Rezension - Gott wohnt im Wedding - Regina Scheer

Rezension - Gott wohnt im Wedding - Ein Mietshaus und seine Geschichte  

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Ein altes, fast schon heruntergekommenes Haus steht in Berlin Wedding und hat eine Menge über die Bewohner zu erzählen, deren Geschichten verbundener sind, als der erste Eindruck vermittelt. Leo, der nach 70 Jahren wieder zurückkommt. Als junger Jude hat er eine ganz besondere Verbindung zu dem alten Haus. Laila hingegen wusste nicht einmal, dass ihre Familie hier wohnte. Es gibt viele Geheimnisse und diese kommen jetzt langsam ans Licht. 




ERSTMAL EIN PAAR LANGWEILIGE FAKTEN
Verlag: Penguin
Jahr: 2020
Serie: /
Seiten: 432
Preislich: 14€
Genre: historisch 

INHALTLICHE FAKTEN
Schauplatz: Berlin 
Zeit: ab 1933
Wichtige Figuren: Leo, Nira, Laila uvm. 
Perspektive: Verschiedene

MEINE ERWARTUNGEN VOR DEM LESEN
Tatsächlich habe ich mir sehr viel von meinem Überraschungskauf erhofft. Eine Haus und seine Geschichte, die vor dem Zweiten Weltkrieg beginnt, kann nur spannend sein. 

FÜR EUCH ABGECHECKT
In der Theorie entspricht das Buch genau meinem Geschmack. Zweiter Weltkrieg, verbundene Schicksale und ein altes Haus, das alles erzählen kann. 

Dennoch habe ich das Buch ganze drei mal angefangen und erst beim letzten Mal wirklich bis zum Schluss gelesen. Wobei, ehrlich gesagt, war es später nur noch ein Überfliegen, denn das Buch hat mich einfach nicht einfangen können. Und das liegt mal wieder an der Umsetzung. 

Erzählt wird die Geschichte aus diversen Perspektiven. Ja, sogar das Haus selbst erzählt, was sicher nicht verkehrt ist. Leider wechseln die Perspektiven sehr sprunghaft. Nicht nur von den Erzählern her, sondern auch von der Zeit her. Gleichzeitig wird schnell und rasch erzählt. Leo, der als Jude noch nicht auffiel, sich ins Kino schmuggelt und im nächsten Moment schon von der Verhaftung anderer und deren Selbstmord nach dem Krieg erzählt. Erschreckend und traurig, keine Frage. Nur ging einfach die Emotion auf dem Weg verloren. 

Das Problem ist, dass so viel passiert, so viele Informationen und Details enthalten sind, dazu die Sprünge und Wechsel, dass man leicht den Faden oder besser gesagt den Überblick verliert. 

Ich verstehe die Idee dahinter, all die Schicksale von Vertreibung aus einem einzigen Haus aufzuzeigen, aber manchmal ist weniger mehr. Eine Mieterin, die die Geschichte erzählt von damals bis heute, oder die die anderen erkennt, und dann mit ihnen in Erinnerungen auffrischt, aber so war es einfach zu sprunghaft und für jemanden, der nebenbei auf der Fahrt oder beim Arzt liest und eh Probleme mit Namen hat, ist es einfach nichts. 

LESETIPP FÜR??? Aufmerksame Leser, die ständige Sprünge und zahlreiche Namen und Erzählstränge nicht stören. 


BEWERTUNG 
 COVER 💜💜💜💜💜
 GRUNDIDEE 💜💜💜💜💜
 FIGUREN💜💜
 TEMPO💜
 EMOTIONEN💜
 SCHREIBSTIL💜💜💜
 SPANNUNG💜💜💜
 LESESPASS💜💜
 GESAMT💖


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