Rezension - Jedes Jahr im Juni

Das läuft komplett schief ...

Aber so was von. Genau, wie der Rest meines Lebens. Übrigens ich bin Emmie und habe morgen Geburtstag. 30 Jahre werde ich alt und habe gerade erfahren, dass Lucas heiratet. Nicht mich, sondern seine On-Off-Beziehung. Dabei bin ich es, die ihn von ganzem Herzen liebt. Und zwar schon viel länger als Marie. Genauer gefragt seit dem Tag, an dem er meinen roten Luftballon fand und mich nach dem Missbrauch aus einem tiefen Loch zog. Das schlimmste an der Sache ist, er will, dass ich seine Trauzeugin werde. Dabei halte ich es keine fünf Minuten in seiner Nähe aus, ohne daran zu denken, dass ich ihn liebe. Aber er scheint es gar nicht zu merken. Er ist so glücklich und bemerkt gar nicht, wie sehr ich leide. 



EIN PAAR FAKTEN
Autorin - Lia Louis
Seiten - 415
Preis - 13,00€
Schauplatz - England und Frankreich 
Zeit - ab 2004
Tags -  Liebe, Tod, Ängste, Missbrauch

MEINE ERWARTUNGEN
💭 Schmetterlinge im Bauch beim Lesen
💭 Happy End mit Tränen in den Augen 
💭 kitschiges Drama 

MEINE GESAMMELTEN EINDRÜCKE
Das Buch ist mir mit seinem rosa Cover aufgefallen. Dazu der Klappentext. Ein Buch, dass perfekt zum Valentinstag passt. Einfach etwas fürs Herz. 

Ich gebe zu, dass ich mir am Anfang was anderes vorgestellt habe. Das lag daran, dass ich dachte, dass sie sich wirklich einmal im Jahr treffen. Dabei sehen sie sich viel öfters. Trotzdem gefiel mir die Idee mit dem Luftballon und dem Kennenlernen total gut. Gerade Emmi war eine Figur, die mir richtig gut gefiel. Verletzlich, unsicher - Ja, ich habe mich sehr gut mit ihr identifizieren können. Gerade die Feier von Marie - das hätte ich sein können. Einfach perfekt. Auf der andere Seite ist Lucas und ja auch er erinnerte mich an meinen Lukasz. Ständig betrunken, ständig Entschuldigungen, aber irgendwie auch für einen da. Und dann ist da noch Lousie, Eliot und Roxy. Ich mag die Figuren und finde sie alle toll. 

Inhaltlich geht das Buch jedoch viel tiefer. Es geht zum Beispiel um einen Missbrauch, der jedoch nur am Rande erwähnt wird, ein unbekannter Vater und eine nervige Mutter. Es geht um „sich öffnen“ und vieles mehr. Manchmal waren dadurch ein paar Längen, die ich anders gefüllt besser gefunden hätte. Das lag daran, dass ich Lucas einerseits nett fand, aber die Funken fehlten. Diese magische Verbindung, die ich beim Lesen spüren möchte. Das war echt schade. Dazu die vielen Nebenhandlungen. Aber dann ab Seite 150 ungefähr ahnte ich einen Richtungswechsel und danach konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich habe bei Louises Tod geheult und auch am Schluss viel geweint. Kitschig, vorhersehbar, romantisch. 

Ich muss sagen, dass ich den Schluss sogar besser fand, als die Variante, die man am Anfang vermutet. Mehr möchte ich nicht verraten, denn sonst müsste ich Spoilern. Ich sage nur so viel, nicht immer ist alles so, wie man annimmt. 

KURZ GESAGT 
➕ kitschig, perfekt mit Happy End 
➕ vorhersehbar, aber Taschentuchgefahr
➖ anders als erwartet 

BEWERTUNG 
 COVER  💜💜💜💜💜
 GRUNDIDEE  💜💜💜💜💜
 FIGUREN 💜💜💜💜💜
 DETAILS 💜💜💜💜💜
 TEMPO 💜💜💜💜
 EMOTIONEN 💜💜💜💜💜
 STIL  💜💜💜💜💜
 SPANNUNG 💜💜💜💜
 GESAMT 💙💙💙💙💙


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