Sherlock Holmes - The Devil's Daughter im Test

Er ist wohl der berühmteste, männliche Detektiv auf diesem Planeten. Die Rede ist von Sherlock Holmes. Die Werke von Sir Arthur Conan Doyle sind genauso beliebt, wie die Filme, Serien oder Point & Click Adventure. Wir haben schon damals den ersten Teil auf der PS4 geliebt und hatten so gehofft, dass es eine Erweiterung geben wird, damit wir weitere Fälle lösen können. Statt einer Erweiterung gab es den nächsten Teil, und den durften wir diesmal auf dem PC / PS 4für euch testen. 


STORY
Der Spieler schlüpft in die Rolle von Holmes und ermittelt als Detektiv, wenn die Polizei nicht weiter weiß. Auch diesmal müsst ihr wieder verschiedene Fälle an der Seite des Meisterdetektives lösen. Die Fälle sind diesmal kunterbunt gemischt und durch kleine Zusatzfälle noch einmal etwas verlängert. Diesmal wirkt das gesamte Konzept noch eine Spur harmonischer und zusammenhängender, als ich es im ersten Teil in Erinnerung habe. Damit ihr wisst, was zum Beispiel auf euch zu kommt, gehe ich einmal auf den zweiten Fall etwas ein, denn dort geht es um einen Maya Schatz, einen Fluch und einen Mord. Die Frage ist, war es wirklich ein böser Fluch, oder war es ein Mensch, und wenn ja wer von den vielen Verdächtigen?


GAMEPLAY
Wie auch schon im ersten Teil heißt es Fälle zu lösen, den Tatort  zu untersuchen, Verdächtige zu analysieren und zu verhören. Viel hat sich am Gameplay nicht geändert. Und das ist auch gut so, denn wir fanden den ersten Teil schon super. Es gibt jedoch Kleinigkeiten, die sich geändert haben. 

So müsst ihr mit einem extra Spürsinn die Leute näher betrachten, um sie einschätzen zu können. Während es im ersten Teil nur daran ging an Hand von Fakten den Charakter zu bestimmten, müsst ihr nun eigene Entscheidungen treffen. Hat die Person zum Beispiel Fesselspuren an den Handgelenken oder sind es Spuren von der Krankheit? Manchmal stimmt das Profil und manchmal liegt man eben daneben, weil eine Möglichkeit nicht stimmt, die aber sehr wage ist. Das ist natürlich ärgerlich, aber freut den Spieler umso mehr, wenn er es aus eigener Kraft wie Holmes umsetzt. 

Um den Tatort zu untersuchen, werden euch alle möglichen wichtigen Punkte angezeigt und können mehr oder weniger untersucht werden. Manchmal ist es notwendig einen besonderen Blickwinkel zu wählen, denn so seht ihr zum Beispiel Fußspuren oder ein Versteck unter einem Brett. Habt ihr einen Bereich vollständig abgearbeitet, dann wird euch das symbolisiert, indem der Punkt nicht mehr weiß, sondern grün ist. 

Wie es sich gehört für ein solches Krimispiel, gilt es Beweise zu analysieren. Bis jetzt, wir haben natürlich noch nicht alle Fälle durchgespielt, sind es diesmal weniger Minispiele, sondern viel mehr einfache Umsetzungen am Analysetisch. Dafür wurden zahlreiche Minispiele im Spiel selbst integriert, was uns sehr gut gefällt. Zum Beispiel spielt ihr eine Art Bowling im zweiten Fall oder müsst die Maya-Pyramide mit vielen Fallen erkunden. Es ist manchmal Teamwork gefragt, manchmal frustrierend, wenn man nicht erkennt, warum etwas nicht sofort klappt, aber diese Aufgaben machen einfach richtig viel Spaß. Meinem Mann und mir macht die Fortsetzung sogar noch viel mehr Spaß als der erste Teil.

Zum Ende hin muss alles kombiniert werden. Es gibt kleinere Hilfestellungen, aber auch immer zwei verschiedene Gedanken, die Holmes zu einer solchen Kombination hat. Das hat zur Folge, dass je nach Entscheidung am Ende ein anderer Täter herauskommt. Ihr könnt dann wieder entscheiden, ob er die Strafe bekommt, oder Gnade erfährt. Erst danach wird deutlich, ob ihr auch den richtigen Riecher hattet und den Fall richtig gelöst habt. In der Regel klappt das bei uns recht gut, aber wir lagen auch schon einmal gänzlich daneben. So könnt ihr natürlich auch das Spiel beenden, aber ein echter Holmes, sucht dann nach einer Alternative und versucht anders zu kombinieren. Manchmal gar nicht so leicht und es gab Fälle, wo wir vor der ersten Abgabe echt kämpfen mussten, weil unser Gedankengang zwar richtig war nd somit auch der Täter, aber die Konstruktion uns etwas aus der Bahn geworfen hat. 

