Rezension - Das Tor zum Garten der Zambranos
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Ghetto Kids
Heute habe ich ein ganz besonderes Buch für euch. Und zwar eins, das seit meiner Kindheit auf der Leseliste steht.
FAKTEN ZUM BUCH
Autor/in: Gudrun Pausewang
Titel: Das Tor zum Garten der Zambranos
Originaltitel: -
Verlag: Ravensburger
Erschienen: 1988 bzw 1991
ISBN:9783473540693
Seiten:189
Einband: Tb
Serie: -
Preis: 1€ Flohmarkt
Genre: Jugendbuch
FAKTEN ZUM INHALT
Schauplatz: Brasilien
Zeit: Schätze 1980er
Wichtige Personen: Gregorio, Simon, Tinto, Alicia
INHALTSANGABE
Simon, der von allen nur Angelito genannt wird, lebt seit dem Tod seiner Mutter auf der Straße. Er isst, was er in den Mülltonnen findet, schläft ihn Kanalrohren und freut sich über jeden Dollar, den er geschenkt bekommt. Als er auf Gregorio den Sohn einer reichen Familie trifft, kann er sein Glück nicht fassen, dass dieser Junge ihn behalten will. Wie einen Hund nehmen sie ihn auf, ermöglichen ihn zur Schule zu gehen, regelmäßig zu essen und veranstalten Partys für ihn. Doch nach drei Jahren passiert das, was alle gesagt haben, er gerät in Ungnade und wird vor die Tür gesetzt.
MEINE MEINUNG
Das Tor zum Garten der Zambranos ist ein altes Jugendbuch, das ich schon als Kind lesen wollte, aber welches nicht in der Bücherei zur Verfügung stand. Nun bin ich dazu gekommen und das Buch ist so gut gewesen, wie ich es mir als Kind gedacht hatte.
Das Buch befasst sich mit dem Großwerden in andere Ländern. Ich schätze, dass es sich hier um Brasilien handelt, konnte es der Geschichte aber nicht genau entnehmen. Es geht um den Kontrast zwischen Armut und Reich.
Während Angelito / Simon eine angenehme Figur mit dem Herz am rechten Fleck ist, ist Gregorio ein verwöhntes Kind, das seinen Eltern sehr ähnlich ist. Man verspürt direkt Mitleid mit ihm. Gleichzeitig weiß man genau, wohin die Geschichte verlaufen wird, denn Gregorio lässt sich leicht beeinflussen. In dem Buch bekommt Gregorio zum Beispiel deutlich mit, dass seine Eltern sich irren und total falsch liegen. Nicht jeder, der arbeiten will, bekommt auch eine Arbeit. Viele haben nicht mal das nötigste Geld zum Leben, leiden Hunger, während sie alles im Überfluss haben, aber wirklich helfen wollen sie nicht. Wegschauen ist viel leichter. Während er als Kind noch kämpft und zum Teil aus Abenteuerlust für die Welt und Freunde von Simon interessiert, und anfänglich auch für seine Rückkehr kämpft, wird schnell deutlich, dass gewisse Kreise einfach nicht ausbrechen können. Während Simon an das Gute im Menschen glaubt, wird deutlich gezeigt, dass Geld den Charakter formt, leider zum Negativen. Dementsprechend endet auch das Buch.
Der Schluss ist traurig und so kurz. Er lässt einen zurück mit einem Stein im Magen. Gleichzeitig war ich persönlich enttäuscht. Nicht, weil sich Gregorio so entwickelt, denn das war vorhersehbar. Vielmehr war es der Weg, den Angelito einschlägt. Auch wenn die Bildung nur drei Jahre andauerte … er ist schlau und könnte viel erreichen, dass er, der immer eine gute Menschenkenntnis hatte, genau wusste, wie der Hase läuft, sich so herunterziehen lässt, fällt mir schwer zu glauben. Ich hatte die Hoffnung, dass er am Ende seinem früheren Bruder zeigt, was ihn im steckt und vielleicht mehr erreicht, denn er war stets schlauer als Gregorio.
Manchmal hatte ich das Gefühl, dass es hier viel um Klischees geht und diese leider negativ und ohne Hoffnung dargestellt wurden. Ja, es mag für viele die Realität sein, aber genau diese Menschen brauchen Hoffnung.
Dennoch fand ich das Buch gut und traurig zu gleich.
FAZIT
Butter bei die Fische - das Buch steckt voller Klischees. Hauptsächlich geht es um Arm und Reich. Schicksale und die Ausweglosigkeit, weil die Menschen festgefahren sind. Selbst neue Wege können sie nicht beschreiten, weil sie eben in alte Muster zurückfallen. Düster, negativ und leider zum Teil wahr, wenn auch überspitzt dargestellt. Hier gilt schwarz und weiß. Grau gibt es nicht. Besonders zum Schluss wäre Hoffnung ein gutes Zeichen gewesen, statt Resignation, Wut und Hass. Trotz des Alters ein zeitloses Buch über die Slums in Lateinamerika.
LESEEMPFEHLUNG FÜR - Schüler, die nichts gegen authentische Bücher mit negativen Hang haben.
BEWERTUNG
COVER | 🩷🩷🩷🩷 |
GRUNDIDEE | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
STIL | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
FIGUREN | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
TEMPO | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
SPANNUNG | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
SCHLUSS | 🩷🩷🩷 |
LESESPASS | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
SPICE | - |
GESAMT | ⭐️⭐️⭐️⭐️ |
Kommentare
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