Rezension - Die junge Frau und die Nacht von Guillaume Musso

 

Buchkritik - Thriller oder Krimi, das ist die Frage 

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Eine große Liebe. Ein fataler Fehler. Eine Nacht, die alles verändert. Wenn das nicht eine spannende Beschreibung ist, die einen - ja, was ist es denn nun Krimi sagen die einen, Thriller steht hinten drauf - spannenden Roman verspricht. Meine Erwartungen waren jedenfalls hoch. 




FAKTEN ZUM BUCH 
Autor/in: Musso, Guillaume
Titel:Die Frau und die Nacht 
Originaltitel:La Jeune Fille Et la Unit
Verlag: Piper 
Erschienen:2020
ISBN:9783492316132
Seiten:430
Einband: Tb
Serie: -
Preis: 10€
Genre: Krimi-Thriller-Mix

FAKTEN  ZUM INHALT
Schauplatz:USA und Frankreich
Zeit: Gegenwart und vor 25 Jahren 
Wichtige Personen:Thomas, Vinca, Maxime
Perspektive: Ich 

AUTORENPORTRAIT 
1974 in Antibes geboren, arbeitete er als Dozent und Lehrer, ehe er mit seinen Büchern über Nacht erfolgreich wurde. Das vorliegende Buch ist das erste Werk, das in seiner Heimat spielt. 

INHALTSANGABE
Thomas wird von seinem besten Freund Maxime zu einem Klassentreffen eingeladen. Besser gesagt einem Jubiläum der gesamten Schule. Obwohl Thomas, der ein erfolgreicher Schriftsteller ist, wenig Lust hat, fliegt er über den Teich nach Frankreich. Sofort kommen die Erinnerungen an die Nacht von vor 25 Jahren wieder hoch. Vinca, seine Jugendliebe verschwand spurlos. Und er und Maxime sind die einzigen die wissen, dass sie nicht mit dem Lehrer verschwunden ist. Woher sie das wissen? Sie haben seine Leiche unter der Sporthalle einbetoniert. Und wie es mit Geheimnissen ist, sie drängen ans Licht, wie der Spross einer keimenden Pflanze. Es wird ein Wettlauf mit der Zeit und sie müssen herausfinden, was damals wirklich passierte. 

MEINE MEINUNG
Die Frage, ob es sich um einen Krimi oder einen Thriller handelt, kann ich auch nach dem lesen nicht ehrlich beantworten, denn für mich ist es weder das eine, noch das andere. Spannend ist es, aber hier tat ich mich schwer bei der Einteilung. 

Erzählt wird die Geschichte von Thomas und Maxime, wobei es eher Thomas ist, der im Fokus steht. Leider nicht sonderlich sympathisch. Er wirkt alles andere als glücklich und zufrieden, obwohl er ein erfolgreicher Autor ist. Generell habe ich das Gefühl, dass die Figuren einen leicht traurigen, melancholischen und unglücklichen Zug bekommen haben. Das ist schade und hat den Lesespass schon einmal gemindert. 

Der Stil ist da leider nicht besser. Er ist leicht und von der Theorie sehr angenehm zu lesen, aber ein Stil muss zum Genre passen und transportieren. Hier wird sich immer wieder in langatmigen Beschreibungen verloren, die für Atmosphäre sorgen sollen, aber eher die Spannung ruinieren. Und dann ist da noch das französische. Ja, es spielt in Frankreich, aber man kann es übertreiben. Namen, Orte, Begriffe … Es die Sprache beherrscht und einen Bezug zu dem Land hat, wird es lieben, aber ich hätte nichts dagegen gehabt, wenn dies weniger gewesen wäre. Filme, Namen, Orte. Kaum eine Seite kommt ohne eine französische Note aus. Da es nun aber mal ein Buch ist, das dort spielt, wird genau das den meisten Lesern jedoch gefallen.  

Was die Idee betrifft, ist es gar nicht schlecht. Es ist interessant und bis zu einem gewissen Grad kann ich mitfiebern. Leider spielt da eben auch der Lesegenuss mit rein. Nerven die Charaktere und der französische starke Touch, dann nimmt die Spannung eben auch ab. Zumal durch viele Beschreibungen die Spannung eben auch tatsächlich abnimmt. Ich würde es so beschreiben, als würde man den wunderschönen Hauptwanderweg verlassen, um einen faden Schleichweg zu nehmen. Oder eben Werbung, die das eigentliche Geschehen unterbricht. 

Einzig der Schluss ist wirklich gut und deswegen lohnte sich das Lesen, denn ich wurde tatsächlich überrascht. Zwar wird der Plot recht schnell aufgelöst, was mir nicht immer gefällt, aber in diesem Fall war es nicht zu früh und die letzten gut 100 Seiten waren dennoch interessant und spannungsvoll gehalten. 

FAZIT
Lesern, die überrascht werden wollen, das französische Setting lieben und Spannung, einen Mord, Familiendramen und unglückliche Figuren mögen, werden das Buch lieben. Mir war es zu viel, teils zu nervig und erst zum Schluss hin, hat es mich mehr überzeugt. Letztlich hat der Schluss dafür gesorgt, dass das Buch kein Flop für mich war. 


BEWERTUNG 
 COVER 💜💜💜💜💜
 GRUNDIDEE 💜💜💜💜💜
 FIGUREN💜
 TEMPO💜💜
 EMOTIONEN💜💜
 SCHREIBSTIL💜💜💜
 SPANNUNG💜💜💜
 LESESPASS💜💜
 GESAMT💖💖

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