Wie auch schon im ersten Teil ist die Logik noch immer nicht 100%.Zum Beispiel gibt es eine Jagd, wo auf euch geschossen wird. Obwohl ihr gerade um eine Ecke gelaufen seid oder hinter einem Felsen in Deckung gegangen seid, gibt es immer wieder Momente, wo ihr doch getroffen werdet. Deckung könnte man noch sagen, hier war man einfach zu spät. Aber wenn man um die Ecke läuft und eigentlich somit nicht mehr getroffen werden kann, ist es nervig. 

STEUERUNG
Gespielt kann werden entweder mit einem Gaming Pad oder mit der Maus. Wir empfanden das Pad als angenehmer. Es lässt sich hier sehr gut steuern und es gab nur wenige Frustmomente, wo man dann eben zu schnell oder zu langsam geklickt hat und dann plötzlich eine Sache erneut ausgewählt hat. 


LADEZEITEN
Die Ladezeiten sind super. Letztes Mal empfanden wir sie als zu lang. Diesmal, ich weiß nicht, ob das an dem PC liegt, sind sie deutlich kürzer, aber leider lässt sich bei uns die Kutschfahrt nicht auswählen. Aktiviert ist sie laut Menü, aber es kommt nur der Standard-Bildschirm.  


GRAFIK
Ich kann mich noch an die Grafik vom ersten Teil erinnern und kann sagen, ich bin richtig begeistert, wie detailliert, scharf und brillant alles bei dem zweiten Teil umgesetzt wurde. Figuren wirken genauso realistisch wie Details, aber es wirkt alles nicht mehr so verwaschen, wie damals an der Konsole. Auch Bewegungen sind deutlich flüssiger. Je nach Video oder Spielabschnitt könnt ihr mit 30-55 Bildern pro Sekunde rechnen, weswegen alles sehr flüssig funktioniert. 


SOUND
Der Sound ist eine Frage des Geschmacks. Normale, dezente Hintergrundmusik. Dazu authentische Geräusche und sympathische Stimmen, die leider nicht Lippensynchron sind. Diesmal sogar mit einer deutschen Synchronisation.  Im Vergleich zum Spiel davor noch einmal eine richtige Steigerung, denn dort war die Sprachausgabe leider Englisch.

FAZIT
Sherlock Holmes hat mit Sicherheit immer noch ein paar Schwächen, die sind aber so minimal, das wir bis jetzt restlos begeistert sind. Die Fälle machen unglaublich viel Spaß, die Geschichten sind lustig und spannend. Nicht alles ist im ersten Moment lösbar und man muss sein Gehirn schon etwas anstrengen. Egal, ob ihr den ersten Teil kennt oder nicht, wenn ihr Rätsel und Sherlock mögt, dann spielt es. 


Gameplay: 9 / 10
Steuerung: 9/ 10
Grafik: 9 / 10
Sound 9 / 10

90%

PRO vs CONTRA
+ spannende Fälle, wobei ein Fall rund 3-3,5 Stunden Spielzeit umfasst
+ Detaillierte Gesichter
+ manchmal kniffelige Minirätsel, die aber richtig viel Spaß machen
+ Analysemöglichkeiten
+ Deutsche Synchronisation
+ Tolle Grafik ohne viele Verwaschungen

- Manchmal komplizierte Aufgaben, die nicht auf den ersten Blick ersichtlich sind
- Kutschfahrt ist aktiviert, aber funktioniert (noch) nicht
- kleinere Logik-Schwächen

ANMERKUNG VON MEINEM MANN: Er selbst hätte beim Spiel lediglich 85% gegeben, denn er würde bei Kritik noch hinzufügen, dass ihm die alten Fälle besser gefallen haben. Außerdem fand er manche Rätsel einfach zu schwer, weil man keine Hilfe bekam. Und man Gedankenfehler nicht mittels kleiner Tipps auf die rechte Bahn bringen kann. Holmes gibt nur Hinweise wie, achte aufs Detail. Alles ist lösbar, aber manchmal empfand er es sehr frustrierend.

FAKTEN ZUM PRODUKT
Preis: 57,45€
Konsole: PS 4
Release: 2.10.14
Entwickler: Frogware
Publisher: Focus
Alter: 12
Multiplayer: Nein


*Basiert auf der offiziellen Presseversion

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