Rezension - Level One
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Feelings Reloaded
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Genre: Liebe
Fakten zum Buch
Autor/in:Vanessa Hußmann
Verlag: Heyne
Erschienen: 2025
ISBN:9783453442980
Seiten:477
Einband: Paperback
Serie: Level 1
Preis: 17,00€
Worum geht es in dem Buch
Johanna hatte schon immer einen Traum: Narrative Designerin für Videospiele. Lange Zeit hegte sie den Traum mit ihrer Jugendliebe Lucas. Doch der servierte sie eiskalt ab. Jetzt soll sie ihn auf der GamesCon wieder treffen. Inzwischen ist er erfolgreich als Streamer unterwegs und ein gefeierter Designer für Games. Eigentlich will sie ihn um Hilfe bitten, um mit ihrer Idee Fuß zu fassen. Bevor es dazu kommt, findet sie heraus, dass er ihre Idee geklaut hat. Als jedoch eine dritte Person die Idee klaut, unterstützt sie ihn und seinen Chef. Dabei muss sie erkennen, dass Geschichten immer zwei Seiten haben.
Meine Leseeindrücke
Level One - ist ein Buch, das mein Gamerherz höher schlagen lässt. Als Kind der 80er/90er bin ich mit Gameboy, Nintendo, den ersten PCs aufgewachsen. Mit 7 hatte ich einen Amiga und habe mich in Rollenspiele und Adventure verliebt. Bis heute zocke ich gerne. Doch wie gut kann eine Game-Romance werden?
Sehr gut. Einzig die langen Fahrten zu meiner Mutter ins Krankenhaus haben für unfreiwillige Pausen gesorgt. Das lag aber nicht an den Figuren oder der Liebesgeschichte, sondern an dem Gamer-Setting. Tolle Einblicke, tolle Gedanken, tolle Ideen und ich liebe Rollenspiele. Der Rest war schön zu lesen, aber es fehlte ihm das gewisse Etwas.
Das Buch wird aus zwei Perspektiven erzählt. Lucas und Johanna. Wer erzählt wird anfangs genannt, sodass eine Verwechslung theoretisch schwer ist. Leider finde ich, dass der Stil sehr ähnlich ist. Gerade bei längeren Kapiteln kam ich ab und an durcheinander, wer gerade Ich ist.
Was die Figuren angeht, mochte ich beide. Allerdings hatten sie ihre Schwächen, da ich manche Situationen, Handlungen oder Entwicklungen einfach nicht nachvollziehen konnte. Zum Beispiel die Fotos. Für mich war Lucas Reaktion klar und ich wollte wissen, was wirklich dahintersteckt. Ich hätte alles gut gefunden. Alkohol, der locker macht, ein Kindergartenfreund, ein Nachbar, der ihre Situation so gut versteht, dass es ihr besser geht. Aber: Johanna konnte sich nicht mal daran erinnern mit wem sie da getanzt hat. Und sie hat es damals, obwohl sie über alles reden, nie erwähnt.
Auch warum Johanna nicht einmal in die USA geflogen ist, war so ein Punkt. Klar, sie will sparen, aber hätte mein Freund mich eingeladen, mein Vater würde mich einengen und ich bin unglücklich. Ich wäre geflogen.
Und Lucas und die Liebe generell war für mich nicht nachvollziehbar. Nerd und beliebtes Mädchen aus der Schule, entdecken Gemeinsamkeiten - okay. Sie schwärmt schon ewig für ihn, dennoch ergreift sie nicht vorher Partei oder sendet Signale. Sehr konstruiert. Während ich das noch halbwegs verstanden habe, hörte es ab der Trennung auf. Sie versucht nicht mal Antworten zu bekommen und entwickelt sich zur stotternden Nerdin. Und ihr Vater, der sie behütet und mit Lucas befreundet ist, redet nicht mit ihm. Den Teil habe ich nicht ganz abgekauft. Lucas Entwicklung war da besser. Er wird zum Hottie, aber seine Ängste und Qualen aus der Schulzeit nie vergessen kann. Wer mal gemobbt wurde, weiß, dass man den Teil nie los wird. Selbst mit 40 ist es bei mir nicht anders. Was die Liebe betraf, fehlten mir die spürbaren Emotionen. Ich habe die Funken und die Liebe ehrlich gesagt nicht gespürt, da der Fokus in meinen Augen auf dem Game und den Vergangenheiten der beiden liegt. Es läuft eher langsam bis man die Gründe für die Trennung kennt und die Wahrheit erfährt, dann folgt aber kein richtiges Drama oder Herzklopfen, sondern schnell ist alles geklärt und das Happy End perfekt. Mir war das zu wenig.
Auch den Spice-Part zum Schluss fand ich unnötig. Das war vorher eher jugendfrei gehalten und dezent eingeflochten, sodass der Schluss in meinen Augen deplatziert wirkte.
Dennoch habe ich das Buch geliebt, weil ich die Idee, die Hintergründe, das Figurenbuilding bei Lucas und das Games-Universum toll fand. Genau deshalb kommt Band 2 auf meine Wunschliste.
Fazit
Butter bei die Fische. Wer keine Schmetterlinge braucht, aber Rollenspiele und das Thema Mobbing liebt, der bekommt eine schöne Geschichte, die bewegt, aber zum Teil auch konstruiert ist und wo es manchmal an Emotionen auf der Liebesebene mangelt.
Leseempfehlung für Leser von ..
- Gamer Romance
- Novel Haven
- Second Chance, First Love, Office Romance
Bewertung
| Cover | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
| Grundidee | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
| Stil & Sprache | 🩷🩷🩷🩷🩷 |
| Figuren | 🩷🩷🩷🩷 |
| Tempo | 🩷🩷🩷 |
| Spannung | 🩷🩷🩷 |
| Schluss | 🩷🩷🩷 |
| Lesespaß | 🩷🩷🩷🩷 |
| Spice-Faktor | 🌶️🌶️🌶️ |
| Gesamtwertung | ⭐️⭐️⭐️⭐️ |

Kommentare
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