Rezension - Das Fundbüro der verlorenen Träume

Ein Traum ...

Jeder von uns hat Träume, viele davon sind jedoch mit der Zeit in Vergessenheit geraten. Man wurde erwachsen, erkannte, dass sich viele Träume nicht realisieren lassen oder stellte sie für die Realität hinten an.  Also, lasst uns mit diesem Besuch im Fundbüro die eigenen Träume wieder ausgraben. 



EIN PAAR FAKTEN
Autor/in - Helen Francis Paris
Verlag - dtv
Seiten - 368
Preis -15,95€
Schauplatz - London
Zeit - Gegenwart 
Genre -  Selbstfindung, Verlust

EINBLICKE IN DIE GESCHICHTE
Normalerweise arbeiten nur Studenten oder Aushilfen im Fundbüro. Doch Dot arbeitet dort freiwillig seit Jahren. Es gibt für sie nichts besseres als Regeln und die Tatsache, dass jemand seinen verlorenen Gegenstand wieder findet. Nach einem tragischen Verlust ist dies ihr einziger Halt. Bis ein älterer Mann das Büro betritt und eine Tasche samt Geldbörse vermisst, die so viel wichtiger ist, als man es bei einer Tasche vermutet. Dot setzt alles daran und macht sich damit auf eine Suche nach der Tasche, die sie ungewollt mit ihren Leben und ihren Träumen konfrontiert. 

FÜR EUCH ABGECHECKT
Von diesem Buch habe ich jede Menge Positives gehört. Dementsprechend gefreut habe ich mich über was Buch, das ich über die Buchflüsterer lesen durfte. 

Alleine schon das Cover ist ein kleiner Traum. Ich mag die Farben, aber es sieht eher nach Frühling und Liebe aus, als nach einem Fundbüro-Buch. Bei dem eher teils traurigen Inhalt, hätte ich persönlich ein dunkleres Cover bevorzugt. 

Leider überzeugt mich dieses so gehypte Buch nicht. Dot ist eine Figur, die eigentlich sympathisch ist. Sie ist zurückgezogen und mag Kontinuität und regeln, um sich nicht mit einem Verlust auseinanderzusetzen.  Wie sie früher war, zeigt sich in den Rückblenden. Somit hätte es Buch wirklich eine schöne Geschichte werden können. 

Unterteilt ist was Buch zudem nicht in Kapiteln, sondern in Fundstücken. Ich dachte, dass am Ende in jedem Kapitel ein Fundstück vermittelt wird und Dot nebenbei die Tasche sucht. Leider bekommen die Fundstücke wenig Aufmerksamkeit. Vielmehr geht es um den Verlust ihres Vaters, ihre nervige Schwester und ihre an Demenz erkrankte Mutter. 

Im Grunde ist es eine ruhige Geschichte, die leider weder spannend, noch lustig ist, noch so dramatisch oder bewegend, dass es fesselt. Ich spüre und verstehe zwar alle Beweggründe von Dot, aber für ein Fundbüro oder eben zu wenig. Es wie Träger Fluss an einem heissen Sommertag. Erst zum Schluss nimmt er etwas an Tempo zu, ehe er im Meer endet. 

Dazu kommt der Stil, der so nach Poesie klingen sollte, aber auf mich zu sprunghaft und anderenorts zu detailliert wirkt. Ich war immer außen und nie im Fluss. 

LESEEMPFEHLUNG?
Für alle, die sich mit Verlust auseinandersetzen vielleicht ein schönes Buch. Mir passierte einfach zu wenig und der Stil war leider auch nicht meins. Dabei ist die Idee wunderschön. 

BEWERTUNG 
 COVER  💜💜💜💜
 GRUNDIDEE  💜💜💜💜💜
 FIGUREN 💜💜💜💜
 DETAILS 💜💜
 TEMPO 💜
 EMOTIONEN 💜
 STIL  💜
 SPANNUNG 💜
 GESAMT 💙💙


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