Rezension - Was wir dachte , was wir taten
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Und plötzlich bist du eine Geisel
Heute möchte ich euch mein Last Hear vorstellen. Ich habe es für einen Buchclub gelesen / gehört und möchte euch natürlich auch an meinen Gedanken teilhaben lassen.
FAKTEN ZUM BUCH
Autor/in: Lea-Lina Oppermann
Titel: Was wir dachten, was wir taten
Originaltitel: -
Verlag: Gulliver
Erschienen: 2017
Sprecher: Birte Schnöink
Dauer: 4:19
Preis: -
Genre: Jugendthriller
FAKTEN ZUM INHALT
Schauplatz: Deutschland
Zeit: Gegenwart
Wichtige Personen: Herr Filler , Mark, Fiona
INHALTSANGABE
Eine Durchsage und plötzlich ist die Mathearbeit egal. Die Schüler sollen sich einschließen und auf Anweisungen warten. Nur eine Probe, ein Fehler oder besteht echte Gefahr. Als es klopft und ein kleines Mädchen an der Tür weint, öffnet Mark die Tür. Doch davor steht nicht nur ein verängstigtes Mädchen, sondern eine schwarz maskierte Person mit gezogener Waffe. Sie will 10 Wünsche erfüllt haben, sonst … und die Wünsche betreffen explizit ihre Klasse. Sowohl Fiona, als auch Herr Filler ahnen, dass mehr dahintersteckt.
MEINE MEINUNG
Was wir dachte , was wir taten - ist ein ähnlich brisantes Buch, wie „Die Welle“. Aktuell und regt zum Nachdenken an.
Erzählt wird die Geschichte aus drei Perspektiven. Dem jungen Lehrer Herr Filler, der sich aus Angst sehr passiv verhält, ständig wütend ist, weil er falsch reagiert, seine Freundin sauer wäre und er Angst vor dem Sterben hat. Fiona ist hingegen die schlaue Streberin und nicht den Mut wie ihre Schwester hat. Die letzte Person ist Mark, dessen Vater ein Alkoholiker war und ihn ständig verprügelt hat. Trotz drei unterschiedlicher Charaktere muss ich sagen, dass ich die Erzählstimmen sehr ähnlich fand. Auf der einen Seite interessant, weil in einer solchen Situationen Menschen sicherlich sehr ähnlich reagieren - Selbstschutz. Auf der anderen Seite ist es mir zu ähnlich. Mark denkt an seinen blöden Vater, Fiona an ihre starke Schwester, Herr Filler an seine Freundin. Jeder macht sich Gedanken um das Aussehen der Mitschüler. Aber würde ein Mark einen Mitschüler als heiß bezeichnen? Würde ich mir als Mädchen die Gartenteich darüber Gedanken machen, wie verknallt ich in diesen heißen Mitschüler bin? Ich hätte deutlich mehr Angst und würde mir da weniger darüber Gedanken machen, wie oft ich mit dem Jungen auf der Klassenfahrt geredet habe.
Der Amokläufer ist zudem bekannt. Der Lehrer erkennt die Schrift, denkt aber nicht groß nach, welcher Schüler es sein könnte. Fiona weiß, dass er jeden kennt, aber auch sie versucht es nicht. Stattdessen erfüllen alle die Wünsche, die darauf aus sind andere zu blamieren und sich an denen zu rächen. Zum Beispiel muss der Lehrer einer Schülerin, die in ihn verknallt ist, ins Gesicht spucken, oder zwei mollige Personen müssen die Kleider tauschen. Es geht im Grunde darum alles ans Licht zu zerren, aufzuzeigen, was niemand sieht oder sehen will. Wie zum Beispiel die Ohren von Ida. Für mich war das aber zum Teil nicht durchdacht. Ich meine, die Leute sind in der Oberstufe, da die Abschlussfahrt erwähnt wird, sind sie letzte Klasse. Die Segelohren von Ida hat in all den Jahren niemand gesehen? Nicht beim Sport, beim Schwimmen, nachts auf Klassenfahrt. Oder die beiden Mitschüler, die Kleidung tauschen müssen. Es wird gesagt, wie ungleich die Klasse ist, weil drei, vier Schüler hübsch sind und zwei nicht mal fett, sondern mollig sind. In jeder Klasse gibt es solche und solche, und mollig ist jetzt nicht schlimm.
Generell fand ich es zum Teil echt unlogisch. Die Wünsche steigern sich nicht, sind zum Teil harmlos. Küsse jemanden, zerstöre das Skelett. Aber auch heftig mit den Haaren oder einer verbrannten Hand. Letzteres hat mich tatsächlich die Augen rollen lassen. Statt das Feuer im Mülleimer oder im Waschbecken anzuzünden, zünden sie es auf einen Tisch an. Sie haben eine Wasserflasche, die nicht reicht. Niemand kommt darauf die aufzufüllen, stattdessen suchen alle in den Taschen und plötzlich findet Fiona eine flache und füllt sie am Becken auf. Erst am Schluss wird ein Hoodie mit Wasser getränkt. Ich fand es unlogisch. Sorry.
Und dann ist da der Schluss. Ich konnte den Grund für alles nicht nachvollziehen. Ich meine, die Person war in der Klasse. Sie wurde leicht gemobbt, aber einen Anlass ich Form von einer heftigen Aktion, bei der die Clique beteiligt war und die den Lehrer nicht interessiert hat … Ja, das hätte ich verstanden. Aber hier wird nur blass angedeutet und das war’s. Ich konnte das dementsprechend nicht nachvollziehen - und das als Mobbing-Opfer während meiner Schulzeit.
FAZIT
Butter bei die Fische - Das Buch befasst sich mit einem wichtigen Thema. Eigentlich viele. Mobbing. Diebstahl. Bulemie. Allerdings wird es recht blass umgesetzt und besticht durch einen Schluss, der hart ist, aber vieles nicht erklärt. Man kann es sich denken, aber es wird nicht angesprochen, was ich sehr schade fand.
LESEEMPFEHLUNG FÜR - Mobbing Opfer und Mobber
BEWERTUNG
COVER | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
GRUNDIDEE | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
STIL | 🩷🩷🩷 |
FIGUREN | 🩷🩷🩷🩷 |
TEMPO | 🩷🩷🩷 |
SPANNUNG | 🩷🩷🩷🩷 |
SCHLUSS | 🩷🩷 |
LESESPASS | 🩷🩷🩷🩷 |
SPICE | - |
GESAMT | ⭐️⭐️⭐️ |
Kommentare
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