Rezension – Panik
Genre: Thriller
Fakten zum Buch
Autor: Sebastian Halm
Verlag: Goldmann
Erschienen: 2025
ISBN: 9783442495740
Seiten: 333
Einband: Taschenbuch
Serie: -
Preis: 13,00€
Wichtige Fakten zum Inhalt
Schauplatz: Ostsee
Wann spielt das Buch: Gegenwart
Wichtige Personen:
- Ruth: Gehörlos, wütend, zickig
- Bill: möchte seine Ehe retten, Nerd
Inhaltsangabe
Bill möchte seine Ehe mit Ruth retten und bucht deshalb einen Urlaub an der Ostsee. Ein Haus voller Luxus, das früher einem Techmogul gehörte. Doch schon bei der Ankunft ist alles total merkwürdig. Von den vorherigen Mietern sind noch Sachen da und die Putzfrau hat all ihre Sachen liegen lassen. Als Ruth in der Nacht aufwacht, ist Bill nicht da. Er ist draußen und das Haus ist abgeriegelt. Sie kommt nicht raus, und er nicht rein. Und plötzlich spielen die elektrischen Geräte verrückt und greifen sie an. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Meine Meinung
Es gibt Bücher, die will man sofort lesen. Panik ist so eins. Und obwohl ich die Idee faszinierend fand, gehe ich mit gemischten Gefühlen aus der Geschichte. Leider gab es in meinen Augen zu viele Fehler und Logiklücken.
Erzählt wird das Buch in mehreren Kapiteln, die mal aus der Perspektive (Dritte Person) von Ruth oder Bill erzählt werden. Leider auch nicht chronologisch, was möglich gewesen wäre und der Spannung nicht geschadet hätte. Stattdessen begleite ich lange Zeit Ruth, erlebe ihren ausgesperrten Mann und irgendwann lange danach, erlebe ich, wie er überhaupt rauskam und was ihm passierte. Die Sprünge sind klar, aber ich fand es nicht ideal.
Das galt auch für die Figuren. Ich empfand sie nicht ausgereift. Zum Beispiel fahren sie in den Urlaub, um die Beziehung zu retten. Es gibt ein paar Andeutungen zum Hintergrund, aber nicht mehr. Ich habe absolut nicht nachvollziehen können, warum Ruth sich so zickig verhält - was der Auslöser war. Aber selbst das Wissen hätte nicht ausgereicht, um sie mir nahe zu bringen. Ruth ist gehörlos nach einer Gehirnhautentzündung - ebenfalls ein Fakt, den ich erst zum Schluss erfuhr - wodurch das Buch weniger Dialoge und mehr Monologe hat. Es ist nötig, damit die Figur ein entscheidendes Detail nicht mitbekommt. Jedoch fand ich es unlogisch. Sie ist gehörlos, fühlt sich oft ausgeschlossen, aber nutzt nicht wirklich die heutige Technik? Das wichtige Handy lass ich einfach mal liegen. Eine App … ach, die muss ich erstmal installieren. Gleichzeitig mangelt es in meinen Augen an Emotionen. Die Angriffe seitens des Hauses werden detailliert beschrieben - an dieser Stelle erwähne ich lieber, dass es nicht immer für schwache Mägen ist. Nur die Emotionen spüre ich nicht.
Nicht einmal der Schluss konnte überzeugen. Achtung spielt in diesem Absatz!!!! Eine KI stellt den Einbrecher dar, die andere KI schützt das Haus. So lernt die Schutz-KI und entwickelt sich immer weiter. Glaubwürdig, sogar mit dem Mord an dem Eigentümer. Aber ein Haus mit diesen Standards und diesem technischen Fachwissen soll am Ende durch eine Sicherung und ein Reset ausgeschaltet werden. Okay, bei uns kann ich auch keine zwei Herdplatten, Wasserkocher, Fritteuse und Backofen anschalten. Allerdings ist unser Haus aus den 70ern und die Elektrik auch nur halbwegs erneuert. Das Haus ist komplett neu. Und dann der Hund, dessen Name den Alarm auf die höchste Stufe setzt. So wirklich hab ich nicht verstanden, woher der Hund kam und warum er genau diesen Namen bekommen hat.
Zudem kamen die logischen Schwächen. Schon zu Beginn stolperte ich über den ersten Fehler. Im Klappentext heißt es, sie fahren an die Ostsee. Im Buch können sie den Ozean sehen. Die Ostsee ist ein Binnenmeer und kein Ozean. Oder die polnische Putzfrau. Erst deutet alles drauf hin mit der Nachricht und den Geräten, dass sie ebenfalls ein Opfer wurde. Am Ende heißt es, dass sie so flüchten konnte. Mal davon abgesehen, dass es unlogisch ist, dass die Vermieterin an den Schlüssel kam, den die vorherigen Feriengäste hatten - nicht ausgecheckt, also auch keine Schlüsselübergabe - würde jede Putzfrau die Vermietung informieren, wenn sie ankommt und das gesamte Gepäck der letzten Gäste noch da ist. Selbst wenn die Vemietung nur ans Geld denkt, nicht an ein Verbrechen denkt, sondern sagt, räum auf, ich kümmere mich, ist es unlogisch, dass die Putzkraft nach der Attacke nicht Hilfe holt oder auch anvertraut. Noch viel schlimmer fand ich, dass niemand die Leichen mitbekam. Ich meine, Leichen stinken, verflüssigen und verwesen. Aber die sind hier noch sehr gut erhalten, sodass sogar das Gesicht erkennbar ist. Sorry, für mich unlogisch und nicht nachvollziehbar.
Fazit
KI und Smarthome ist ein Thema, das ich sehr spannend finde. Die Idee hier ist wirklich gut, aber leider nicht gut oder besser gesagt unlogisch umgesetzt. Leichen stinken und zersetzen sich nicht. Die Ostsee wird mal schnell zum Ozean. Blutungen Details, aber Emotionen bleiben auf der Strecke, genau wie interessante Faktoren zum Background. Das Buch hätte somit deutlich besser sein können.
Leseempfehlung für Fans von ...
- KI- Thrillern
- Blutigen Details
Bewertung
Cover | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
Grundidee | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
Stil & Sprache | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
Figuren | 🩷🩷🩷 |
Tempo | 🩷🩷🩷🩷 |
Spannung | 🩷🩷🩷🩷 |
Schluss | 🩷🩷🩷 |
Lesespaß | 🩷🩷🩷 |
Spice-Faktor | - |
Gesamtwertung | ⭐️⭐️⭐️ |
Kommentare
Kommentar veröffentlichen
Mit Nutzung der Kommentarfunktions werden neben dem Inhalt auch Datum, Uhrzeit, Emailadresse und der Nutzername gespeichert. Wenn du dies nicht möchtest, hast du die Möglichkeit eines Anonymen Kommentars. Zusätzlich erfasst und speichert Google die IP-Adresse. Weitere Informationen dazu findest du in der Datenschutzerklärung von Google
Mit dem Abschicken deines Kommentars bestätigst du, dass du die Datenschutzerklärung gelesen hast und diese akzeptierst.. Bist du damit NICHT EINVERSTANDEN, BITTE KEIN KOMMENTAR HINTERLASSEN.