Inselsommer - Gabriella Engelmann

 Rezension - Inselsommer

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Zu sich selbst finden. 



FAKTEN ZUM BUCH 
Autor/in: Gabriella Engelmann 
Titel: Inselsommer 
Originaltitel: - 
Verlag:  Weltbild 
Erschienen: 2013
Seiten:465
Einband: HC
Serie: büchernest 2 von 5
Preis:  2€ Flohmarkt 
Genre: Belletristik 

FAKTEN  ZUM INHALT
Schauplatz: Hamburg, Sylt 
Zeit: 2010er 
Wichtige Personen: Paula, Patrick, Vincent

INHALTSANGABE
Paula ist seit Jahren glücklich verheiratet. Zumindest eigentlich, denn seit kurzer Zeit ist sie bis über beide Ohren in den alleinerziehenden Vater und Kollegen Vincent verliebt. Um den Kopf frei zu bekommen, fährt sie für drei Wochen nach Sylt. Doch danach ist alles noch viel komplizierter. Patrick trennt sich von ihr und schon wenig später sieht sie ihn mit einer anderen Frau und einem Kind. Paula beschließt: Ein Neuanfang muss her. Aber zu welchem Preis?

MEINE MEINUNG
Inselsommer - ist ein Buch, das ich auf einem Buchflohmarkt aus drei Gründen erwarb. 

1. ich liebe Sylt 
2. ich komme aus Hamburg 
3. ich versprach mir eine lustige und romantische Geschichte mit Liebeschaos

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Paula und beginnt mit der Fahrt von Hamburg nach Sylt. An sich der perfekte Einstieg, denn es nimmt den Leser mit zur Insel und sorgt für die richtige Stimmung. Allerdings fand ich den Einstieg auch recht schwer. Das liegt daran, dass viele Namen auftauchen und ich so ein bisschen den Überblick verlor. Mag dem geschuldet sein, dass es der zweite Band ist und sicher der eine oder andere Name aus dem ersten Band bekannt sein müsste. Theoretisch muss ich aber sagen, kann man das Buch einzeln lesen. Ich brauchte nur ein paar Seiten mehr für die Namen. Gleichzeitig fand ich den Einstieg aber nicht wegen der Namen schwer, sondern, weil es mir an Nähe und Emotionen mangelte. Es wird erwähnt, dass sie sich in den Kollegen verliebt hat, verheiratet ist und dementsprechend Chaos im Kopf hat. Aber wie es zu dieser Verliebtheit kam, die Entfremdung zu ihren Mann wird alles in wenigen Sätzen abgespeist. Der Fokus der 65 Kapitel liegt hier nicht in der Liebesgeschichte, sondern woanders. 

Ganz woanders vielleicht nicht, denn die Liebesgeschichte ist so eine Art roter Faden mit Happy End. Trotzdem hatte ich eher das Gefühl, dass es mehr um die Insel ging. Ja, sogar in meinem Kinderkrimi gehe ich auf die bekannte Syltproblematik „bezahlbarer Wohnraum für Einheimische“ ein. Hier nimmt dies jedoch eine sehr große Rolle ein. Immer wieder wird hier auf die Einheimischen, Hotels, Touristen und Co. gezeigt. Es werden viele Themen angesprochen, wie zum Beispiel Kinderwunsch, Neuanfang, verschwiegene Ex-Partner und vieles mehr. Aber alles rund um Paula wirkte so konstruiert. Wie gesagt, die Verliebtheit spürt man, möchte aber mehr darüber wissen und bekommt nichts geliefert, weil es plötzlich als „er hat eine Tochter“-Grund abgetan wird. Paul hingegen erwähnt nie seine Ex, die sich plötzlich, wo die beiden sich trennen, meldet, um ihn genau dann von seinem Sohn zu erzählen. Und so ist es leider bei allem. Für mich war es konstruiert. Zum Beispiel die Ankunft auf Sylt. Statt direkt ihr Zimmer zu beziehen, nimmt sie sich zwei Tage ein Hotel, was eher danach klingt: Ich muss ja auch die Innenstadt mit ein paar Tipps erwähnen. Ich meine, ich liebe es Sylt zu erkennen, Tipps für den nächsten Besuch zu entdecken, aber das war schon fast zu detailliert. Mag anderen gefallen, ich hätte mir mehr Fokus auf der ursprünglichen Geschichte gewünscht. 

Auch die kurzen Kapitel machen es nicht besser. Oft springt die Geschichte, obwohl man noch mehr wissen will. Das beste Beispiel. Paula sieht ihren Mann mit der anderen Frau und dem Kind. Man erwartet ihre Reaktion im nächsten Kapitel. Stattdessen ist sie dann schon auf Sylt, lebt ihr Leben und irgendwann wird das mal in den Gesprächen aufgegriffen, weil sie Patrick einen Brief schreibt, mit der Frage nach der Frau. Ja, es ist hier ein zweiter Teil, aber ich denke, der eine oder andere wir mich hier verstehen können. Mal davon abgesehen, dass es keinen zweiten Teil benötigt hätte, da die Trennung und der Umzug ja eher gleitend passieren. 

Dennoch kann man die Geschichte lesen, da es sehr bildhaft ist, man Sylt ehrlich kennenlernt und eine Buchhandlung eine Rolle spielt. 

FAZIT
Butter bei die Fische. Eine Liebesgeschichte als Grundlage, die jedoch eher in den Hintergrund rückt und konstruiert wirkt. Wer Inselsommer liest, bekommt eher einen Roman über das echte Sylt. Einblicke in den Tourismus und abseits der Pfade. 

LESEEMPFEHLUNG FÜR - Sylt Liebhaber. 

BEWERTUNG
COVER 🩷🩷🩷🩷
GRUNDIDEE🩷🩷🩷🩷
STIL🩷🩷🩷🩷
FIGUREN🩷🩷🩷
TEMPO🩷🩷
SPANNUNG🩷🩷
SCHLUSS🩷🩷
LESESPASS🩷🩷
SPICE-
GESAMT⭐️⭐️
 

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