angerufen oder wäre zu ihr hin und hätte das direkt geklärt. Auch wenn sie nie wieder mit mir geredet hätte, ich hätte es nicht so im Raum lassen können. Und nicht erst, als es zu spät ist. Aber das sind alles so Sachen, wo ich mich frage, wäre ich da weniger drauf gestoßen, hätte ich den ersten Teil gelesen.

Ja, der Spoiler geht ein bisschen weiter, diesmal aber über den Schluss. Ein Heiratsantrag, ein dämlich geschossener Puck, aber mal ehrlich - Gwen 2.0? Sie versöhnen sich und er geht nach dem Training zu Gwen statt seinen Geburtstag mit Ari zu verbringen. Den Zettel und die Tasche finde ich logisch, aber unlogisch, dass er sie nicht mal fragt, ob Ari etwas geplant hat.  Man verbirgt Geburtstage doch immer mit der großen Liebe. Und dann nicht mal eine richtige Begründung? Ich fand es zu konstruiert. Das hätte in der Mitte kommen müssen, und eine längere Annäherung. In dem Fall fand ich es einfach nur konstruiert. Ein letztes Drama, keine gute Erklärung von Wyatt, dafür eine authentische Aria, die dann plötzlich klar sieht, dass Vertrauen wieder hat … da passte so einfach nicht. 

Ansonsten ist das Buch nämlich echt schön, es könnte gerne mehr auf dem Eis stattfinden, aber ich liebe Aspen, die kleine Gemeinde, die Figuren und die Stimmung.

Alles in allem betrachtet  ist das Buch einzeln lesbar. Es ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, die zeigt, dass Menschen, die zusammengehören, auch zusammenbleiben. Gegen Anziehung kann man nichts unternehmen. Ja, ein paar Wiederholungen weniger und manche Dinge vielleicht etwas anders gelöst, hätten mir persönlich besser gefallen. Aber im Grunde mag ich das Setting und trotz der Kleinigkeiten ist das Buch für mich ein Highlight des Jahres. 


BEWERTUNG 
 COVER  💜💜💜💜💜
 GRUNDIDEE  💜💜💜💜💜
 FIGUREN 💜💜💜💜💜
 DETAILS 💜💜💜💜
 TEMPO 💜💜💜💜💜
 EMOTIONEN 💜💜💜💜
 STIL  💜💜💜💜
 SPANNUNG 💜💜💜💜
 GESAMT 💙💙💙💙


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