Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde - Shelle Sumners

 Rezension - Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde

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Das Buch mit dem längsten Titel


Heute möchte ich euch mein Last Read vorstellen. Ein Buch, das wohl den längsten Titel ever hat. Zumindest kann ich mich an keinen längeren erinnern. 



FAKTEN ZUM BUCH 
Autor/in: Shelle Sumners
Titel: Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde
Originaltitel: Grace Grows
Verlag:  Fischer 
Erschienen: 2013
ISBN: 978-3596194285
Seiten:512
Einband: TB
Serie: -
Preis: 9,99€
Genre:Liebe
Besonderheiten: Spruch, Zitat Satzanfang, playlist 

FAKTEN  ZUM INHALT
Schauplatz: Manhattan, usa 
Zeit:2010er 
Wichtige Personen: Grace, Tyler, Peg, Ed, Steve

INHALTSANGABE
Grace ist 28, seit 8 Monaten wohnt sie mit Steve zusammen, hat einen Job als Lektorin und ist eigentlich glücklich. Doch dann trifft sie im Treppenhaus auf Tyler, der für ihre Nachbarin die Hunde ausführt, Musik macht und deutlich jünger aussieht, obwohl er zwei Monate älter ist. Aus dem zufälligen Treffen entsteht ein einseitiger Flirt, denn Ty ist total hin und weg, während Grace Steve heiraten will. Aber warum fühlt sich genau diese Entscheidung mit einem Mal so falsch an?

MEINE MEINUNG
Wie Tyler Wilkie mein Leben auf den Kopf stellt und was ich dagegen tun werde - ist definitiv der längste Titel den ich kenne. Außerdem ist es ein Titel, wo ich mich frage, wer ihn ausgewählt hat und warum, denn der Original ist mit ‚Grace Grows‘ kein Highlight, aber zumindest knackig. 

Dennoch hatte ich große Erwartungen an das Buch. 

1. Eine großartige Liebesgeschichte, mit Drama und Herzklopfen. 
2. Witzige Wendungen 
3 Hisghschool oder College Romance

Nichts davon traf auf das Buch zu. Keine Ahnung, warum ich bei dem Titel und Klappentext an Highschool und College dachte. Fakt ist, dass beide auf die 30 zugehen, aber auch gerade Tyler eher wie eine Figur anfühlt, die wie Grace ihn einschätzt, das College nach dem ersten Jahr abgebrochen hat - somit eher um die 20 ist. Grace hingegen fühlt sich ihrem Alter entsprechend an mit dem Job, Steve. Irgendwie passte das einfach alles nicht. 

Das lag aber nicht nur am falschen Personenbild, sondern auch an der Umsetzung samt Stil. Letzteres ist langatmig, wenig spritzig, erzählerisch und fremd. Ich spüre da keine Schmetterlinge, keine Verbindung, keine Emotionen, nicht mal das vage Knistern bei Tylers Flirts. Und das liegt nicht nur am Stil, sondern der Umsetzung, denn die Autorin setzt auf unausgereifte Szenen. Ich lese was passiert, aber bin irgendwie nicht dabei. Alles ist so kurz, was daran liegt, dass es ihre Erinnerung ist, die sie als Buch festhält. Aber als Lektorin, selbst für Kinderbücher, sollte sie wissen, was Worte bewirken. Statt Fokus bei dieser Umsetzung auf die wichtigen Momente, wirkt alles so gestückelt. Ich begleite beide zu verschiedenen Konzerten, ins Museum, erlebe, wie Tys Blinddarm raus muss, sie mit Kollegen Besprechungen abhält, Wichteln an Weihnachten veranstaltet, erfahre alles über die Tannenbäume ihrer Mutter, die sie nur Julia nennt, während ihr Dad Bilder an David Bowie verkauft. Viele Details, viele treffen, aber eben keine Magie. Dazu kam bei mir die Frage nach Steve auf. Er ist viel unterwegs, wird ab und an mal erwähnt, aber eher so als Randfigur. Ich war echt überrascht, als sie ihm dann plötzlich erzählt, dass Tyler ins Krankenhaus musste und er dafür Verständnis hatte. Fast so, als kannten sie sich schon richtig gut - was nicht der Fall war. 

Irgendwann war ich auf Seite 200 und dachte mir, das macht so keinen Spaß. Das Buch ist tatsächlich wie der Titel. Langatmig und emotionslos. Würde man die nebensächlichen Szenen streichen, könnte man letztlich locker die Hälfte weglassen oder durch Nähe und Emotionen ersetzen. So hab ich es nur noch durchblättert und quergelesen. Verpasst habe ich null. 

FAZIT
Butter bei die Fische - eine süße Idee, die aber in meinen Augen schwach umgesetzt wurde. Wie der Titel, ist das Buch langatmig, emotionslos, nicht spritzig und kribbelnd. Man verfolgt die Geschichte distanziert, bekommt nur kurze Einblicke in die Treffen, wird mit banalen und unwichtigen Szenen überhäuft. Wenn man bedenkt, dass die Figur Lektorin ist, macht es noch weniger Spaß. 

LESEEMPFEHLUNG FÜR - Fans von blassen, leichten Liebesgeschichten, bei denen man nicht fühlen, sondern geführt wird. 

BEWERTUNG
COVER 🩷🩷🩷🩷🩷
GRUNDIDEE🩷🩷🩷🩷🩷
STIL🩷🩷
FIGUREN🩷
TEMPO🩷
SPANNUNG🩷
SCHLUSS🩷
LESESPASS🩷
SPICE🌶️
GESAMT⭐️
 

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