Der gute Hirte - Cornelius Hartz

 Rezension - Der gute Hirte  

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Kiel ermittelt
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Genre: Krimi 



Fakten zum Buch 

Autor/in: Cornelius Hartz
Verlag: Ullstein 
Erschienen: 2021
ISBN: 9783548066295
Seiten: 304
Einband: TB
Serie: Taifun Çoban
Preis: 3€ gebraucht 


Fakten zum Inhalt 

Schauplatz: Kiel, Harmbüttel 
Zeit:  Gegenwart und 1980
Wichtige Personen:
  • Taifun: arbeitet beim LKA Kiel,37, isst Schwein. 
  • Braun: Fanta, Eltern Missionare, Ermittlerin 
  • Wernersen: verheiratet, Frau macht diät

Worum geht es in dem Buch 

Taifun Çoban wird zu einem Fall gerufen. Eine einbetonierte Leiche, die bei Abrissarbeiten entdeckt wurde. Während er zusammen mit dem Dorfpolizisten Wernersen und der Ermittlerin Fanta die Identität versucht herauszufinden, taucht ein altes Foto auf und eine weitere Leiche. Alles scheint mit dem Cold Case von Susanne Hansen zusammenhängen. 

Meine Leseeindrücke  


Der gute Hirte - ist ein Krimi, den ich lesen wollte, weil er in Schleswig Holstein spielt. Erzählt wird die Geschichte in der Gegenwart. Es gibt jedoch auch Szenen, die in der Vergangenheit spielen. Dort begleite ich mal ein Mädchen, das missbraucht wird; dann einen Jungen, der misshandelt wird. Diese sind gut und klar gekennzeichnet. Allerdings muss ich jedes Mal beim lesen herausfinden, wen ich gerade begleite oder ob es das Kindheits-Gespräch ist, das Taifun führt. 

In der Gegenwart begleite ich Taifun, der wie die meisten Ermittler keine leichte Kindheit hatte und natürlich kein vorzeige Polizist ist. Unverheiratet, trockener Alkoholiker, Kranker Vater. Er ist mir nicht unsympathisch, aber auch kein Highlight am Ermittler-Himmel. Das liegt daran, dass versucht wird mit Klischees - Moslems sind alle gleich - aufzuräumen, er selbst einen anderen gemobbt hat in der Schulzeit, obwohl er wusste, wie es sich anfühlt, aber auch an den hölzernen Dialogen. Auf der anderen Seite hat der Autor einen recht trockenen Humor, der immer wieder aufblitzt und genau mein Geschmack ist. Ganz verkehrt ist die Figur somit nicht. 

Die Dialoge sind nicht die einzigen hölzernen Elemente. Generell setzt der Autor auf Fachwissen, integriert dieses aber eher so, als würde er es aus einem Lehrbuch beschreiben. 

An sich ist das nicht verkehrt, aber leider zieht sich das Buch ziemlich, weil einfach keine spannenden Elemente vorkommen. Ja, es gibt die Rückblenden und wie jeder Leser wollte ich wissen, wie alles zusammenhängt. Ansonsten ist das Buch aber wie der Norden, distanzierte, flach und eher kühl. Erst zum Schluss kommt das Buch nochmal etwas an Fahrt auf. 

Letztlich wird der aktuelle Fall gut geklärt, wenn auch alles auf mich leicht konstruiert wirkte. Im Grunde wird alles nur dank eines vergessenen Laptops gelöst. Mehr störte mich aber, dass der Cold Case in meinen Augen nicht befriedigend beendet wurde. 

Fazit

Butter bei die Fische. Gut lesbar, aber keine Krimi-Reihe, die ich weiter verfolgen würde. Klischees, flache Spannung und ein Schluss der letztlich konstruiert wirkt, aber schlüssig ist. 


Leseempfehlung für Leser von ..

  • Krimis, die wie der Norden sind - distanziert, flach
  • Regionalen Krimis 
  • Cold Cases

Bewertung

Cover🩷🩷
Grundidee🩷🩷🩷🩷🩷
Stil & Sprache🩷🩷🩷🩷🩷
Figuren🩷🩷🩷
Tempo🩷🩷
Spannung🩷🩷
Schluss🩷🩷🩷
Lesespaß🩷🩷🩷
Spice-Faktor-
Gesamtwertung⭐️⭐️⭐️

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